Via Alta Idra. Etappe 10: Capanna Cornavosa – Capanna Borgna

«Ein Tag für Seiltänzer, Adler und Steinböcke»: So charakterisiert das offizielle Faltblatt der Via Alta Idra die heutige Etappe. Über drei Kilometer folgt man dem felsigen Gratfirst des auf die Leventina-Seite abfallenden Valle Lodrino mit seinen riesigen Gneiswänden. Links, rechts, oben, unten – überall grauer Fels, eine Gratlinie, die ihresgleichen sucht und die so sonst nur «richtigen» Bergsteigern vorbehalten bleibt. «Die alpenweit einmalige Route balanciert über einem Ozean der Vertikalen. Wilde, unwegsame Täler zu unseren Füssen gewähren uns gelegentlich schwindelerregende Tiefblicke und lassen da und dort das Leben erahnen, das sich 2000 Meter tiefer abspielt.» So heisst es weiter. Und dann tritt man auf der Ostseite des Madone, spätestens aber auf der Bocchetta Cazzane wieder in die Zivilisation ein, jedenfalls gefühlsmässig. Denn die Borgna-Hütte ist nah, und sie ist der letzte Stützpunkt auf der Via Alta Verzasca. Die Schwierigkeiten liegen hinter uns, aufatmen. Wie als