Ruinenrunde im Oberen Donautal
Über dem Tal der Oberen Donau standen einst zahlreiche kleinere Burgen, meist nur auf Felsnadeln. Über ihre Geschichte ist oft wenig bekannt, spärlich sind die erhaltenen Reste der Adelssitze. Von Hausen im Tal blicken wir auf das gut erhaltene Schloss Werenwag. Dagegen wurde das hoch über dem Ort ragende Schloss Hausen der Markgrafen von Baden 1813 fast vollständig abgebrochen, obwohl es erst 1800 durch das Kloster Salem renoviert worden ist. Das Neidinger Heidenschloss galt schon 1446 als Burgstall. Aussichtsreich führt die Höhenwanderung zum Schaufelsen mit der ehemaligen Schauenburg. Oberhalb von Thiergarten sind die Reste der größten Burg im Donautal erhalten: die Ruine Falkenstein besteht aus der Spornburg Unter-Falkenstein aus dem 12. Jh. und der erst im 16. Jh. durch die Meßkircher Grafen von Zimmern erbauten Ober-Falkenstein. Auf der gegenüberliegenden Donauseite finden wir nur wenige Spuren der Ruinen Langenfels und Wagenburg, genießen dafür die großartige Aussicht ins Donautal.
Autorentipp
Einkehrmöglichkeit
Gasthaus am MinigolfHausen i.T. Bahnhof
Wanderheim
Landgasthof Bahnhof
Sicherheitshinweise
Für die teils steilen und bei Nässe rutschigen Wege und schmalen Pfade ist Trittsicherheit erforderlich.Weitere Infos und Links
Naturpark Obere Donau: www.naturpark-obere-donau.de
Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH Tuttlingen: www.donaubergland.de
Einkehren unterwegs:
Naturfreundehaus Donautal bei den Steighöfen (nur am Wochenende bewirtet):
www.naturfreunde.de/haus/naturfreundehaus-donautal , Tel.: 07573 2591
Gasthaus Neumühle ist nur noch für Hausgäste geöffnet!
Einkehren in Hausen im Tal:
Gasthaus am Minigolf: www.donautal-touristik.de , Tel.: 07466 1525
Landgasthof Bahnhof: www.gasthof-bahnhof.de , Tel.: 07579 565
Gasthof Steinhaus, Schwenninger Straße 2: www.gasthof-steinhaus.de , Tel.: 07579 921041
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Nach der Ankunft am Bahnhof Hausen im Tal (599 m) genießen wir vorab den Prospektblick auf Schloss Werenwag. Dann folgen wir dem Donau-Zollernalb-Weg in Richtung Hausen im Tal zur Donaubrücke Nord. Eine schmale Treppe führt auf einen Wiesenweg in die Donauauen hinab, am Campingplatz entlang zum Ortseingang von Hausen im Tal (Donau). Weiter geht es, am Gasthof Steinhaus vorbei, auf dem Rundweg Hausen 3 (gelber Kreisring) Richtung „Wachtturm, Ruine Schloss Hausen“ zum Schmiedbachbrunen, einer Karstquelle; dann eine Treppe rechts hinab zur Tobelstraße. Wem der direkte Anstieg zum Schloss Hausen zu steil ist, geht rechts hoch über die Schlosssteige. Über die Hängebrücke erreichen wir die Reste der Ruine von Schloss Hausen, die in 792 m ü. NN. auf einem steilen Felssporn den Ort überragt. Dem Schwäbische Alb Südrandweg (Hauptwanderweg HW2) oder dem parallelen Pfad folgen wir zum Wartturm. Er diente als Aussichtsturm und später als Pulverturm. Von der Turmruine mit Sitzbank bietet sich ein schöner Blick hinab nach Hausen im Tal. Unterhalb ist der spitze Stuhlfels mit Gipfelkreuz zu erkennen. Hier üben die Alpinkletterer des Deutschen Alpenvereins, der sein Haus in unmittelbarer Nähe hat. Auf der Höhe verläuft der HW2 am oberen Eingang ins Reiftal vorbei. Nach 600m zweigt rechts ein Pfad zum Neidinger Heidenschloss ab, wo der HW2 in der 90 Grad-Kurve links abbiegt. Nach der Weggabelung zum Naturfreundehaus bei den Steighöfen bietet der Mühlefelsen einen schönen Ausblick auf Neidingen, Hausen und Schloss Werenwag.
