Nepal Solo Khumbu - die Gokyo-Rundtour
Autorentipp
Wegearten
Sicherheitshinweise
Mit der Höhe ist nicht zu spaßen. Langsam gehen, viel trinken, unbedingt gesund bleiben, das sind wichtige und ernst zu nehmende Ratschläge. Eine tägliche Kontrolle mit dem Pulsoxymeter zum Ermitteln der Sauerstoffsättigung des Blutes gibt zudem wertvolle Hinweise auf den Aklimatisierungszustand.
Über die Begleitmannschaft sollten Satellitentelefon und Flaschensauerstoff für Notfälle mitgenommen werden.
Weitere Infos und Links
In den Lodges bekommt man einfache, frisch zubereitete Speisen und Tee. Unterwegs gibt es immer wieder Möglichkeiten, Getränke und Süßkram zu kaufen.
Die hier beschriebene Tour wird im Spätherbst 2019 vom Autor für die DAV Sektion Augsburg geführt. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
1. Tag
Anreise aus Deutschland.
2. Tag
Ankunft in Kathmandu, Transfer zum Hotel in Thamel (z.B: Hotel Moonlight, Hotel Annapurna, Kathmandu Guesthouse, ...).
3. Tag
Früh am Morgen fahren wir mit dem Bus zum Inlandsflughafen und fliegen mit einer kleinen Propellermaschine nach Paphlu (2.600 m), wo uns unsere Trägermannschaft begrüßt und das Gepäck zur nahen Lodge bringt. In der Lodge werden wir aus der einheimischen Küche verpflegt und beziehen die einfachen Zimmer. Den Rest des Tages verbringen wir mit Ausruhen und einem Bummel durchs Dorf. Vielleicht können wir einen Blick ins nahe Hospital werfen, das Gästen gegen eine kleine Spende gerne gezeigt wird. Obwohl für die Verhältnisse in den Bergen Nepals dieses Krankenhaus ein sehr geschätzter Fortschritt ist, verdeutlicht es uns um so mehr, in welchem selbstverständlich gewordenen Wohlstand wir leben dürfen.
4. Tag
Vor dem Frühstück übergeben wir das Hauptgepäck unseren Trägern und behalten nur den kleinen Tagesrucksack. Dann startet das Lodge-Trekking, das uns bis nach Gokyo führen wird. Die Tagesetappen sind so aufgebaut, dass wir uns Schritt für Schritt an die Höhe gewöhnen können. Die Mittagspause machen wir unterwegs in einem der kleinen Dörfer, durch die wir kommen. Die erste Wander-Etappe führt uns über den 3.070 m hohen Taksindu La (La bedeutet Pass). Kurz danach erreichen wir unsere Lodge (3.000 m). Hm ↑823 ↓304, ∆ 14,1 km, Gz 5,5 h
5. Tag
Der Tag beginnt mit einem langen Abstieg über Nunthala hinunter zum Dudh Kosi, dem „Milchfluss“, der von den Gletschern des Solo Khumbu gespeist wird. Zum ersten Mal sehen wir die Schneegipfel des Khumbu und wandern durch die in Terrassen angelegten Felder, auf denen Reis und Hirse angebaut werden. Immer wieder legen wir kurze Trinkpausen ein und lassen uns durch unzählige Fotomotive begeistern. Vor dem Bau des Flughafens in Lukla war unser Weg eine Pflicht für alle Expeditionen in die Everestregion, heute treffen wir hier kaum noch Touristen an. Durch die bäuerliche Landschaft steigen wir auf nach Jubing und kommen schließlich in unserer Unterkunft in Kharikola an (2.030 m). Hm ↑581 ↓1500, ∆ 11,5 km, Gz 5,5 h
6. Tag
Hoch über dem Fluss wandern wir am steilen Hang entlang auf dem alten Weg hinauf nach Surke (2.280 m), das etwas unterhalb von Lukla liegt. Magnolien und Rhododendren wachsen zu Baumgröße heran. Manchmal sind Languren zu sehen, die in den schönen Bergwäldern Nepals leben. Die Dörfer strahlen auch einen gewissen Wohlstand aus, den man in anderen Gegenden Nepals so nicht sieht. Oft begegnen uns Träger, die mit ihren schweren Lasten von zum Teil mehr als 100 kg die Versorgung der Dörfer sicherstellen. Glockengebimmel und die Rufe der Treiber kündigen manchmal lange Kolonnen von Tragtieren an. Hm ↑1.100 ↓800, ∆ 11,3 km, Gz 6,5 h
7. Tag
Eine einfache Lodge in der Ortschaft Monjo (2.800 m) ist heute unser Ziel. Wir befinden uns im Gebiet der Sherpas, einer buddhistisch geprägten Volksgruppe. Immer wieder passieren wir daher Chörten und sehen wehende Gebetsfahnen. Vorbei an Mani-Mauern, durch kleine Weiler und Siedlungen folgen wir dem Dudh Kosi bis zu unserer Unterkunft. Heute und auch schon an den Tagen vorher gilt eine einfache Weisheit, die die einen oder anderen Wünsche in Bezug auf sanitäre Anlagen relativieren hilft: Hohe Berge lassen sich verschwitzt und ungewaschen mit größerer Wahrscheinlichkeit erreichen, als frisch gewaschen – und erkältet! Hm ↑1.000 ↓500, ∆ 14,4 km, Gz 6 h
8. Tag
Aufstieg nach Namche Bazar (3.450 m), Hauptstadt und wichtigstes Handelszentrum der Sherpa. Bald nach dem Aufbruch betreten wir den Everest-Nationalpark, unsere Guides erledigen die nötigen Formalitäten. Nach der Hillary-Brücke geht es dann steil hinauf. Allmählich macht sich die ungewohnte Höhe bemerkbar: Bistare, bistare – langsam, langsam werden uns die Begleiter immer wieder sagen. Die Höhenanpassung braucht ihre Zeit. Ab heute befinden wir uns im „Inneren Himalaya” und sind von allen Seiten umringt von den Bergriesen des Khumbu. In Namche Bazar sind zwei Lodge-Übernachtungen vorgesehen. Hm ↑835 ↓170, ∆ 5,5 km, Gz 3,5 h
9. Tag
Ruhetag in Namche Bazar, unserer Höhenanpassung zuliebe. Der Tag wird dennoch nicht langweilig: Kaffeepause in der German Bakery, Besuch des Klosters, Spaziergang hoch zum Sagarmatha Natinal Park Museum mit umwerfendem Blick zum Mount Everest, Abstecher zum kleinen Sherpa-Museum. Wir genießen die prachtvolle Sicht auf die vergletscherten Bergriesen rundum, probieren köstlichen Nak-Käse und erstehen vielleicht bei einem tibetischen Händler das eine oder andere Souvenir.
