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Bergtour empfohlene Tour

Über den Ostgrat auf den Kleinen Hochkasten (2.352 m), Totes Gebirge

· 3 Bewertungen · Bergtour · Totes Gebirge
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Alpenverein-Gebirgsverein Verifizierter Partner  Explorers Choice 
  • Kl. Hochkasten mit Ostgrat (vom Warscheneck aus gesehen)
    Kl. Hochkasten mit Ostgrat (vom Warscheneck aus gesehen)
    Foto: Wolfgang Drexler, Alpenverein-Gebirgsverein

Eine spektakuläre Fels-Tour, bei der SG II nicht überschritten wird. Konditionell und mental extrem fordernd, dafür aber landschaftlich atemberaubend und sehr selten begangen. Laut Gipfelbuch gibt es nur ganz wenige Aufstiege über den Ostgrat pro Jahr.

Da die Route ab dem Brentnerkar bisher noch nicht mit Steinmännern markiert ist, erfordert sie im oberen Teil auch Mut zur selbständigen Wegfindung im steilen Felsgelände.

schwer
Strecke 15,2 km
10:30 h
1.866 hm
1.866 hm
2.352 hm
659 hm

Blickt man von Hinterstoder aus hinauf zum Kleinen Hochkasten, so kann man kaum glauben, dass es über seinen Ostgrat einen Aufstieg gibt, der den Schwierigkeitsgrad II nicht übersteigt. Diese Route ist ein echter Leckerbissen für fortgeschrittene Felsgeher, sie sollte allerdings nicht unterschätzt werden.

Der Osttgrat ist ein Stück Felswildnis, das auch dem Nicht-Kletterer gerade noch zugänglich ist – vorausgesetzt, er bringt ausreichend Kondition sowie die entsprechende mentale Einstellung mit und das Wetter ist tadellos. Die Suche nach den Durchstiegen von einem Felsband hinauf zum nächsten kann sehr viel Spaß bereiten, aber auch extremen Stress bedeuten, sobald man überfordert ist. Kluge Bergsteiger kehren rechtzeitig um, falls die Tagesverfassung einmal nicht passt.

Autorentipp

Für extrem ausdauernde Bergsteiger ist auch ein Abstieg über den Großen Hochkasten in die Dietlhöll möglich – dafür sollte man aber wirklich viel Karst-Enthusiasmus mitbringen...
Profilbild von Wolfgang Drexler
Autor
Wolfgang Drexler
Aktualisierung: 20.05.2022
Schwierigkeit
schwer
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
2.352 m
Tiefster Punkt
659 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

Asphalt 0%Naturweg 37,76%Pfad 40,43%Unbekannt 21,78%
Asphalt
0 km
Naturweg
5,7 km
Pfad
6,1 km
Unbekannt
3,3 km
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Sicherheitshinweise

Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich, außerdem sicheres Klettern im Schwierigkeitsgrad II.

Erfahrung mit selbständiger Wegfindung in Felsgelände ist ebenfalls notwendig.

Weitere Infos und Links

Hebenkas, Mitterberg.

Start

Parkplatz Bärenalm (665 m)
Koordinaten:
DD
47.663929, 14.105452
GMS
47°39'50.1"N 14°06'19.6"E
UTM
33T 432838 5279336
w3w 
///eure.gebaute.klippe
Auf Karte anzeigen

Ziel

Parkplatz Bärenalm

Wegbeschreibung

Die gesamte Route ist unmarkiert.

