Überschreitung Hochreichart - Geierhaupt über Weg 39 und Brandstättergraben
Ein großer, wenn auch anspruchsvoller, Klassiker in Ostösterreich. Die Überschreitung der beiden höchsten Gipfel der Seckauer Tauern inkl. Klettereinlagen. Trotzdem - oder genau deswegen - einsam.
Hier jetzt neu mit GPS-getracktem, neu markiertem Abstieg vom Saurücken (Sektion Knittelfeld), der noch nicht in den Karten eingezeichnet ist!
Eine sehr lohnende, aber auch anstrengende Tour auf zwei der beeindruckendsten Obersteiermark. Anspruchsvolle Klettereinlagen bis II auf dem die beiden Gipfel Hochreichart (2416 m) und Geierhaupt (2417 m) verbindenden Hirschkarlgrat. Für jene, die nicht sehr früh aufstehen können oder wollen, auch als 1,5-Tagestour mit Biwak, z.B. am Weißsattel, machbar (stabiles Wetter vorausgesetzt!).
Achtung: Teils ausgesetzte Kletterstellen bis zum II. Grad!
Autorentipp
Wegearten
Höhenprofil anzeigenSicherheitshinweise
Kletterpassagen bis zum II. Schwierigkeitsgrat - vor allem am Hirschkarlgrat manchmal sehr ausgesetzt. Dort Gespür für die Routenfindung erforderlich - nicht zu weit vom Grat nach Norden abdrängen lassen, unangenehmes Blockwerk!
Achtung bei Nässe - die flechtenbewachsenen Blöcke sind sehr rutschig. Bei potenzieller Vereisung auf die Tour verzichten!
Keine Einkehrmöglichkeit, kein Wasser ab dem Schönebentörl, die Mitnahme von 3 Liter p.P. ist empfohlen.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Ausgangspunkt ist der Parkplatz 4 im Ingeringgraben. Auf dem markierten Weg 974 geht es steil bergan zu einer Forststraße (1350 m). Ca. 0,5 Std.
Von hier gibt es zwei Varianten: Weiter den markierten Weg durch den Brandstättergraben auf das Brandstättertörl und weiter über die Westflanke steil aber unschwierig auf den Hochreichart (2416 m). Ca. 2,25 Std.
Oder der direktere Anstieg über den Schmähhausrücken - unmarkiert aber sehr guter Steig. Ich empfehle den Weg über das Brandstättertörl, da man dann erst bei der dortigen Quelle den Wasservorrat für den Weiterweg fassen muss - bis zum Schlussabstieg ansonsten kein Wasser!
Vom Gipfel den markierten Abstieg über den nördlichen Rücken Richtung Schönebentörl nehmen. Nach ca. 20 Minuten weist im Bereich einer kleinen Erhebung links ein hölzerner Wegweiser zum Einstieg des Hirschkarlgrats (2260 m). Ca. 0,25 Std.
Beim Einstieg noch Markierungen, diese verlieren sich allerdings gleich wieder! Die fast senkrechte Einstiegsstelle weist offiziell Schwierigkeit II auf - technisch zwar durch sehr gute Tritte und Griffe eher leichter, aber extrem ausgesetzt - größte Vorsicht! Weiter meist unmittelbar am Grat, teilweise in die nördliche Flanke ausweichend. Auf Steigspuren achten! Immer wieder technische Kletterstellen (I bis I+), aber nie wieder so brutal ausgesetzt wie der Einstieg. Auf ca. halbem Weg eine Graterhebung mit Steigbuch. Gegen Ende nicht in die nördliche Flanke ausweichen (unangenehmes Blockwerk!), sondern tendenziell am Grat bleiben. Ausstieg auf eine kleine, unbenannte Scharte (2200 m). Ca. 1 Std.
Weiter nun wieder im Gehgelände über zwei kleinere Erhebungen und den Hölltalsattel auf den breiten Weißsattel (2100 m, bester Biwakplatz, wegloser Notabstieg ins Hölltal möglich), wo der Aufsteig über den Geierhaupt Ostgrat beginnt. Ca. 0,5 Std.
Stetig bergan, anfänglich meist direkt am Grat, dann immer öfter in die schrofige Nordostflanke ausweichend. Sporadisch mit Steinmännchen oder auch rot-weiß-rot markiert bis zur Einmündung des markierten Aufstiegs aus dem Ripplgraben (2290 m). Ca. 1 Std.
Es folgen einige kleinere Blockklettereien, Vorsicht! Ab hier steil bergan bis auf den Grieskogel (2328 m, Gipfelbuch) und weiter markiert, meist den Grat enlang, auf das Geierhaupt (2417 m). Ca. 0,5 Std.
Vom Geierhaupt über nach Südosten entlang des Saurückens unschwierig und gut neu markiert bis zum Wald. Hier den Rücken nach Osten verlassen und über einen neu markierten, teils sehr steilen Weg zu einer Jagdhütte (1640 m). Hier erstmals seit dem Brandstättertörl wieder Wasser! Ca. 1,5 Std.
Weiter teils über Forststraßen, teils über eine neu angelegte Diretissima durch den Wald zum wunderschönen Ingeringsee (1221 m), und über die Zufahrtssstraße talauswärts zurück zum Parkplatz. Ca. 1,5 Std.
Hinweis
Anfahrt
Mit dem PKW aus Seckau oder Knittelfeld nach Ingering II, sodann in den Ingeringgraben zu Parkplatz 4 (Hochreichart).Koordinaten
Ausrüstung
Klettertaugliche Bergschuhe, Biwaksack.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte-, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon (Euro-Notruf 112), ausreichend Flüssigkeit, Wanderkarte der Region.
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