Tourenplanung am 16. Januar 2018

Hier habe ich die Alpen lieben gelernt. Mit meinem Alten, er damals 51 und ich 19, als vollkommende Flachlandtiroler, die erste Hüttentour gegangen. Zwei Jahre später wieder auf anderen Wegen unterwegs gewesen. Dann wir mit fünf Freunden schon wieder von Hütte zu Hütte. Immer wieder andere Eindrücke und Erlebnisse.
Diese Region ist ideal für Einsteiger, wie wir welche waren. Die Hütten liegen auf kurzen Strecke 3-4 Stunden auseinander. Dank des verzweigten Wege- und Hüttennetztes kann man auch mal eine längere oder anspruchsvollere Route zum nächsten Ziel aussuchen. Für Jeden gibt es das Passende.
Als Ergänzung zur Hüttentour gibt es vom Tal aus auch mehrer schöne Tagestouren und super Angebote. Beispiel Ramsau, Hintersee, Hochthron mit Schellenberger Eishöhle, Watzmannhaus, Eiskapelle Dokumentation Obersalzberg und und und...
Autorentipp
Wasseralm früh buchen. Eine Reservierung ist schon ab November online möglich. Als DAV-Mitglied zahlt man nur 11€ pro Hütte, ausgenommen Gotzenalm, die ist privat. Also Mitglied werden. Bei einer Hüttentour hat man den Jahresbeitrag schon fast wieder drin.
Jeder Tag ist flexibel, mal einen anderen Weg gehen, auf einer Hütte verweilen. So sind wir damals z.B. einen Tag auf dem Kärlingerhaus geblieben und haben es uns gut gehen lassen.
Statt der Hanauerlaubwand kann man auch erst runter zum Obersee, um dann über den Röthsteig wieder hochzugehen. Von der Wasseralm geht es auch über die Himmelsleiter zum Funtensee. Das Riemannhaus am anderen Ende des Steinerendes Meeres kann man auch mitnehmen. Der Abstieg über das Hundstodgatterl kann auch später über die Sigeretplatte runter zu St. Bartholomä und zu einer krönenden Bootsfahrt führen. Vorsicht Volltouri-Realitäts-Klatsche XD
Nach der Tour unbedingt eure Fotos sortieren und zu einer Diashow zusammenfügen. So könnt ihr Leute begeistern nächstesmal mitzukommen.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Rote mittelschwere Bergwege, also überwiegend schmal, oft stei angelegt. Absturzgefährliche, versicherte Passagen sind an der Hauner Laubwand anzutreffen. Trittsicherheit auf Geröll ist beim Abstieg über das Hundstodgatterl wichtig. Vielleicht abgesehen von diesen beiden Abschnitten fühlt man sich auch als Unerfahrener auf den Wegen sehr wohl. Ein Freund aus unserer Gruppe hat leichte Höhenangst und ihm war nie mulmilg auf den Wegen.
Eine gute Ausdauer, genug Wasser, und Sonnenschutz sind, gerade für eine längere Tour durch das Steinernde Meer wichtig. Und sich beim Senner/Hüttenwirt immer über das Wetter erkundigen.
Weitere Infos und Links
https://www.huetten-holiday.de/cabin/index/cabinDetail/wasseralm
https://www.alpsonline.org/reservation/calendar?hut_id=195
https://www.alpsonline.org/reservation/calendar?hut_id=144&lang=de_DE&header=yes
https://www.alpsonline.org/reservation/calendar?hut_id=145&lang=de_DE
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Drei kurze Touren laden zum öfteren Pausieren und Genießen der Landschaft ein. Zwei lange Touren machen die Berge auch zum körperlich herausforderden Erlebnis.
1. Tag Hinterbrand - Gotzenalm (4 Stunden, 767Hm rauf, 213Hm runter)
Am Parkplatz Hinterbrand (ca. 1100Hm) geht es los. Auf einem Panoramaweg mit vielen Einkehrmögichkeiten geht es seicht bergauf. Am Ende dieses entspannten Spazierganges kommt die erste Hürde, der untere Hirschenlauf. Über steile Holztreppen werden aufeinmal gut Höhenmeter gemacht, man will ja schließlich hoch. Dann der letzte Abschnitt über Serpentinen zur Gotzenalm.
2. Tag Gotzenalm - Wasseralm (4 Stunden, 548Hm rauf, 821Hm runter)
Am nächsten Morgen nicht sofort von der Hochalm aufbrechen. Lasst die neue Welt auf euch wirken und schaut vom Feuerpalfen auf das gut 1000 meter tieferliegende St. Bartholomä. Danach kann es losgehen. Ganz gemütlich geht es von der Alm in einen urigen Wald mit verfallenen Steinmauern zum Landtalgraben. Hier schlüpft ihr kurz aus der Waldregion raus, um dann wieder in einem Laubmischwald einzutauchen. Schließlich geht es über die Hauner Laubwand, mit besten Blick auf Obersee und dahinterliegender Watzmannostwand, wieder hoch zur Wasseralm.