Beim Parkplatz Bärenalm überquert man eine Brücke über die hier noch junge Steyr und geht in Richtung Dietlgut auf der Forststraße zurück bis zur ersten Abzweigung nach links. Dort an einem Schranken vorbei am Forstweg insgesamt drei Kehren bergwärts; nach der dritten Kehre, in der ein neuer Fahrweg nach rechts abzweigt, weiter am Hauptweg bis zur nächsten markanten Linkskurve: Hier zweigt kaum sichtbar (Steinmänner wurden in der Vergangenheit immer wieder entfernt) nach rechts (bergwärts) ein schmaler Pfad ab, den es zu finden gilt. Man folgt diesem Pfad, bis er sich nach kurzer Zeit im Wald nach rechts wendet und sich in einer (tlw. künstlich angelegten) Lichtung verläuft. Auf der gegenüberliegenden Seite dieser Lichtung sucht man einem Hochsitz und den dahinter schräg nach rechts oben verlaufenden alten Jagdsteig mit deutlicher Steineinfassung. Hat man diesen Steig einmal gefunden, dann ist der weitere Aufstieg bis zur Jagdhütte nicht mehr zu verfehlen.

Hinter der Jagdhütte gleich wieder bergwärts (und nicht der Pfadspur nach rechts folgend), bis man im lichten Wald den schwach ausgeprägten Steig wieder entdeckt hat, der sich in Kehren nach oben windet. Am oberen Ende des Bergwaldes etwas links haltend weist deutlicher Ausschnitt den weiter Aufstieg durch die Latschen, der hier teilwiese sehr steil bergauf verläuft. In einer Höhe von ziemlich genau 1500 Metern wendet sich der Pfad über einen kleinen Felsrücken plötzlich nach rechts und führt zu einer markanten Wasserrinne hinab. Von dort geht es auf deutlich ausgeprägten Wegspuren weiter bis zum „Eislueg“, das beim Vorbeigehen leicht zu übersehen ist, sich aber meist durch einen plötzlich auftretenden kalten Luftzug von oben verrät.

Das Eislueg ist eine kleine Höhle direkt unter dem Wandfuß, die ganzjährig Eis führt und unter Naturschutz steht.

Vom Eislueg geht es in Richtung Brentnerkar (auch: Prentnerkar) etwas unterhalb der Steilwände im Geröll schräg auf und ab, wo Steinmänner den Weg weisen. Knapp vor dem Kar ist ein kurzer Abstieg in schrofigem Gelände unbedingt erforderlich: Bleibt man oberhalb, dann schafft man den Einstieg ins Kar anschließend nicht mehr.

Sobald man das Brentnerkar erreicht hat, steigt man im Karboden bergwärts, wobei sich die Steigspuren bald verlieren. 

Man hat nun den Zustieg zum Ostgrat direkt vor sich. Von nun an ist selbstständige Wegfindung nötig. Als Landmarke dient zunächst ein markanter Turm im untersten Abschnitt des Ostgrates, hinter dem bergwärts ein ausgeprägter Sattel liegt, den man von links kommend ansteuert. Es gibt mehrere Varianten, ohne größere Schwierigkeiten durch Schrofengelände zu diesem Sattel zu gelangen – man kann den Grat auch gleich etwas oberhalb des Sattels ansteuern.

Sobald man den eigentlichen Ostgrat einmal erreicht hat, folgt man dem Gratverlauf bergwärts und dann links vorbei an einem Schuttriegel, bis man auf die erste blockierende Felswand trifft. Auf einem Band weicht man nun weit nach links aus, bis der Weg nach oben wieder frei ist, und kehrt anschließend auf dem nächsthöheren Band wieder nach rechts fast bis zum Grat zurück. (Eine direktere Variante ist hier ebenfalls möglich, aber wohl etwas schwieriger.) Siehe dazu auch die Bild-Dokumentation!

Die Überwindung der nächsten kleinen Wand nach oben stellt eine der beiden technisch schwierigsten Passagen der gesamten Route dar, sollte ab nicht schwerer als SG II sein, sofern man den leichtesten Durchstieg gefunden hat.

Darüber quert man auf einem weiteren Band wieder weit nach links, bis ein einfaches Weiterklettern schräg nach rechts oben möglich wird. Hat man die richtige Stelle erwischt, so wird das Gelände nach oben hin rasch einfacher und man erreicht schließlich in steilem Gehgelände neuerlich den Ostgrat, dem man nun bis zum markanten „Dachl“ folgt. Das „Dachl“ ist auf der rechten Seite problemlos zu begehen, dahinter beginnt allerdings nach einem Durchstieg auf die linke Seite ziemlich ausgesetzt und etwas heikel die zweite Schlüsselstelle. Sobald man den Grat rechts oben wieder erreicht hat, ist der Weg bis zum Gipfel nicht mehr weit und weist keine weiteren Schwierigkeiten mehr auf.

