Von Tschars über Trumsberg nach St. Martin im Kofel
Lohnende Wanderung nach St. Martin im Kofel mit einem abwechslungsreichen Anstieg von Tschars über Trumsberg. Für gehfreudige Wanderer, welche zum Anstieg nach St. Martin im Kofel auf die Seilbahn verzichten wollen.
Der Trumsweg, gleichzeitig ein Teilstück des Vinschger Höhenweges, führt über den nordwestlichen Dorfrand von Tschars hinaus, nach der Wegkreuzung Richtung Kastelbell, Juval bzw. Trums, durch herrlich abwechslungs- und artenreiche Sonnenberg-Vegetation – teils Trockengürtel, teils almgepflegt. Föhren und Steineichen säumen den Weg, beheimaten Rotwild, Eichkatzl, Tannen- und Eichelhäher. Es gibt heilsamen Wermut zu sammeln und wilden Dost zu kosten.
Besonders zauberhaft ist die Strecke bis zur Hofschenke Niedermair: landschaftlich abwechslungsreich, schön fürs Auge und alle Sinne, dazu erbaulich, da man schon bald einem Kreuzweg folgt.
Herrlich ist auch der zweite Teil der Strecke, im Sommer luftig und doch beschirmt – eine gute Mischung aus Fels und Wald. Nach Durchquerung des Vermoibach-Grabens lockt schon bald die nächste Einkehrmöglichkeit: der Buschenschank Platztaier. Etwas überhalb folgt man dem Weg 1A und 1 durch den Wald nach St. Martin im Kofel.
Autorentipp
In Kombination mit der Seilbahn St. Martin im Kofel kann diese Tour je nach Anforderungen individuell und auch familienfreundlich gestaltet werden:
Mit Kindern erlebt sich die Strecke in umgekehrter Richtung - also von der Bergstation St. Martin abwärts bis Tschars - weniger anstrengend.
Diese Tour eignet sich besonders zur An- und Abfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Hofschenke NiedermairPlatzairhof
Parkplatz Tschars
Bergstation St. Martin am Kofel
Kirche St. Martin am Kofel
Sicherheitshinweise
Im Sommer ausreichend Flüssigkeit zum Trinken mitnehmen.
Weitere Infos und Links
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Dorfplatz Tschars geht man an der Pizzastube Sonne vorbei, der 2er Beschilderung nach Trumsberg/St. Martin folgend.
Besonders zauberhaft ist die Strecke bis zur Hofschenke Niedermair:
Landschaftlich abwechslungsreich, schön fürs Auge und alle Sinne, dazu erbaulich, da man schon bald einem Kreuzweg folgt. Ein paar Meter Geröllrinne – die Galsauner Holzgröbn - sind zügig zu queren, durch Wald geht es weiter bergan. Aufmerksame finden das kleine, von einer weißen Madonna beschützte Gedenktäfelchen inmitten einer kurzen Felsgalerie, das an ein Ereignis 1945 erinnert. Zum Kriegsende soll dort eine junge Frau in Nöte geraten sein und sich mit einem beherzten Sprung gerettet haben. Letztlich leider ohne Happy End für sie.
Der Weg führt zunehmend durch frischen „Urwald“, am Brunnkofl vorbei nähert man sich dem Galsaunbach, der dort lebendig schäumt und sprudelt. In einer felsigen Wegbiegung liegt der Startpunkt des Kreuzweges: ein harmonisches Ensemble aus hölzernem Wegkreuz, Sitzbänkchen und Bildstöckl. In mühevoller Arbeit hatten es Mitglieder der Katholischen Männerbewegung in die Felsen gesetzt: 1987/88, im zweiten Marianischen Jahr also. Der Kortscher Künstler Karl Grasser, auch bekannt für seine expressionistisch angehauchten Holzschnitte, schuf die Darstellung Mariä Verkündigung – „Meine Seele preist die Größe des Herrn“. In Ton. Was sich fortsetzt, denn jede Station des Kreuzweges wurde von den Schulkindern ebenfalls in Ton gestaltet. In Serpentinen schraubt der Pfad sich aufwärts, am Bach entlang. Ein besonders magischer Ort ist Lochmühl, voll großer Felsblöcke, von Wasser- und Pflanzenduft erfüllter Luft, es wächst auch wilde Pfefferminze, die einen ganz eigenen, kräftigen Tee ergibt. Tatsächlich existierte in alter Zeit etwas überhalb eine Mühle. Über eine neu gezimmerte Brücke lässt man den Galsaunbach hinter sich und erreicht über felsige Knotten wieder freien Himmel.
