Die Höllentalangerhütte zieht ein vielfältiges Publikum an, das sich interessanterweise zu den verschiedenen Tageszeiten deutlich unterscheidet: im Laufe des Vormittags kommen zunächst noch die ambitionierten und meist schnellen Berggeher vorbei, die auf den Weg zu den verschiedenen attraktiven Gipfelzielen eine kurze Verschnauf- und Trinkpause an der Hütte einlegen. Über die Mittagsstunden ist sie dann fest in der Hand der Ausflügler, die eine ruhigere Halbtagestour wählen und sich für den abwechslungsreichen und faszinierenden Aufstieg durch die Höllentalklamm sowie eine ausgedehnte Einkehr in der Hütte entscheiden. Sobald sich diese zweite Zielgruppe wieder auf den nachmittäglichen Weg zurück ins Tal macht, brechen von dort die Zugspitzgeher auf, die mit Gletscher- und Klettersteigausrüstung bepackt rechtzeitig zum Abendessen auf der Hütte angekommen sein wollen. Nachdem diese dann in den Morgenstunden des nächsten Tages zur Zugspitze aufgebrochen sind, beginnt der scheinbar ewig gleichbleibende Rhythmus erneut ...
Auch wenn natürlich die Höllentalangerhütte ein ausgezeichneter alpiner Stützpunkt inmitten des Wettersteingebirges ist, so lohnt doch auch ohne besondere Gipfelambitionen die gemütliche Tour zur Hütte selbst: von Hammersbach aus geht es zunächst durch Wälder zur Höllentalklamm, deren Begehung ein besonderes Erlebnis darstellt. Erst mittels vieler Tunnel und weniger Brücken ist es überhaupt möglich, durch die teilweise nur ca. einen Meter breite Klamm einen gangbaren Steig zu führen. Trotz aller Bemühungen bleibt die Klamm ein nasses Vergnügen: mal bläst der Wind die aufgewühlte Gischt des Hammerbachs meterweit, mal ergießt sich ein kleiner Wasserfall direkt auf die Besucher, mal nutzt auch ein kleiner Bach den eigentlich für den Steig angelegten Tunnel. Sobald aber das obere Ende der Klamm erreicht ist, öffnet sich das Gelände wieder und in der nach der kühlen Klamm wieder angenehm wärmenden Sonne trocknet die Regenjacke schnell wieder. Über einige Kehren steigt der Steig nun die Flanke des Vorderen Waxensteins nun noch einmal spürbar an, bevor der Weg deutlich flacher wird und schließlich mit der Höllentalangerhütte das Ausflugziel erreicht.
Autorentipp
Sicherheitshinweise
Die Begehung der Höllentalklamm sollte mit ein wenig Vorsicht verbunden sein. Zwar ist der Klammweg in sehr gutem Zustand, doch sollte man sich von den grandiosen Ausblicken auf teilweise rutschigen Steinen nicht allzu sehr ablenken lassen.
Im übrigen sind die Steige und Wege in weitgehend gutem Zustand; besondere Gefahrenquellen bestehen entlang des Tourenvorschlags für Trittsichere nicht.
Weitere Infos und Links
Informationen zur Höllentalklamm, Öffnungszeiten und Preise sind auf einer inoffiziellen Seite erhältlich: http://www.hoellentalklamm-info.de/Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Haltepunkt Hammersbach der Zugspitzbahn zunächst vor zur Straße gehen. Dieser kurz nach rechts folgen und gleich nach links in das Tal des Hammersbach abbiegen. Schon nach wenigen Metern taucht der Weg in den Wald ein und folgt zunächst dem Bach im Talboden. Nach der Querung des Bachs steigt der Weg nun erstmals an, gewinnt aber gegen den Talgrund nur wenig Höhe, verläuft nach einiger Zeit wieder in Bachnähe und erreicht schließlich den Talschluß. Dort führt der Steig nun rasch an der Talseite empor und gelangt schließlich zur Eingangshütte am Beginn der Höllentalklamm. Nach Entrichtung der geringen Gebühr geht es dann schon die enge Klamm. Mit Hilfe einiger Kunstbauten wird sie sicher durchschritten und schließlich der südliche Ausgang erreicht. Auf dem anschließenden leichten Steig zur Höllentalangerhütte trocknet die Regenjacke schnell wieder und verändert sich das Gelände rasant: nach der engen, lauten Klamm beeindruckt der weite, aber doch von steilen Felswänden umschlossene Höllentalanger!
Nach der Einkehr und der wohlverdienten Pause in der neu erbauten Höllentalangerhütte geht es dann auch schon wieder an den Rückweg zurück nach Hammersbach durch die Klamm. Wer etwas Abwechslung mag und trittsicher ist, kann über den Stangensteig gehen und von oben in die Klamm hineinschauen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Der Bahnhof von Garmisch-Partenkirchen wird aus den Richtungen München, Innsbruck und Reutte in Tirol regelmäßig angefahren. Dort umsteigen in die benachbarte Zugspitzbahn, die auf dem Weg zum Zugspitzblatt in Hammersbach hält. Die Tourenbeschreibung beginnt und endet unmittelbar an diesem Bedarfshalt.
Übrigens: die Zugspitzbahn erkennt auf der Talstrecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Grainau auch das Bayernticket an. Gegen Vorlage des Bayerntickets am Schalter der Zugspitzbahn werden kostenfreie Tickets für die Zugspitzbahn ausgegeben.
Anfahrt
- Aus Richtung München über die A 95 bis zum Autobahnende und weiter über die anschließende B 2 an den Ortsrand von Garmisch-Partenkirchen. Dort auf der B 23 weiter in Richtung Grainau/Fernpass und den Ortsteil Garmisch durchfahren. Schon kurz nach dem Ortsausgang nach links auf die Schmölzstraße, die hinter einem Bahnübergang in die Zugspitzstraße übergeht und in Richtung Obergrainau führt. Schließlich nach links auf die Höllentalstraße abbiegen, die in den Ortsteil Hammersbach führt.
- Aus Richtung Innsbruck bei Zirl von der Inntalautobahn abfahren und über die B 177 nach Seefeld und weiter nach Mittenwald. Dort setzt die B 2 fort, die nach Garmisch-Partenkirchen führt. Dort der Beschilderung nach Grainau/Fernpass folgen und nach der Einmündung in die B 23 weiter wie zuvor.
- Aus Richtung Reutte in Tirol bzw. Fernpass die Bundesstraße vor dem Lermooser Tunnel verlassen und der Beschilderung nach Ehrwald bzw. Garmisch-Partenkirchen folgen. Die B 187 geht an der Grenze in die B 23 über. Kurz vor Garmisch-Partenkirchen nach rechts in die Schmölzstraße abbiegen und weiter wie zuvor.
Parken
An der Höllentalstraße, noch vor der kleinen Ortschaft Hammersbach, steht ein größerer, bewirtschafteter Wanderparkplatz zur Verfügung. Alternativ finden sich Parkplätze im benachbarten Obergrainau.Koordinaten
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Ausrüstung
Festes Schuhwerk ist für diese Tour empfehlenswert. Für die Abstiegspassagen sind, je nach Geschmack, ggf. Stöcke hilfreich.
Die Begehung der Höllentalklamm ist, auch an sommerlichen Tagen, ein nasses Vergnügen. Eine Regenjacke ist unbedingt zu empfehlen!
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
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