Jakobsweg Etappe von Hoppstädten-Weiersbach nach Tholey

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Burg Nohfelden
Die Burg in der Ortsmitte der Gemeinde Nohfelden, direkt am Naheradweg gelegen, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Radwanderer. Der Zahn der Zeit hat von der einst stolzen Burg nicht mehr viel übriggelassen. Erhalten ist nur noch der ca. 20 Meter hohe Bergfried, von dem man einen herrlichen Ausblick in die Natur genießen kann.
Ritter Bossel vom Stein war es, der die Burg 1285 erbaute. Durch Vertrag kam sie an die Grafen von Veldenz. Im 30-jährigen Krieg durch Brand teilweise zerstört, gelangte sie nach den Wirren der Französischen Revolution und der Neuordnung des Rheinlandes in staatlichen Besitz. Die St. Wendeler Familie Cetto ersteigerte 1804 den Rest der Burg und nutzte sie als Steinbruch.
Heute ist die gemeindliche Burg Nohfelden nach mehrjährigen Sicherungs- und Sanierungsarbeiten ein kulturhistorisches Denkmal von überregionaler Bedeutung.
Die Valentinskapelle in Oberthal
Die Valentinskapelle in ihrer ursprünglichen Form wurde, so ist überliefert, 1761 - 1764 von dem Eremiten Johann Nonninger erbaut. Die Sage erzählt hierzu, dass Nonninger als Koblenzer Schiffer Schuld am Ertrinken eines jungen Juden gewesen sei. Er habe die Kapelle erbaut, in der Hoffnung, seinen inneren Frieden wiederzufinden. Die Kapelle wurde zu Ehren der Jungfrau Maria und des heiligen Valentin geweiht und galt im Mittelalter als Wallfahrtsstätte. Die Fundamente und Teile des Mauerwerkes wurden Mitte der 90er Jahre freigelegt und ein schlichtes Kreuz und ein einfacher Sandsteinhalter wurden errichtet. So können hier zu besonderen kirchlichen Festtagen heilige Messen gefeiert werden. Neben der Kapelle entstand etwa im Jahr 1785 der Kreuzbau, aus dem später die heutige Kapelle entstanden ist. Älter als die Valentinskapelle ist die mit einer kleinen Halle überbaute Quelle, der „Gute Brunnen.“ Das Quellwasser war im Mittelalter klar und rein und galt als Heilmittel gegen Augenkrankheiten. Wer zum Brunnen wallfahrte, trank dreimal aus der Quelle, dann setzte er die schwere eiserne Krone, die im Kirchlein aufbewahrt wurde, auf seinen Kopf und gab dem Einsiedler, der im Vorraum wohnte, ein Geschenk. Zu gewissen Zeiten wurde sogar erzählt, der Gründer der Kapelle sei nicht Nonninger, sondern der heilige Valentin, der Patron der Liebenden, selbst gewesen. Nach der Volkssage finden Mädchen im heiratsfähigen Alter bald einen Mann, wenn sie den vorgelagerten Stein am „Guten Brunnen“ betreten
Römische Ausgrabungen "Vicus Wareswald"
Bei Tholey entstand im 1. Jahrhundert nach Christus eine bedeutende gallo-römische Siedlung am Kreuzungspunkt der beiden wichtigen Römerstraßen von Metz nach Mainz und von Trier nach Straßburg. Die Siedlung erstreckte sich auf einer Länge von ca. einem Kilometer am Fuße des Schaumberges. Die im 3. Jahrhundert beginnende und langanhaltende wirtschaftliche Krise sowie Plünderungszüge germanischer Stämme waren im Wesentlichen verantwortlich für das Ende der Siedlung im Wareswald. Bereits um 400 nach Christus wurde der Vicus verlassen und verfiel allmählich. Die Ausgrabungen befinden sich am Endpunkt der alten Bahntrasse oben linkerhand in Richtung des Pylons.
Abteikirche und Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey
Die Benediktinerabtei St. Mauritius in Tholey gilt als die älteste Klostergründung auf deutschem Boden. Dort, wo sich heute die Abtei befindet, war im 3. Jahrhundert nach Christus eine römische Badeanlage, auf deren Reste der fränkische Diakon Adalgisel Grimo eine Kirche, wohl ein einfacher Holzwerkbau, errichtete und im Jahr 634 dem Bischof von Verdun testamentarisch übergab. Um das Jahr 1000 wurde die Benediktinerabtei gegründet und der erste Abt ist 1022 erwähnt. Die Kirche wurde vergrößert und verändert und brannte 1236 erstmals ab, ein zweites Mal 1260.
