RUND UM DIE CRISTALLINA-HÜTTE - Wasser und Granit in hochalpinem Gelände
Diese Rundwanderung führt uns durch die Hochgebirgsnatur im nördlichsten Teil des Valle Maggia. Wir umrunden den bizarren Gipfel der Cristallina (2911 m), einem der meistbesuchten Aussichtsberge im Tessin, und kommen an einigen kleineren und grösseren Bergseen vorbei. Die Tour kann an drei Punkten begonnen werden: Zum einen an der Bergstation der Robièi-Seilbahn, dann am Lago del Narèt, der mit dem Auto aus dem Valle Maggia
und Val Lavizzara zu erreichen ist. Der dritte Startpunkt ist die Cristallina-Hütte, die an dieser Wanderrunde liegt und über die klassische Aufstiegsroute von Ossasco im Bedrettotal erreicht werden kann. Diese wird hier als Variante für den Abstieg angeboten.
> Wir starten am Lago del Narèt 1 (2313 m) unmittelbar an der Staumauer und überqueren diese in südlicher Richtung. Das Gewässer gab es in kleinerem Ausmass schon vor dem Bau der beiden Staumauern, die 45 bzw. 80 m hoch sind. Am Ende der Werksstrasse folgt unsere Route dem Seenrundweg entlang der Südseite und steigt anschliessend in einem Kar über Blockschutt zum Passo del Lago del Nero 2 (2420 m). Wir überschreiten den Sattel und folgen dem schmalen Pfad durch das hochalpine Gelände, das mit Schuttfluren bewachsen und etwas mühsam zu begehen ist. Mit einem kurzen Abstieg erreichen wir die Boschetta del Lago Nero, die uns einen unverstellten Blick auf den Basòdino (3272 m) eröffnet. Es folgt ein kurzer, steiler Abstieg zum Lago Nero 3 (2387 m), der teilweise rutschig und mit Seilsicherungen versehen ist.
Wir erreichen den See an der Nordwestseite und kommen zu einer beschilderten Weggabelung (2376 m). Hier schwenken wir in nordwestliche Richtung und wandern mit leichtem Auf und Ab über Felsplatten und Wiesengelände bis zu einer Verzweigung auf 2340 m 4. Hier mündet von links der Wanderweg ein, der von der Bergstation der Robièi-Seilbahn heraufkommt und sich mit dem Hüttenanstieg vereint (s. Tour 35).
Ein leichter Anstieg führt auf einen Sattel, bei dem wir ein wenig zur gletschergeformten Wanne mit dem Lago Sfundau 5 (2392 m) absteigen. Unsere Route führt an der Ostseite oberhalb des Sees vorbei, danach folgt der letzte Anstieg hinauf zum Passo Cristallina (2568 m), wobei wir an einem weiteren kleinen Bergsee vorbeikommen. Die neue Cristallina-Hütte 6 (2575 m) wurde knapp oberhalb des Sattels errichtet und wirkt mit dem lang
gezo
genen Kubus ein wenig utopisch.
Nördlich des Passes, der den Übergang ins Val Bedretto bildet, leitet der Weg zuerst über eine Schutthalde hinab und biegt dann nach links in einen Querweg ein, der durch Felsflanken und Schutthänge führt. Mit leichtem Gefälle streben wir auf eine Geländestufe zu, die wir in der Folge mit einigen Serpentinen überwinden.
Wir gelangen in das obere Val Torta, in dem gleich nach der Steilstufe etwa auf der Höhe der noch vorhandenen Fundamente der alten Cristallina-Hütte ein Verbindungsweg 7 (2349 m) abzweigt, der die steilen Felshänge oberhalb des Talschlusses quert und uns zum Aufstiegsweg zum Passo del Narèt bringt. Der mit leichtem Auf und Ab und etwas schroffem Verlauf angelegte Bergpfad mündet am Rande des weiten Schuttfächers unterhalb des Passo del Narèt in den Aufstiegsweg ein, der aus dem Val Torta heraufkommt.
Mit einigen Serpentinen und Querpassagen steigen wir den Steilhang hinauf und kommen knapp unterhalb des Sattels an einer Steinbaracke vorbei. Kurz danach ist der relativ flache Sattel des Passo del Narèt 8 (2438 m) erreicht.
Der Abstieg zum Lago del Narèt führt nach rechts vom Sattel weg und steigt mit einfachem Verlauf zum Seeufer hinab. Dort treffen wir auf den Seenrundweg und schwenken nach links auf diesen ein. Ein Gegenanstieg überwindet einen Felskopf an der Nordseite des Sees, danach bringt uns der Pfad direkt zur Staumauser hinab, bei der wir die Wanderung begonnen haben 1.
Der Abstieg ins Val Bedretto
Um nach Ossasco ins Val Bedretto abzusteigen, bleiben wir bei der Abzweigung am ehemaligen Standort der Cristallina-Hütte im oberen Teil des Val Torta auf dem Hauptweg, der anschliessend in das fast ebene Wiesengelände hinabführt. Wir treffen auf die zweite Weggabelung, bei der ein weiterer Pfad zum Passo del Narèt abzweigt und den Oberlauf
des Ri di Cristallina ohne Brücke auf Trittseinen überquert.
Es geht eine Weile über kleinere Bäche und an Flachmooren vorbei, ehe bei einem Wegweiser die nächste deutliche Steilstufe beginnt. Die Wegtrasse verläuft hier teils durch felsige Rinnen und über Serpentinen, ist aber mit guter Trittsicherheit ohne grosse Probleme begehbar. Anschliessend flacht das Gelände wieder ab. Der stellenweise eingetiefte Weg bringt uns an das Gelände der Alpe Cristallina heran. Es geht bis zu den Gebäuden der Alpe hinab, bei der wir auf den Höhenweg Pesciüm-Ronco treffen (siehe Wanderung 8). Wir biegen nach rechts auf diesen ein und bleiben bei der nächsten Weggabelung auf dem nach rechts abwärts verlaufenden Fahrweg. Dieser steigt im Tal des Ri di Cristallina mit einigen Spitzkehren ab. Beim Wegweiser auf 1680 m biegen wir von der Fahrstrasse nach links ab und wechseln auf einen Waldsteig. Wir schwenken bereits nach links in die oberen Hänge des Bedrettotales ein und kommen zu einer weiteren Verzweigung, bei der wir den rechten Weg wählen. Der bequeme Waldpfad bringt und mit einigen Serpentinen unmittelbar nach Ossasco, das an der Talstrasse liegt. Die Bushaltestelle befindet sich unmittelbar neben dem Ende bzw. Beginn des Hüttenanstieges, zuvor queren wir den Ri di Cristallina, der im Hintergrund mit einem Wasserfall aus der engen Schlucht stürzt.
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