Der Abstieg vom Gipfel des Kl. Hochkasten bis zum Sattel über dem Brentnerkar ist etwas mühsam, aber technisch einfach. Der Einstig von diesem Sattel ins Brentnerkar selbst kann bei Schneelage allerdings sehr gefährlich sein – und Schnee liegt hier auch Ende August noch sehr oft: Die Mitnahme von Steigeisen ist daher unbedingt anzuraten!

Sobald der enge Durchlass ins Brentnerkar passiert ist, macht der weitere Abstieg bis in den Karboden am Schnee oder am Schutt keine Probleme mehr. Der Weg entlang des Karbodens bis zum Beginn des Pfades zurück zum Eislueg ist dann jedoch etwas mühsam.

Ab dem unteren Ende des Brentnerkares folgt man im Abstieg derselben Route wie beim Aufstieg.

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug zum Bahnhof Hinterstoder und weiter mit den Linien 431 und 432 zum Parkplatz Bärenalm.

Alternativ mit dem Taxi vom Bahnhof zum Ausgangspunkt der Tour.

Anfahrt

A9 - Ausfahrt Sankt Pankraz bzw. Roßleiten, durch den Ort Hinterstoder taleinwärts bis zum Parkplatz des ehemaligen Skigebietes Bärenalm.

Parken

Gebührenpflichtiger Parkplatz Bärenalm.

Koordinaten

DD
47.663929, 14.105452
GMS
47°39'50.1"N 14°06'19.6"E
UTM
33T 432838 5279336
w3w 
///eure.gebaute.klippe
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Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

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Ausrüstung

Neben der üblichen Wanderausrüstung für lange Bergtouren ist die Mitnahme von Steigeisen dringend zu empfehlen, da im oberen Brentnerkar ganzjährig mit Schnee und/oder Eis zu rechnen ist.

In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte-, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.

 


Fragen & Antworten

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Bewertungen

4,7
(3)
Christian Hemetsberger 
26.07.2019 · Community
Beschreibung bis ins Brentnerkar sehr gut, auch die allgemein Beschreibung der Tour trifft es haargenau. Beherzigt den Steigeisen-Tipp, aktuell (Ende Juli19) noch bis zu 4m harter Schnee im oberen steilen Kar-Bereich der aktuell noch nicht umgangen werden kann. Noch ein paar Anmerkungen: Ab dem Brentnerkar ist es schwierig, der Wegbeschreibung zu folgen, wir sind mehr nach Gefühl hoch und eigentlich immer direkt am Grat geblieben (dann wohl Stellen bis III, tw. auch ausgesetzt) und nicht über die Bänder. Einzige Ausnahme nach dem Dachl, hier bleibt nichts anderes übrig.
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Gemacht am 26.07.2019
Andrea Preini
22.08.2016 · Community
Westgrat sollte natürlich Ostgrat heißen ;)
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Andrea Preini
22.08.2016 · Community
Danke für die ausführliche Beschreibung der Tour. Die Verhältnisse sind aktuell wie zu erwarten gut. Als Ausrüstung würde ich jedem raten einen Kletterhelm mitzunehmen, da man am Westgrat auf viel loses Geröll trifft und auch der Fels stellenweise sehr brüchig ist. Den Abstieg haben wir übers Brandleck und das Turmtal gewählt.
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Gemacht am 20.08.2016
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Bewertung
Schwierigkeit
schwer
Strecke
15,2 km
Dauer
10:30 h
Aufstieg
1.866 hm
Abstieg
1.866 hm
Höchster Punkt
2.352 hm
Tiefster Punkt
659 hm
ausgesetzt Rundtour aussichtsreich Kletterstellen Grat geologische Highlights Geheimtipp Gipfel-Tour

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