Toubkal (4167 m): Ost-Aufstieg und Überschreitung (5 Camping-Tage, Marokko)
Der höchste Gipfel des Atlas-Gebirges erlebt an Spitzentagen bis zu 400 Besucher. Dennoch ist sein wunderschöner Ost-Anstieg, der im kleinen Ort Tisseldai beginnt, weitgehend einsam. Es wurde ein breiter und bequemer Weg angelegt, der in zahlreichen Kehren mit gleichmäßiger Steigung bis auf den Gipfelrücken führt, den man zuvor bereits im Morgenlicht erstrahlen sah. Nur die letzten 150 HM sind etwas steiler und felsig, aber nicht ausgesetzt. Dort wird man auch erstmals auf andere Wanderer treffen, die sich bereits im Abstieg zurück zur Toubkal-Hütte befinden.
Das Gipfelpanorama ist eindrucksvoll und reicht vom schemenhaften M’Goun im Osten bis zur Silhouette des Antiatlas im Südwesten. Deutlich in der Tiefe zu erkennen sind die grünen Bewässerungsoasen von Imlil und Tisseldai.
Der Anmarsch führt durch sehr ursprüngliches Berber-Land, wo die traditionelle Almwirtschaft auf Bewässerung aufgebaut ist. Nur dort, wo die Wiese von einem Wasserkanal versorgt wird, wächst das Gras hoch genug, um daraus Heu zu erzeugen. Buchstäblich jeder einzelne Quadratmeter wird dann händisch gemäht.
Autorentipp
Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Refuge du ToubkalSicherheitshinweise
Seit einem terroristischen Überfall auf zwei unbegleitete Camperinnen im Jahr 2018 ist die Besteigung des Jebel Toubkal (sowie alle anderen Touren in der Region) nur mehr in Begleitung eines lizensierten Guides und nach Voranmeldung bei den örtlichen Sicherheitsbehörden gestattet.Weitere Infos und Links
Weitere Touren: M`Goun; Wüstentrekking zum Erg Rhoul
Veranstalter: MarokkoErleben
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Tag 1:
Anreise durchs Ourika-Tal (der letzte Abschnitt ist nur 4x4 befahrbar); Treffen mit dem Staff samt den Maultieren kurz vor dem Ort Tiourdou (die Tiere nehmen einen anderen – längeren - Weg als die Wanderer); Gepäcksverladung; Start zu Fuß beim Ort Tiourdou.
Durch das Tal von Tifni (das erste Seitental nach links hinter dem Ort) geht es zur Kissaria Schlucht, zunächst auf einem deutlichen Pfad durch idyllische Berglandschaften, die auch landwirtschaftlich genutzt werden (Heugewinnung). Im oberen Teil des Tales gibt es nur mehr Pfadspuren und die Routensuche wird schwieriger, vor und in der Schlucht sind mehrere Flussüberquerungen erforderlich (Vorsicht auf den sehr glitschigen Steinen!), danach weitet sich das Tal wieder und die Sommerweiler von Taroutoult werden an den Hängen sichtbar (zahlreiche Herden mit ihren Hirten).
Gehzeit: 6 h.
Tag 2:
In Taroutoult steigt man zu den Terrassenfeldern nach links hoch und quert über einen Rücken in ein Seitental, in dem sich ein besonders großer Sommerweiler samt Schwertlilien-Anbau befindet. Dort beginnt ein deutlicher Maultierpfad, der zunächst taleinwärts, bald aber in Kehren nach rechts hinauf auf einen Pseudopass führt und danach schräg nach links bergab querend ins nächste Tal mit saftig grünen Wiesen am Fuße des Tizi-n-Ourai Passes.
Gehzeit: 5 h.
Tag 3:
Auf einem breiten Maultierpfad steigt man zum Tizi-n-Ourai Pass (3120 m) hoch, wo man zum ersten Mal die Ostseite des Toubkal erblickt. Hinter dem Pass führt nach rechts ein schmalen Pfad steil ins Tal von Tisgui hinunter, wo man in der Tiefe mehrere Weiler erkennt. Nach den ersten Häusern erreicht man eine Piste, der man bergab bis zur letzten Linkskehre folgt, um dort einen alten Pfad aufzunehmen, der rechts leicht bergauf ins Gelände und um eine Kante herum führt, wo man bereits den Ort Tisseldai vor sich liegen sieht. Leider ist der zweite Teil diese Pfades verfallen bzw. einer Mure zum Opfer gefallen, sodass man ein Stück weit weglos und in etwa waagrecht durchs Gelände navigieren muss, um danach den Pfad wieder aufzunehmen und die ersten Häuser von Tisseldai zu erreichen. Man durchquert den Ort taleinwärts und nimmt am nördlichen Ende bei einer Quelle einen Pfad auf, der durch Blockgelände höher führt, bis man eine beschilderte Gabelung erreicht, bei der ein Wegweiser nach links zum „Sommet du Toubkal“ weist. Hiermit hat man Taghbalout erreicht, wo es normalerweise eine Trinkwasser-Quelle gibt.
Gehzeit: 6 h.
Tag 4:
Von Taghbalout aus folgt man einem breiten und sehr schön angelegten Weg nach Westen bergauf, der zunächst im Zick-Zack höher führt, danach ein Kar quert, einen Felskamm überwindet, kurz bergab verläuft und schließlich in zahlreichen gleichmäßigen Kehren auf einen Sattel in über 4000 m Höhe führt, wo man auf eine alternative Abstiegsroute trifft. Anschließend geht es felsig und steil über den Kamm nach Süden und auf den Gipfel des Toubkal.
Vom Gipfel aus folgt man der Hauptroute nach Westen, die steil und schottrig, weiter unten dann in Kehren bis zur Toubkal-Hütte und den naheliegenden Camps hinunterführt.
Gehzeit: 9 h.
Tag 5:
Von der Toubkal-Hütte führt ein breiter Maultierpfad nach Norden talauswärts bis nach Imlil, sofern man die Tour nicht verlängern möchte.
Gehzeit: 3 h.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Keine Anbindung.Anfahrt
Von Marrakech über Tahannaout nach Tnine-l`Ourika und durch das Ourika-Tal bis Tadrat und Tiouchtiou. Von dort weiter auf einer steilen und schmalen 4x4-Piste zum Bergort Tiourdou.Parken
Nicht relevant.Koordinaten
Ausrüstung
Wander- und Campingausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
Diese Tour kann nur als Camping-Trekking und in Begleitung eines lizensierten Guides durchgeführt werden.
Statistik
- 2 Wegpunkte
- 2 Wegpunkte
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