Romanische Stilelemente sind an den oberen Lichtgaden mit den Rundbögen noch zu erkennen, ansonsten herrschen frühgotische Stilelemente vor. Heute hält rund ein Dutzend Benediktinermönche die Abtei am Leben. Im Herbst 2020 wird die Kirche nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wiedereröffnet, besonders sehenswert sind die drei neu gestalteten Hauptchorfenster von Gerhard Richter.
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Start der Anbindung liegt an der Kapelle in Hoppstädten in der Hauptstraße. Wir folgen dem Pfad hinter der Kapelle zur Schulstraße, Rothenweg, am Ende auf schmalem Weg (bis dahin Vermeidung der verkehrsreichen Saarstraße L 169), zum Bahnhof Neubrücke; durch die Unterführung kommen wir zur Harald Fissler Str.; nach rechts zum Biomassekraftwerk „Oie“. Danach überqueren wir links die Nahe und gehen anschließend durch einen Tunnel unter der A62 hindurch, danach rechts; Der Jakobsweg verläuft ab hier bis nach Nohfelden parallel zum Naheweg (Kennzeichnung blaues N auf weißem Grund) weitestgehend am Waldrand und in Sichtweite zur Nahe und der Bahnlinie entlang.
Eingangs Nohfelden wird der Freisbach überquert, dessen Mündung in die Nahe rechts zu sehen ist, weiter durch die Naheuferstraße, Buchwaldstraße aus dem Ort hinauf mit leichter Steigung bis zum Waldparkplatz Hochwaldhalle; den Weg rechts Richtung Buchwaldhalle nehmen, rechts am Heidenkopf vorbei Richtung Walhausen; dort durch die Straße „Zum Heidenkopf“ zur Säbelstraße und Löschbachstraße.
An der Kleingartenanlage überqueren wir rechts die Bahnlinie, dann bergauf am Solarkraftwerk vorbei. Am Ortseingang Steinberg-Deckenhardt erreicht man das Feuerwehrhaus und den Friedhof.
Vorbei an der Bushaltestelle beim Feuerwehrgerätehaus / Friedhof überqueren wir die L319 und gehen bergauf zu der ehemaligen Kirche (heute Veranstaltungssaal des Musikvereins) in die Steinmarstraße, Deckenhardter Straße, am Ortsausgang durch den Wald Richtung Waldritter-Bildungszentrum-Saar; an den Industriebetrieben (Feldspatabbau) nach rechts, hier berührt der Weg die Europäische Skulpturenstraße des Friedens. Der Güdesweiler Waldfriedhof schließt sich an und daneben die Valentinskapelle; weiter durch den Wald, vorbei an der Wildfrauhöhle - über eine Treppe abwärts neben dem Weg erreichbar.
Anmerkung: Zwischen Steinberg-Deckenhardt und Oberthal muss infolge der Waldwirtschaft sowie des Feldspatabbaus mit morastigen Wegen gerechnet werden.
Ab Ortseingang Oberthal abwärts durch die Neunkirchener Straße und die Groniger Straße bis zur Trasse der ehemaligen Eisenbahnlinie St. Wendel – Tholey, die als "Wendelinus-Radweg" für Spaziergänger, Skater und Radfahrer ausgebaut ist. Diesem folgen wir Richtung Westen in Richtung Tholey. Die Trasse endet schließlich vor einem zugemauerten Tunnel, der Jakobsweg geht hier steil bergauf und mündet auf eine Feldwirtschaftsstraße.
Linkerhand ist ein Pylon zu sehen, welcher auf die Ausgrabungen eines römischen Vicus im Wareswald hinweist. Diese befinden sich ca. 400 m nach links neben der Straße. Der Jakobsweg jedoch folgt der Straße nach rechts und gelangt über die Wareswaldstraße, Bahnhofstraße, Trierer Straße zur Ortsmitte von Tholey, wo alsbald die Abteikirche St. Mauritius und damit das Etappenziel in Sicht kommt.
Die Abteikirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Ihre Vorgängerkirche fand 634 n. Chr. die erste Erwähnung. Heute noch leben und arbeiten Benediktinermönche in Tholey. Es lohnt auch ein Besuch des Museums „Theulegium“.
Wer vom Endpunkt dieser Jakobsweg-Etappe in Richtung Saarbrücken weiterpilgern möchte, kann direkt die nächste Etappe nach Illingen in Angriff nehmen.
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