3.Tag Wasseralm - Kärlingerhaus (5 Stunden, 1015Hm rauf, 773Hm runter)
Die Alm liegt in der Röth, auf einer Aue, umgeben von Wald und Steilwänden, eine eigene Welt für sich. Von hier steigen wir die Schönfeldwand, durch Sträucher, hoch ins Steinerne Meer ein. Eine lange Tour durch eine unwirkliche Gegend steht uns bevor. Das Gegenstück zu den Wäldern, Wiesen und begleitenden quirligen Bächen, die uns vorher Erfrischung brachten. Drei Liter Wasser sollten mindestens mitgenommen werden! Es geht weiter bergauf bis zum höchsten Punkt 2369Hm und dann weiter, mehrere Stunden. Gerade im Hochsommer bei wenig Wolken erfährt man hier seine Grenzen. Dann kommt der ersehnte Blick auf Wasser, der Funtensee. Es geht bergab wieder durch Sträucher, kleine vereinzelte Waldgruppen, dann durch Sträucher, schließlich Wiese und am See entlang zum Kärlinger Haus.
4. Tag Kärlingerhaus - Ingolstädter Haus (3 Stunden, 692Hm rauf, 179Hm runter)
Nun kann man sich vom letzten Tag etwas am See entspannen oder noch einen kleinen Ausflug durch Murmeltierland zum Feldkogel unternehmen (stunde hin, stunde zurück, 240Hm hoch) und einen Ausblick längs über den Königssee genießen. Auf dem Weg zum Ingolstädter Haus geht es erst zum Hirsch hoch durch Sträucher, dann Wälder, um wieder durch Sträucher und im einem anderen Teil des Hochplateau Steinernes Meer aufzutauchen. Dann noch entscheiden, noch etwas mehr Fels erkunden oder am Rand entlang einen Blick über alles schweifen lassen. Am Ingolstädter Haus kann man sich auf der Terasse Sonnen und über das Plateau Blicken. Abends hinter dem Haus, Richtung Tal und Hochkranz den Sonnenuntergang genießen.
5. Tag Ingolstädter Haus - Wimbach-Klamm (5 Stunden, 287Hm rauf, 1777Hm runter)
Letzter Tag, es geht ins Tal. Von der Hütte erstmal bischen bergab, um dann über das Hundstodgatterl wieder 200Hm rauf. Hier haben auch mal die Hände was tun. Über den Pass gelangt man in die Hundstodgruben. Wieder ein anderer Eindruck der hochalpinen Welt. Über Schotter und nicht ganz feste Wege geht es hinab, auf die Südwand des Watzmannes zu. Ab der Strauchzone geht es sanft und schonenden ins Wimbachgrieß. Umgeben von 1000meter hohen Bergflanken wandelt man hier über deren Geröll und durch darauswachsenden Wald. Die letzte Hälfte (8 Kilometer gleichmäßiges Gefälle von 8,6% die letzten 700Hm runter) führen über einen Forstweg an der Wimbach entlang zu unserem Endziel, Wimbach-Klamm.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Mit dem Zug bis zum Bechtesgadener Hbf und mit dem Bus weiter bis HinterbrandAnfahrt
A8 Ausfahrt Bad-Reichenhall auf die B20 und B21, Bei Fronau auf die 305 nach Berchtesgaden rein.
Nach Bad-Reichenhall führt die Straße durch steile Täler. Wenn man aus diesen herauskommt, eröffnet die Bergwelt vor einem. Ein kleiner Abstecher durch den Zauberwald, heißt wirklich so, zum Hintersee über dem noch morgendlicher Nebel schwebt, im Hintergrund der Hochkaltern und Watzmann. Über Ramsau, mit der Pfarrkirche St. Sebastian als Fotomotiv schlechthin. So ist schon die Anfahrt ein Erlebnis.
Parken
HinterbrandparkplatzKoordinaten
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Buchtipps für die Region
Kartentipps für die Region
Ausrüstung
Normale Bergwanderausrüstung im mittelgroßen Rucksack ist ausreichend. Waschlappen sinnvoll für Gotzenalm und Wasseralm. Packt ihr weniger ein müsst ihr weniger schleppen. Nach dem Motto: Soviel einpacken, dass ihr nichts mehr weglassen könnt.
Fragen & Antworten
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