Wilder Freiger - über Lübecker Steig und Seescharte
Hochtour
· Stubaier Alpen
Eine landschaftlich abwechslungsreiche Hochtour über den Lübecker Steig auf einen der höchsten Gipfel der Stubaier Alpen. Der Grünausee gilt bei dieser Tour sicherlich als einer der schönsten Hochgebirgsseen Tirols.
schwer
Strecke 19,3 km
Vom Parkplatz "Sulzenauhütte" über den Steig zur Sulzenaualm und anschließend in einigen Kehren hinauf zur Sulzenauhütte. Weiter südwestlich über die Brücke, vorbei an der "Blauen Lacke" entlang des Lübecker Steigs bis zum Beginn der Fernerstube. Über den Gletscher bis zur Lübecker-Scharte 3144 m. Über die mitunter seilversicherte Gratschneide bis zum Übergang zum Übeltalferner bzw. zur Müllerhütte. Zuletzt über die versicherte Gratschneide zum Gipfel des Wilden Freiger. Vom Gipfel in südöstlicher Richtung bis zum Signalgipfel mit seinen Sendemasten und anschließend über Schutt und in weiterer Folge über den linken Rand des Grüblferners und den folgenden Gratrücken hinunter bis kurz vor die Seescharte. Zu Beginn über ein Firnfeld und in weiterer Folge über einen Steig zum wunderschönen Grünausee. Weiter talwärts, um anschließend nochmals kurz zum "Übergschritt" aufzusteigen. Kurz hinunter, erreicht man wieder die Sulzenauhütte. Von hier erfolgt der Abstieg gleich wie der Aufstieg zur Sulzenaualm und zuletzt zum Parkplatz.
Autorentipp
Wenn man die Rundtour über den Lübecker Steig zum Wilden Freiger und denAbstieg über den Grünausee für einen Tag einplant, sollte der Start der Tour aufgrund der Länge, Dauer und Höhenmeter früh erfolgen.
Schwierigkeit
II-, 30°
schwer
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotenzial
Höchster Punkt
Wilder Freiger, 3.418 m
Tiefster Punkt
Parkplatz "Sulzenauhütte", 1.590 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Exposition
Seillänge
1 x 30 m
Erstbegehung
F. Leis und zwei Älpler im Juli 1865 (Normalweg)
Wegearten
Pfad
18,9 km
Sicherheitshinweise
Die Hochtour über den Lübecker Steig führt über den Gletscher der Fernerstube und über den durchaus ausgesetzten Nordwest- und Nordostgrat zum Wilden Freiger. Auch wenn der Grat an den neuralgischen Punkten versichert ist, benötigt es eine absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der Abstieg vom Wilden Freiger kann einerseits über den Grüblferner oder linkerhand über den Gratrücken erfolgen, der mitunter recht steil ist.Weitere Infos und Links
Sulzenaualm (1857 m, Privat): Tel. +43/(0)676/5603090, E-mail: dorothea48@ymail.com, www.sulzenau-alm.at, über den Sommer geöffnet, Übernachtung nach VereinbarungSulzenauhütte (2191 m, DAV): Tel. +43/(0)664/2716898, E-mail: info@sulzenauhuette.at, geöffnet von Anfang Juni bis Ende September
Start
Parkplatz Ausgangspunkt Sulzenau Hütte (1590 m) (1.619 m)
Koordinaten:
DD
47.015046, 11.179797
GMS
47°00'54.2"N 11°10'47.3"E
UTM
32T 665671 5209142
w3w
///dehnung.baum.zuzüge
Ziel
Parkplatz Ausgangspunkt Sulzenau Hütte (1590 m)
Wegbeschreibung