Am Trauf entlang informiert der Stettener Naturlehrpfad über die geschützte Flora und Fauna auf den Felsköpfen und Schutthängen des Donautals und darüber warum die hier eingewanderten Gämse keine gern gesehenen Gäste sind. Am Rastplatz bei der Stettener Schutzhütte können wir eine Vesperpause einlegen um anschließend vom Schaufelsen imposante Aus- und Tiefblicke zu genießen. Der Aussichtspunkt macht seinem Namen alle Ehre. Die 120 m hohe senkrechte Felswand ist zudem der höchste außeralpine Felsen Deutschlands, was zahlreiche Kletterer anlockt. Hier stand früher die Schauenburg, von der nur wenige Überreste vorhanden sind. Die Burg wurde 1430 von den Grafen von Sigmaringen zerstört. In Serpentinen geht es dann im Wald abwärts zum „Schaufelsenaufsteig (655 m)“ und mit dem Blick auf die gegenüberliegenden Lenzenfelsen wieder entlang der Hangkante hinauf zur Ruine Falkenstein mit Grillplatz (736 m).
Nach der Besichtigung gehen wir wieder 300 m zum Sattel zurück um mit der roten Raute ins Donautal zur Neumühle abzusteigen. Ein schmaler und teils steiniger Weg führt entlang der Kletterfelsen der Falkenwände zu den Bahngleisen hinab und direkt an ihnen entlang auf einem verwachsenen Pfad zum Bahnübergang. An der Straße entlang erreichen wir über die Donaubrücke die Neumühle (587 m). Sie wurde 1717 mit Abbruchmaterial der halb verfallenen Burg Oberfalkenstein errichtet. Auf einem in das Tal vorspringenden Felsen blicken wir auf die Reste der Burgruine Unterfalkenstein.
Leider ist das einst beliebte Restaurant Neumühle seit Mai 2019 nur noch für Hotelgäste geöffnet. Ohne Einkehrmöglichkeit geht es daher mit der Markierung „rote Gabel“ weiter Richtung Lenzenfelsen, die wir nach einem Aufstieg durch den Wald erreichen (800 m). Von der Ruine Linzenberg, im Volksmund auch Lenzenburg genannt, sind kaum Reste sichtbar. Ihr Standplatz lässt sich nur erahnen. Dafür bietet er einen herrlichen Panoramablick auf die Donauschleife mit Neidingen, dem gegenüberliegenden Schaufelsen und die Ruinen Ober- und Unterfalkenstein. Danach führt der Wanderweg vom Trauf weg und längere Zeit durch den Wald zum nächsten Aussichtspunkt, dem Schlossfelsen. Er bietet einen herrlichen Ausblick auf Hausen im Tal und zur gegenüberliegenden Ruine Hausen. Westlich davon können Wagemutige die Ruine Wagenburg erklimmen. Der Zugang zu den wenigen Mauerresten der Kernburg wird jedoch durch zwei Gräben erschwert! Einer Sage nach soll zudem eine grausame Jungfrau hier ihr Unwesen treiben.
Auf dem Weg zum St. Annafelsen wurde ein schöner Grillplatz angelegt. Von ihm führt ein Pfad zu einem weiteren Aussichtspunkt. Der Annafelsen schließlich bietet einen Tiefblick auf Hausen im Tal mit dem Gasthaus am Minigolf, das wir nach einem steilen Abstieg über 200 Hm kurz vor dem Ziel erreichen. Eine weitere Einkehrmöglichkeit bietet sich direkt am Bahnhof.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Hinfahrt zum Bahnhof Beuron-Hausen im Tal
Fahrplanauskunft:
Nahverkehr Baden-Württemberg: www.efa-bw.de
Deutsche Bahn AG: www.reiseauskunft.bahn.de
Fragen & Antworten
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