Vom Bauern frisch gelichtet wurde ein vormals heckendornig und distelig verwachsenes Wegstück. Im Sommer ist dort wilder Salbei zu finden. Ein neues Türl ist dem Wanderer ebenfalls geschenkt, ganz zünftig mit Griff vom Hirschgeweih! Nun tritt man hinaus auf die Wiesen, mit herrlichem Blick auf Hasenohr und Orgelspitz, übers ganze Vinschgau hinweg. Die Hofschank Niedermair lädt natürlich zur Einkehr, ein nettes Plätzchen auf der Aussichtsterrasse findet sich immer.
Weiter zum Buschenschank Platztair
Weiter geht es ein paar Kurven Straße, unterbrochen durch ein Stück Wanderweg. Von hier aus hat man freien Blick auf die Vermoi, den St. Martiner Hausberg sozusagen. Der Kreuzweg endet mit der kleinen Kapelle aus dem Jahr 1924, die dem Schutzpatron Josef geweiht ist. Flankiert wird er von der Hl. Monika und dem Hl. Martin. Zur Andacht lädt ein interessantes Altarbild, das viel Stoff zum Nachdenken bietet. Die Wände ziert ein Kreuzweg des Malers Gebhard Fugel, bekannt auch durch sein Jerusalem-Panorama in Altötting. Die Kunstdrucke stammen vom damals wohl renommiertesten, international gefragten Katholischen Verlag Josef Müller, München (heute arsEdition).
Bald schon zweigt vom 2er Weg nach rechts der 8er Richtung Vermoi ab. Doch wir bleiben auf diesem feinen Stück des Vinschger Höhenweges und folgen den roten „Tatzen“ – eigentlich symbolisch ein Wandererfuß mit Zehenpunkten, den Graten der Vinschger Berge und dem sanften Schwung des Talbodens.
Herrlich ist auch der zweite Teil der Strecke, hinüber nach St. Martin. Im Sommer luftig und doch beschirmt – eine gute Mischung aus Fels und Wald. Nach Durchquerung des Vermoibach-Grabens lockt schon bald die nächste Einkehrmöglichkeit: der Buschenschank Platztaier.
Bis St. Martin im Kofel:
Etwas überhalb des Buschenschanks folgt man dem Weg 1A und 1 durch den Wald oder dem 2er, der hauptsächlich auf aussichtsreichem Forstweg hinüberführt nach St. Martin.
Kurz vor Erreichen der bekannten Wallfahrtskirche – und damit der nebenliegenden Seilbahn-Station – ist das Turm-Chalet als zweites Wahrzeichen des Ortes nähere Betrachtung wert. Zwei Latscher verwirklichten dort einen Traum: der Bauherr Walter Rizzi, unterstützt vom kreativen Architekten Werner Tscholl. Eine Burg des 20. Jahrhunderts sollte es werden, gebaut aus den Materialen der Heimat, ein Ferien-Zuhause für moderne Höhlenbewohner, gewagt und schneidig, gesegnet gar vom letzten Abt des Klosters Marienberg.
Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zur Kirche „Zum Hl. Martin“ aus dem 16. JH, die über einer jungsteinzeitlichen Felsgrotte errichtet wurde. Ein wahrhaft würdiger Abschluß dieser schönen Wanderung! Nicht nur die mit dem dortigen Gnadenbild verbundene Legende macht den Besuch zu einem besonderen Erlebnis, auch das kühn an den Hang geklebte Gotteshaus an sich ist schon außergewöhnlich genug – in diesem winzigen, auf 1740 m gelegenen Weiler.
Abstieg:
Die Seilbahn von St. Martin im Kofel transportiert uns in knapp zehn Minuten nach Latsch. Etwas oberhalb der stark befahrenen Staatsstraße verläuft der Latschander Waalweg, an den ab Kastelbell der Schnalser Waalweg anschließt. Diese schöne und zugleich komfortable Route zurück nach Tschars verläuft kurz vor Kastelbell durch die steil terrassierten Weinberge.
Ab Latsch ist es auch möglich, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Tschars zu gelangen.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Super Anbindungen mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln.
Weitere Informationen zu den öffentlichen Verkehrsmitteln finden sie auf Südtirol Mobil.
Anfahrt
Das Vinschgau ist über den Reschenpass oder auch über die Brennerautobahn erreichbar. Von Bozen kommend fährt man über die Schnellstraße MeBo bis nach Meran und weiter bis nach Tschars.
Das Dorf befindet sich etwas oberhalb der Hauptstraße.
Parken
Biegt man von der Hauptstraße ab, folgt man der Straße bis zur ersten Linkskehre. Dort befindet sich vor dem Dorf ein großer Parkplatz. Die Wanderwege sind ab diesem Parkplatz beschildert und führen durchs Dorf.
Koordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Tabacco Landkarte 04 Schnalstal - Naturns - Val Senales - Naturno
In der Alpinen Fachbibliothek des Alpenvereins Südtirol in der Giottostraße 3 in Bozen (I) kann Kartenmaterial ausgeliehen werden.
Buchtipps für die Region
Ausrüstung
Normale Wanderausrüstung
Statistik
- 5 Wegpunkte
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