Vom kleinen Parkplatz "Sulzenauhütte" queren wir die Brücke über die Ruetz und folgen sogleich rechterhand dem in angenehmer Steilheit angelegten Steig durch den Wald "Rauher Lehner" hinauf zum Sulzegga, wo sich die Bergstation der Materialseilbahn für die Sulzenaualm befindet. Um diesen Kopf herum, geht der Steig in einen Fahrweg über und entlang des rauschenden Sulzaubaches erreichen wir über das wunderschöne "Moos" die Sulzenaualm (1857 m). An dieser geht es, mit Blick auf den vor uns in die Tiefe rauschenden imposanten Wasserfall, noch ein Stück taleinwärts, bevor rechterhand der Steig in zahlreichen Kehren über eine Geländestufe hinauf zur Sulzenauhütte führt. Nach gut 350 Höhenmetern von der Sulzenaualm erreichen wir die schön gelegene Sulzenauhütte (2191 m). Wir folgen nun dem Steig 102 ein Stück in südwestlicher Richtung bis zur Wegkreuzung, wo wir linkerhand dem Steig zur "Blauen Lacke" bzw. mit dem Hinweis "Lübecker Steig" folgen. Mit Blick auf den Sulzenauferner queren den Gletscherbach und steigen anschließend am Lübecker Steig auf der Seitenmoräne und oberhalb der Blauen Lacke stetig bergan. Auf knapp 2500 m lassen wir den Steig linkerhand in Richtung Aperer Freiger liegen und folgen dem Anstieg geradeaus in Richtung Fernerstube. Wir befinden uns hier auf dem Steig 136. Noch ist der Steig deutlich erkennbar, doch mit Fortdauer und bedingt durch den Gletscherrückgang muss man genau auf die Markierungen achten. Nach einem kurzen Abstieg auf ca. 2750 m ist es nun einfacher die Tour über den Gletscher der Fernerstube fortzusetzen. Mit Leichtsteigeisen und angeseilt steigt zu Beginn sanft über den Gletscher auf. Den Gletscherbruch vor Augen, sollte man mit der Fortdauer des Anstiegs eher in die Mitte des Gletschers ausweichen und anschließend in einem Linksbogen den Gletscherbruch umgehen. Vorhandene Spalten können gut umgangen werden. Im oberen Teil der Fernerstube wird der Gletscher wieder aufgrund seiner geringen Hangneigung sehr spaltenarm. Die markante Einschartung (= Lübecker Scharte) steuern wir direkt an. Wir verlassen auf 3144 m den Gletscher, packen unsere Steigeisen und das Seil wieder in den Rucksack und folgen der Gratschneide des Nordwestgrates in anregender leichter Kletterei hinauf zum Sattel. Exponierte Stellen sind dabei immer wieder mit Seilversicherungen versehen. Dennoch ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ein wichtiger Begleiter. Am Sattel (ca. 3320 m) angelangt, der mittlerweile auch der offizielle Übergang zur Müllerhütte oder zum Becherhaus darstellt. 100 Höhenmeter über den folgenden Südwestgrat liegen jetzt noch vor uns. Der Anstieg mit imposanten Tiefblicken auf den Übeltalferner mit einem Perlenkranz herrlicher Gipfelziele ist mitunter etwas luftig. Doch die Seilversicherungen helfen die schwierigen Stellen gut meistern. Am Wilden Freiger (3418 m) angelangt, gilt es einmal die imposante Bergkulisse zu genießen, bevor der Abstieg über den Südostrücken zum Signalgipfel erfolgt. Nur zu Beginn muss etwas steiler abgestiegen werden, bevor der Weiterweg unschwierig erfolgt. Vorbei an einer verfallenen Zollhütte, erreichen wir nach wenigen Minuten den Signalgipfel (3392 m) mit seinem Sendemasten. Der Gletscher ist in diesem Bereich bereits verschwunden und so steigen wir über Schutt in etwa am Grenzverlauf zwischen Nord- und Südtirol bis auf ca. 3290 m hinunter, bevor wir den Grüblferner betreten. Bei ungünstigen Verhältnissen (z.B Blankeis) benötigt es hier bei der kurzen Steilstufe nochmals die Steigeisen und falls man auch den weiteren Abstieg über den Gletscher wählt auch das Seil. Wir folgen jedoch dem Gletscher am Rand ein Stück hinunter und wechseln anschließend sogleich linkerhand zum Felsrücken