Wolfsgarten - Weg / „zur Richterstätte des Mittelalters“
Ausgangspunkt für einen landschaftlich abwechslungsreichen Weg ins Mittelalter ist die Wandertafel an der Morrebrücke bei der Sparkasse in Buchen.Der Weg Morre abwärts nennt sich „Drei-Mühlen-Weg“.
Nach etwa 100 m überqueren wir mit einer kleinen Brücke die Morre, der Weg geht ab jetzt links des Bachlaufes entlang. Sie durchqueren die "alla hopp!-Anlage", die sehr zu empfeheln ist und nicht nur für Kinder Bewegungsmöglichkeiten bietet. Nach der Unterführung vorbei am Skatepark steigt der Weg kurz an, vorbei am Wanderheim des Odenwaldklubs und am Pfadfinderheim erreichen wir das Waldgebiet des „Kleinen Roths“. An dieser Stelle hat man einen weiten Blick ins Morretal mit seinen drei Mühlen.
Das rechte Fachwerkgebäude mit seinem spitzen Fachwerkgiebel war die Obere Mühle (auch Wolfsmühle genannt), danach nicht mehr sichtbar war die Walkmühle (für die Felle der Lohgerber), dann kommt die Mittelmühle, die heute noch sichtbar ist und neue Aufgaben erfüllt. Unser Weg, von den Buchenern auch „Fasanenpfad“ genannt, verläuft nun zeitweise parallel mit der Odenwaldklub Beschilderung weißes Viereck und überquert die Unterneudorfer Straße, danach die Hollerbacher Straße.
Durch das Waldgebiet Wolfsgarten kommt man zum alten Limbacher Weg. Hier geht es kurz links und gleich wieder rechts bis zum Waldaustritt. Blickt man links in Richtung Buchen, sieht man ein weites Tal. Der Flurstückname „Bei den Heunenhäusen“ bzw. Haynenhäusern lässt auf eine frühgeschichtliche Bebauung schließen und auf das Vorhandensein von Steingebäuden deuten. Man sprach von „Haynen“ oder „Heunen“ „Hünen“ (Riesen) errichteten Gebäuden. Die archäologische Forschung geht davon aus, dass es sich, bei den heute nicht mehr sichtbaren Gebäuderesten, um eine sog. römische „Villa Rustica“, einen römischen Gutshof handelt. Auf einer Fläche von über 4 ha wurden mittels geophysikalischen Magnetfelduntersuchungen die Grundmauern von zumindest vier Gebäuden nachgewiesen. Die mächtigen Gebäude der Villa dienten zur Versorgung, der am obergermanisch-rätischen Limes stationierten Truppen, mit allen notwendigen Gütern des täglichen Bedarfs. Grabungen um das Jahr 1860 sowie Berichte älterer Mitbürger aus den 1929er Jahren sprechen von Ruinen in denen Kinder einst gespielt hätten.
Wir durchqueren das ausladende Tal bis zum Weg auf der Anhöhe gegenüber. Dort links in Richtung Buchen hat man einen herrlichen Blick über die Stadt auf einem Hügelrücken zum Galgenberg. Dort wurde 1608 der Buchener Galgen als Richterstätte im Mittelalter errichtet. Im Jahr 1814 wurde er als Zeuge des finsteren Mittelalters abgeräumt. Ein paar größere Sandsteine erinnern heute am Platz des Schicksals.
Nach einem kurzen steileren Abstieg ins Tal gelangen wir, an der evangelischen Kirche vorbeikommend, zurück zur Wandertafel an der Morrebrücke in Buchen.
Autorentipp

Wegearten
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Ziel
Wegbeschreibung
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn: Der Bahnhof Buchen (Odenwald) liegt an der Bahnstrecke Seckach-Miltenberg (auch Madonnenlandbahn genannt), die in Buchen Ost und in den Ortsteilen weitere Haltepunkte hat. Der Bahnbetrieb wird durch die Westfrankenbahn durchgeführt.
Vom Bahnhof gelangt man zu Fuß durch die Innenstadt zum Ausgangspunkt der Tour in ca. 8 Minuten.
Anfahrt
Buchen ist über die Bundesautobahn A81, Ausfahrt Adelsheim /Osterburken, Landstraße (von Süden) oder Ausfahrt Tauberbischofsheim, Bundesstraße B27 (von Norden), sowie über die A6, Ausfahrt Sinsheim, B 292 und B 27 (von Südwesten kommend) zu erreichen.Parken
Hier finden Sie kostenlose Parkmöglichkeiten in Buchen.
Der Parkplatz des Burghardt-Gymnasiums bietet sich an, da er in der Nähe der Wandertafel an der Morrebrücke liegt.
Koordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
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Ausrüstung
festes Schuhwerk und eine kleine Verpflegungspaket wird empfohlenWetter am Startpunkt der Tour
Statistik
- 6 Wegpunkte
- 6 Wegpunkte
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