RAXtreme: Langermann direkt (SG II)
Ein Direktaufstieg durch den Langermann ist keine Wanderung, sondern eher eine Exploration in einer selten besuchte Wildnis.
Die Schlüsselstelle beim Zustieg ist unangenehm und weist (ohne Verwendung der alten Stahlseilreste) mindestens den Schwierigkeitsgrad II auf. Ob man sich den Stahlseilen dort noch anvertrauen möchte, ist eine heikle Frage. Der schwierigste Abschnitt kommt allerdings ganz zu Beginn. Sobald man einmal die Felsrinne des unteren Langermanns erreicht hat, warten keine gravierenden Hindernisse mehr auf dem weiteren Anstieg.
Faszinierend ist die fortschreitende Verwandlung der Aufstiegsroute von einer handfesten Kletterei in wilder Felskulisse über ein vom Wasser glatt poliertes Steilbett im unteren Langermann bis zu einer sanft anmutenden Wiesenrinne im oberen Teil, wo nur mehr die beachtliche Hangneigung anstrengend ist.
Ganz oben wird man vom Langermann auf das „Plateau“ der Rax entlassen, wo man vom Predigtstuhl aus einen großartigen Rundblick hat, bevor man über den Dreimarkstein die Scheibwaldhöhe erreicht, deren Umgebung fast wie eine hochalpine Hügellandschaft anmutet.
Für Rast und Einkehr bietet sich schließlich das Habsburghaus an, wo man sich nach dem abgeschiedenen und fordernden Aufstieg vielleicht über die Gesellschaft weniger RAXtremer Wanderer freut...
Autorentipp
Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Habsburg-HausKarl-Ludwig-Haus
Sicherheitshinweise
Der Aufstieg durch den Langermann ist weglos und unmarkiert.
Seine Schlüsselstelle im Fels weist Schwierigkeitsgrad II auf. Alte Stahlseilreste dort müssen vor ihrer Verwendung unbedingt von unten ausführlich getestet werden (Sturzsimulation mit vollem Körpergewicht), denn ihr Zustand ist jedes Mal aufs Neue ungewiss! Auf die Verwendung der ebenfalls angebrachten alten Kletterseile als Aufstiegshilfen sollte vollständig verzichtet werden, da diese Seile deutlich schneller verwittern als Stahl.
Weitere Infos und Links
Langermann im Winter mit Ski
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz aus folgt man der Markierung in Richtung Seehütte/Waxriegelhaus bergauf. Bei einer Gabelung mit Hinweisschildern hält man sich links in Richtung Waxriegelhaus und folgt dem Fahrweg weiter bis über eine breite Schotterfurt hinweg. Dahinter zweigt die Markierung nach links in den Wald ab, man bleibt jedoch am Fahrweg bis zur nächsten Linkskehre und verlässt ihn dort in gerader Richtung.
Weglos geht es durch lichten Bergwald bergauf und direkt auf den Wandfuß zu. Dort hält man sich links und steigt über loses Geröll unter den Felswänden steil bergauf. Weiter oben, wo der Wandfuß allmählich eben verläuft, trifft man auf Gamsspuren, denen man nach links bis in eine breite Schuttrinne folgt. (Nach rechts oben könnte man über schrofigen, grasdursetzten Fels auch direkt hinaufklettern, diese Route erreicht aber mindestens SG II+.)
Durch die breite Rinne steigt man steil nach oben, bis rechts im Fels eine ausgeprägte Verschneidung erkennbar wird (SG II), in der sich alte Stahlseil-Versicherungen befinden. Durch diese Verschneidung geht es hinauf, wobei Tritte und Griffe nach oben zu größer und ausgeprägter werden. (Achtung: Das Stahlseil vor Verwendung unbedingt ganz unten ausführlich testen, denn sein Zustand ist immer ungewiss!) Oberhalb der Verschneidung quert man über steile Schrofen nach rechts (Kletterseilgeländer) und folgt dann einem kleinen Felsrücken weiter nach oben (Kletterseilreste), bis man eine Grasrinne erreicht hat, die man bald in einer Querung problemlos nach rechts verlassen kann. Am nächsten Rücken steigt man zwischen Bäumen höher und hält sich eher rechts, um unterhalb der Latschen einen freien Schrofenrücken mit herrlicher Aussicht zu erreichen. Auf diesem Rücken geht es dann ein kurzes Stück weit bergab, bis man nach links problemlos in den untersten Auslauf des Langermanns gelangt, der hier flach ist.
In der Rinne geht es nun bergauf, wobei man im linken Ast und zunächst am felsigen Rinnenboden, später dann auf Gamsspuren und auf der linken Böschung bleibt. Bei einem großen Schuttkar kehrt man in den Rinnenboden zurück, steigt über Geröll höher, bis man über eine deutlich ausgeprägte Rampe waagrecht nach rechts queren kann und so das mittlere Kar erreicht. In diesem Kar steigt man am rechten Rand über rötliche Schrofen hoch bis unter den Latschenrand und dort über eine Wiesenrampe wieder nach links und damit zurück in die Hauptrinne des Langermanns. Von hier geht es nun steil, aber auf Grasboden nach oben. Nach der Querung des (markierten) Göbel-Kühn-Steigs bleibt man am rechten Rand der Rinne und folgt den Gamsspuren unterhalb des Latschenrandes steil bergauf. Die nächste Markierung wird ebenfalls geradeaus überquert und in der zunehmend flacher werdenden Rinne erreicht man bald darauf einen weiteren markierten Steig mit gelben Hinweistafeln. Hier folgt man dem Pfad in Richtung Predigtstuhl und verlässt ihn weiter oben nach links in Richtung Abbruchkante, um so den Gipfel des Predigtstuhls zu erreichen. Vom Predigtstuhl aus steigt man wenige Meter nach Norden zum markierten Weg in Richtung Seehütte ab und folgt diesem nach rechts. Bei den beiden nachfolgenden Weggabelungen mit Hinweistafeln hält man sich jeweils in Richtung Scheibwaldhöhe/Klobentörl und erreicht so über eine langen, flachen Rücken hinter dem Dreimarkstein die Scheibwaldhöhe.
Auf der Scheibwaldhöhe wendet man sich nach Westen (links), wo alte Markierungsstangen hinunter zum nahen Rudolfsteig leiten, über den man nach links das Habsburghaus erreicht.
Vom Habsburghaus gelangt man auf einem markierten, breiten Weg zum Törl unter dem Karl-Ludwig-Haus, weiter über den Schlangenweg zum Waxriegelhaus und von dort bergab nach Griesleiten und zurück zum Ausgangspunkt.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahn nach Payerbach-Reichenau und weiter mit dem Bus bis zur Haltestelle Griesleiten, von dort ca. 1,2 km zu Fuß bis zum ParkplatzAnfahrt
S6 (Semmering-Schnellstraße) bis Ausfahrt Gloggnitz, B27 nach Reichenau an der Rax, beim Kreisverkehr in Richtung Edlach und nach Prein an der Rax; am Ortsende Abzweigung nach rechts (Griesleiten) und weiter bis zum Parkplatz vor dem Fahrverbot.Parken
Parkplatz Griesleiten vor dem Fahrverbot.Koordinaten
Ausrüstung
Wanderausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
Statistik
- 2 Wegpunkte
- 2 Wegpunkte
Fragen & Antworten
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