Am vierten Tag des Valle Varaita Trekks geht es erst über weitläufige Alpgebiete, bevor man in den „Bosco dell´Alevè“, den größten Zierbelkiefernwald Italiens, gelangt. Man übernachtet im Rifugio (Berghütte) Bagnour, das beim gleichnamigen See, inmitten des Waldes, liegt.
schwer
Strecke 17,7 km
Dauer7:00 h
Aufstieg1.112 hm
Abstieg469 hm
Höchster Punkt2.019 hm
Tiefster Punkt1.296 hm
Der gut 800 Hektar große Bosco dell´Alevè, der sich im oberen Varaita-Tal, auf dem Gemeindegebiet von Sampeyre, Casteldelfino und Pontechianale (im Süden des Monviso-Massivs) erstreckt, ist eine botanische Besonderheit. Es handelt sich hier um den größten Zirbelkiefernwald der Alpen (700 Hektar fast reiner Bestand, ansonsten von Lärchen durchsetzt), der schon in Vergils Aeneis vor etwa 2000 Jahren erwähnt wurde. Er erstreckt sich zwischen 1500 und 2600 Metern Höhe, wobei einzelne Exemplare bis zu 2800 Meter Höhe erreichen. Die Zirbelkiefer (auch Zirbe oder Arve genannt) ist ein Nadelbaum, der bis in große Höhen (äußerst frostunempfindlich), und auf sehr kargen und nährstoffarmen Böden wächst, was seine flächengroße Verbreitung hier erklärt: Dieser Wald wurde nicht gerodet, da er auf sehr felsigem und steilem Untergrund wächst, und so wäre nach einer Rodung nur Ödland statt Weiden oder Äckern entstanden. Aus diesem Grund – aber auch als wichtiger Lawinen- und Steinschlagschutz – wurde der Bosco dell´Alevè ein Bannwald, und in den Gemeindestatuten wurde sein strenger Schutz festgelegt. Seit dem Jahr 2016 gehört der Wald zum neu gegründeten Naturpark Monviso (Parco del Monviso), und in Casteldelfino ist ein Besucherzentrum eingerichtet worden, um die Besonderheiten dieses Waldes genauer zu erläutern.
Autorentipp
Wer die sehenswerte Ortschaft Casteldelfino mit dem Freilichtmuseum „Santi del Popolo“ und dem Waldbesucherzentrum „Allevè“ nicht verpassen möchte, kann auch dorthin absteigen und erst am nächsten Tag zum Rifugio Bagnour (über Bertines und Pou Souiro erreicht man wieder gut den Varaita Trekk) aufsteigen. Dazu schlägt man bei der Weggabelung kurz nach den Grange Auriòl superiore, 1591 m, den linken Weg ein, geht an den Grange Barsere und Albre vorbei, und gelangt nach Serre, 1400 m. Hier erreicht man die Asphaltstraße, auf der man in Kürze nach Casteldelfino, 1305 m, gelangt.
Diese Etappe des Valle Varaita Trekk ist lang und weist einen ausgesetzten Wegabschnitt auf, der mit Drahtseilen versichert ist (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich). Ansonsten gibt es keine technischen Schwierigkeiten und die Etappe ist gut markiert (rot-weiß).
Vom Dorfplatz in Becetto, 1379 m, geht man abwärts zum Ristorante (Restaurant) del Becetto (auch Lebensmittelgeschäft) und erreicht dann den Ortsteil (Borgata) Civalleri, 1355 m. Man durchquert den Weiler und folgt dem deutlich sichtbaren Weg, der in leichtem Abstieg zum Rio Crosa führt. Nach dessen Überschreitung knickt der Weg Richtung Süden ab, und es geht bergauf und einen exponierten, mit Drahtseilen gesicherten, Wegabschnitt entlang (hier Achtung!), bevor man die Alpgebäude der Meira Roina, 1370 m, erreicht. Von hier geht es in wenigen Minuten zum Rifugio (Berghütte) del Preit, das in den 1920er Jahren eine Baumschule war, wobei der Weg erneut dreht. Es geht auf einem Weg erst eben und dann leicht aufsteigend weiter, wobei man den Weg nach Chiotti und Sampeyre unbeachtet lässt. Es geht Richtung der Alpgebäude von Meire Bellochio, bis man auf eine Schotterstraße trifft, der man nach links abwärts folgt. Es geht an der Alp Meire Duea, 1448 m, vorbei nach Serre di Raie, 1514 m, einer Gruppe von Alpgebäuden in aussichtsreicher Lage. Man biegt auf einen Weg nach rechts ein, der auf dem Grat verläuft, dann nimmt man den ebenen Weg nach links. So gelangt man zu den Meire del Colletto mit der Kapelle Madonna della Neve. Hier geht es auf der Straße, die streckenweise asphaltiert ist, Richtung Ciampanesio weiter. Kurz vor der Ortschaft schlägt man den Weg nach rechts ein, der leicht bergauf führend Weidegebiet durchquert, an einem alten Tunnel vorbeikommt, und dann einen natürlichen Panoramabalkon (Croce d´Alie, 1654 m) erreicht: Hier überschreitet der Weg den aussichtsreichen Kamm. Dem nun stets ebenen Weg folgend, werden die Alpgebäude Brondu erreicht. An den Alpgebäuden Auriòl superiore, 1591 m, vorbeigekommen, folgt man dem Weg nach rechts in den Bosco (Wald) dell´Alevè. Leicht ansteigend (Abzweige bleiben unberücksichtigt) erreicht man die Grange (Alp) Pralambert sottane und trifft auf den Weg, der am Lago (See) Secco vorbei zum Lago Bagnour und zur gleichnamigen Berghütte, 2019 m, führt.
Anfahrt
Von Saluzzo auf der Provinzstraße (SP) 589 Richtung Süden fahrend, biegt man zwischen Verzuolo und Costigliole Saluzzo nach rechts auf die Provinzstraße (SP) 8 ab, die ins Varaita-Tal führt. Auf dieser wird nach knapp 30 Kilometern, kurz vor dem Hauptort Sampeyre, der Abzweig nach rechts Richtung Becetto erreicht. Hier abbiegend gelangt man nach etwa weiteren 5 Kilometern bergauf nach Becetto.
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