Von Marul über das Novafürkele, die Schwarze Furka, die Laguzalpe und zurück

Eine sehr lange und konditionell herausfordernde Bergtour: Beginnend mit dem Walderlebnispfad Marul, hinauf zum Novafürkele und hinein in das Naturschutzgebiet der Faludriga-Nova Kernzone, hinüber zur Faludrigaalpe, weiter aufwärts und über die Schwarze Furka. Dann hinab zur Laguzalpe und zurück durch das Marultal vorbei an der Hintertöbelealpe.
Es ist viel Durchhaltevermögen gefordert, das mit schönen Ausblicken und abwechlungsreicher Landschaft belohnt wird. In der Faludriga-Nova Kernzone sind auch häufig größere Gruppen von Gemsen zu erspähen.
Diese Tour ist in der dokumentierten Form nur geeignet für erfahrene Bergwanderer mit sehr guter Kondition und ausdauernden Beinen. Sie ist mit über 23 km sehr lang und hat über 1600 Höhenmeter.
Allerdings kann die Tour durch einen Abstieg ab der Faludrigaalpe stark verkürzt werden, wobei der grundsätzliche Charakter erhalten bleibt und das schöne Hochtal der Kernzone begangen wurde.
Außerdem besteht die Möglichkeit, auf dem Rückweg ab der Laguzalpe den Wanderbus zurück nach Marul zu nehmen, oder zumindest den Rückweg zu erleichtern, indem man auf der Fahrstraße läuft.
Sicherheitshinweise
Über weite Strecken handelt es sich um eine mittelschwierige Bergtour auf alpinen Pfaden und Wirtschaftswegen, ohne besondere technische Schwierigkeit oder ausgesetztes Gelände.
Der Abschnitt ab der Laguzalpe hinüber zur Hintertöbelealpe und weiter nach Marul läuft jedoch über eine lange Strecke auf sehr schmalem Pfad in steilem Gelände! Aufgrund des Bewuchses ist man größtenteils nicht direkt ausgesetzt, aber es gibt einzelne ausgesetzte Stellen in steilem Gelände - hier ist, auch aufgrund zu diesem Zeitpunkt sicher schon vorhandener Erschöpfung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich.
Aufgrund der Länge der Tour sollte unbedingt auf genügend Vorräte an Essen und Trinken geachtet werden.
Eine sehr gute Kondition und ausdauernde Beine sind Grundvoraussetzung für die Bewältigung der Tour in der längsten Variante.
Weitere Infos und Links
Informationen zu den Landbussen und dem Wanderbus:
https://www.vorarlberg-alpenregion.at/de/walsertal/alp-wanderbusse-im-biosphaerenpark-grosses-walsertal.html
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Beginn der Tour ist am Wanderparkplatz in Marul. Dieser kann auch mit dem Landbus L78 angefahren werden.
Wir starten das Marultal aufwärts und folgen direkt dem Abzweig nach rechts zum Walderlebnispfad Marul. Auf diesem gut ausgeschilderten Pfad kommen wir zum Marulbach und folgen diesem talaufwärts.
Nach einiger Zeit auf dem Walderlebnispfad kommen wir zur unteren Novaalpe. Hier zweigt nach rechts der Weg zur Oberen Novaalpe und dem Novafürkele ab. Wir folgen ihm und starten nun mit einem längeren Anstieg über einen alpinen Pfad mit entsprechenden (weiß-) roten Markierungen.
Nach einiger Zeit und etwa 600 Höhenmetern im Aufstieg erreichen wir die unbewirtschaftete Novaalpe und können hier die Ausblicke genießen und bei Bedarf eine erste Pause einlegen.
Wir folgen den Markierungen und dem Weg und steigen leicht rechts zum Novafürkele auf, das weitere 300 Höhenmeter über uns liegt. Es lohnt sich, hier bedächtig und ruhig unterwegs zu sein, denn da wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden und immer höher kommen, steigt nun die Wahrscheinlichkeit, größere Gruppen von Gemsen zu erspähen. Der letzte Abschnitt vor dem Fürkele wird relativ steil, dann sind wir oben und können erneut den Ausblick genießen und bei Bedarf rasten.
Es folgt ein kurzer, steiler Abstieg, danach verläuft der Weg wunderschön in einem Bogen durch das Hochtal der Faludriga-Nova Kernzone (Naturschutzgebiet), wobei wir etwas an Höhe verlieren. Wir kommen an einem Abzweig vorbei, der rechts Richtung Gamsfreiheit verweist, wir laufen jedoch weiter Richtung Faludrigaalpe, die wir nach einiger Zeit erreichen. Auch diese ist nicht bewirtschaftet und bietet somit keine Einkehrmöglichkeit, eine Pause ist hier jedoch möglich.