mit der Kote 3222 m. Über diesen Rücken auf gut sichtbarem Steig geht es rasch hinunter, wobei aber auch hier Trittsicherheit notwendig ist. Dabei werden kleine Firnfelder und Tälchen überwunden. Man könnte beim Abstieg noch einen Abstecher auf das Gamsspitzl machen, wir folgen aber dem Gratverlauf rechterhand hinunter bis zur Seescharte (2762 m). Wegtafeln weisen hier zur Sulzenauhütte bzw. zur Nürnberger Hütte. Wir wählen den Abstieg in Richtung Sulzenauhütte und gelangen nach der Scharte zu einem steilen Nordhang, der von einem Firnfeld bedeckt ist (ist das Firnfeld hart, sollte man aufgrund der Steilheit die Steigeisen anziehen). Wir verlieren rasch an Höhe und schon bald erreichen trockenen und schneefreien Boden. Der weitere Abstieg führt durch Kare und Mulden und öffnet plötzlich einen Blick auf den atemberaubenden Grünausee. Die Farbe des Wassers erinnert dabei an das Meer, so türkisblau verzaubert dieser große See die Landschaft. Nach einer Rast geht es nochmals ein Stück talwärts. Dabei überqueren wir zweimal den Bach und münden schließlich in die "Leo-Schöpf-Route" ein. Ein kurzes Stück flach, folgt nochmals ein kurzer Anstieg hinauf zum "Übergschritt", bevor wir kurz danach die Sulzenauhütte erreichen. Der weitere Abstieg ins Tal erfolgt wie der Aufstieg.
Hinweis
alle Hinweise zu Schutzgebieten
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Stubaitalbus von Innsbruck bis zur Haltestelle "Sulzenauhütte" (www.ivb.at).Anfahrt
Von Norden kommend auf der Inntalautobahn A12 in Richtung Brenner und auf der Brennerautobahn A13 bis zur Ausfahrt Stubai (vignetten- und mautpflichtig). Weiter auf der Bundesstraße 183 ins hintere Stubaital bis zum Parkplatz mit dem Ausgangspunkt zur Sulzenauhütte. Alternativ kann die Anfahrt ins Stubaital auch über die Brennerbundesstraße 182 gewählt werden.Von Süden kommend auf der Brennerautobahn A13 bis zur Ausfahrt Stubaital (mautpflichtig). Weiter siehe oben.
Parken
Ein kleiner Parkplatz beim Ausgangspunkt zur Sulzenau Hütte. Sollte der Parkplatz besetzt sein, gibt es weitere Parkmöglichkeiten kurz zuvor bei der Grawaalm.Koordinaten
DD
47.015046, 11.179797
GMS
47°00'54.2"N 11°10'47.3"E
UTM
32T 665671 5209142
w3w
///dehnung.baum.zuzüge
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad
Buchempfehlungen des Autors
Klier, W. (2013): Stubaier Alpen (Alpenvereinsführer). Bergverlag Rother (Hrsg.). 14., neu bearbeitete Auflage; München, 447 S.
Heitzmann, W. (2014): Stubaital - 50 Touren. Kompass-Karten GmbH (Hrsg.). 1. Aufl.; Innsbruck, 160 S.
Kartenempfehlungen des Autors
Alpenvereinskarte "Hochstubai", Nr. 31/1, 1:25.000
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Ausrüstung
Hochalpine Ausrüstung mit Gurt, Seil, Pickel und (Leicht)Steigeisen. Darüber hinaus ist ein Erste Hilfe-Paket, Wechselwäsche, Sonnenbrille, Regenschutz, optional auch Handschuhe, Kappe oder Stirnband mitzuführen. Für den Gratanstieg zum Wilden Freiger bietet eine Bandschlinge mit Karabiner eine entsprechende Sicherheit.Schwierigkeit
II-, 30°
schwer
Strecke
19,3 km
Dauer
8:00 h
Aufstieg
1.900 hm
Abstieg
1.900 hm
Höchster Punkt
3.418 hm
Tiefster Punkt
1.590 hm
Statistik
2D
3D
Karten und Wege
Strecke
km
Dauer
: h
Aufstieg
Hm
Abstieg
Hm
Höchster Punkt
Hm
Tiefster Punkt
Hm
Fragen & Antworten
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