Wir haben hier die Möglichkeit, die Tour zu verkürzen, wenn das Wetter oder unsere Kondition es erfordern - von der Faludrigaalpe geht ein Wirtschaftsweg talwärts in Richtung Marultal. Sollten wir ihm folgen, haben wir die Möglichkeit am Grund des Marultals entweder über einen Waldweg oder den Fahrweg talabwärts in Richtung Marul zu laufen, die Orientierung fällt hier nicht schwer.
Wenn wir uns bereit fühlen für viele weitere Kilometer und noch 500 weitere Höhenmeter im Anstieg, folgen wir stattdessen dem Weg bergauf in Richtung Schwarze Furka, die wir nach einiger Zeit erreichen. Hier könnten wir je nach Lust und Laune noch einen kurzen Abstecher nach links zum Gipfel des Lusgrind machen, der uns nur etwa 90 Höhenmeter kosten würde - wir sollten aber auf unsere Kondition achten, denn der Rückweg ist noch weit.
Nun geht es zuerst sehr steil abwärts, dann etwas gemäßigter. Wir folgen den Markierungen, bis wir nach einiger Zeit auf einen breiten Wirtschaftsweg stoßen. Zur rechten Seite geht es hier zum Formarinsee und der Freiburger Hütte, wir laufen jedoch nach links in Richtung der oberen Laguzalpe, die wir bald erreichen. Auch sie ist nicht bewirtschaftet, weshalb wir dem Weg weiter bergab folgen.
Dieser folgt dem Laguzbach und erreicht nach einiger Zeit die (untere) Laguzalpe auf etwa 1600 Höhenmetern. Dies ist eine richtige, kleine Ansiedelung mit mehreren Häusern und wird im Normalfall auch bewirtschaftet, so dass hier eine Möglichkeit zur Einkehr besteht (bitte vor der Tour über Öffnungszeiten informieren!).
Etwas unterhalb der Laguzalpe befindet sich ein Wanderparkplatz. Hier gibt es die Möglichkeit, den Wanderbus zurück nach Marul zu nehmen, falls man die Tour abkürzen möchte (bitte vorab über Betriebszeiten des Wanderbusses informieren!).
Außerdem kann man nun wählen, ob man lieber auf dem breiten Fahrweg entlang des Marulbachs zurück nach Marul laufen möchte (ca. 600 Höhenmeter Abstieg, die sich relativ gleichmäßig verteilen), oder die Tour auf einem Wanderpfad durch Wald und Latschen entlang der rechten Talseite durch teils sehr steiles Gelände beschließen möchte (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sehr empfehlenswert!). Hier muss man mit einigem auf und ab und einem kurzen, finalen Abstieg von etwa 300 Höhenmetern nach Marul hinunter rechnen.
Für die Variante entlang der Talseite folgen wir dem Wanderweg, der zuerst links abzweigt, dann den Fahrweg kreuzt und sich dann entlang der rechten Talseite am Hang entlangzieht. Hier ist nochmal Ausdauer gefragt, denn der Weg zieht sich über einige Kilometer und verläuft nicht konstant bergab, sondern immer wieder auch leicht bergauf. Wir kommen dabei an der Hintertöbelealpe vorbei, die mitten im Steilgelände liegt.
Schließlich erreichen wir einen Abzweig, an dem es rechts zur Stafelfederalpe geht, bleiben jedoch auf dem Weg. Nachdem wir den Wald verlassen haben, befinden wir uns auf den Wiesen oberhalb von Marul und können nun den letzten Abschnitt in Angriff nehmen, den Abstieg über die Serpentinen des Fahrwegs, bis wir erschöpft aber glücklich den Wanderparkplatz Marul erreichen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Der Wanderparkplatz Marul kann mit dem Landbus L78 erreicht werden.Anfahrt
Mit dem Auto oder dem Landbus L78Parken
Parken auf dem Wanderparkplatz Marul - kostenpflichtig!
An Wochenenden und Feiertagen ist der Parkplatz unter Umständen schon sehr früh vollständig belegt, es gibt keine alternativen Parkmöglichkeiten in der näheren Umgebung.
Koordinaten
Ausrüstung
Die Tour verläuft über weite Teile auf alpinen Pfaden, feste Bergsschuhe sind unbedingt erforderlich!
Wanderstöcke können an den steilen Stellen und im Abstieg hilfreich sein und die Knie entlasten, sind daher empfehlenswert.
Die Länge der Tour und ihr Verlauf durch sehr einsame Abschnitte machen es absolut erforderlich, ausreichend Nahrung und Getränke mitzunehmen! Empfehlenswert sind bei warmem Wetter mind. 3 Liter pro Person und genügend Nahrung für 1-2 große Pausen sowie Zwischensnacks.
Selbstverständlich sollte außerdem alles mitgenommen werden, was man bei einer alpinen Wanderung in abgelegenem Gebiet üblicherweise dabei haben sollte, also in erster Line geeignete wetterfeste Kleidung.
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