10. Tag
Entspannt und erholt führt unser Weg nach Westen. Das Kloster in Thame erreichen wir nach einem halben Tag und freuen uns, wenn uns die Mönche die Türe aufsperren. Buddhistische Klöster strahlen vor allem Frieden und Ruhe aus. Der Nachmittag ist frei und dient der weiteren Akklimatisation, bevor wir weiter aufsteigen. Unsere Lodge unweit des Klosters liegt auf 3.800 m. Hm ↑500 ↓100, ∆ 8,6 km, Gz 4 h
11. Tag
Auch heute steht nur eine kurze Etappe auf dem Programm. Am frühen Nachmittag erreichen wir unsere Lodge in Lungden (4.360 m), in der wir auch zwei Nächte verbringen. Das weite Tal ist karg, der Bhote Kosi wird von verschiedenen Gletschern der hohen Berge an der Grenze zum nahen Tibet gespeist. Vor gar nicht vielen Jahren zogen noch tibetische Händler über den 5.700 m hohen Pass, den Nangpa La, mit ihren schwer beladenen Yak-Kolonnen über die grüne Grenze von Tibet nach Namche Bazar. Hm ↑600 ↓50, ∆ 9,8 km, Gz 4,5 h
12. Tag
Wer mag, kann heute einen gemütlichen Ruhetag einlegen und die Landschaft um die Lodge erkunden. Natürlich wird vor allem bei gutem Wetter der erste Gipfel locken. Mit 5.100 m Höhe ist der Lungden Peak ein leicht erreichbarer Aussichtsgipfel mit Panoramasicht ins eisige Herz des Khumbu bis hin zum Achttausender Cho Oyu. Die „Göttin des Türkis”, wie der sechsthöchste Berg der Erde auch genannt wird, wurde im Oktober 1954 von Herbert Tichy, Sepp Jöchler und Pasang Dawa Lama erstbestiegen. Für uns bringt der Gipfel neben einer glänzenden Aussicht auch die weitere Akklimatisation für die Passüberschreitung am nächsten Tag. Hm ↑750 ↓750, ∆ 6,0 km, Gz 7 h
13. Tag
Der Renjo La (5.340 m) öffnet den Blick auf die Achttausender Everest, Lhotse, Makalu und viele Siebentausender. Zuvor sind im Aufstieg zur Passhöhe einige steile und leicht ausgesetzte Stellen zu meistern. Der einsame Renjo-See wird passiert. Je nach Verhältnissen kann auch Schnee liegen. Wir genießen die fantastische Sicht auf die Gletscher und Eisdome des Khumbu. Unterwegs gibt es heute Brotzeit aus dem Lunchpaket. Dann erfolgt der Abstieg zur Lodge am dritten Gokyo-See (4750 m), in der wir wieder zwei Nächte bleiben. Unser Trekkingziel ist erreicht. Hm ↑1.000 ↓600, ∆ 11,8 km, Gz 8 h
14. Tag
Der Gokyo Ri (5.350 m) lockt. Früher Aufbruch zum Gipfel – ein Tag der Superlative! Der Aufstieg zum Gipfel ist anstrengend, entschädigt aber mit einem Panorama, das selbst im Khumbu einzigartig ist. Nepals größte Gletscher- und Moränenlandschaft und der türkisfarbene Gokyo-See liegen zu unseren Füßen. Die Aussicht, die sich vom Goyko Ri bietet, ist gigantisch: Wir blicken auf die Achttausender Cho Oyu, Lhotse und Makalu und auf den höchsten Berg der Erde, den Mount Everest mit seinen Nachbarn. Die gewaltigen Sechs- und Siebentausender im Norden bilden die natürliche Grenze zu Tibet. Hm ↑600 ↓600, ∆ 3,6 km, Gz 5 h
15. Tag
Der Rückweg beginnt. Entlang am Ngozumpa-Gletscher, dem größten EisstromNepals, führt der Weg leicht bergab zur Lodge in Dohle (4.040 m). Langsam wird die Vegetation wieder üppiger und immer wieder lohnt der Blick zurück. Es fällt schwer, der großartigen Bergwelt der letzten Tage den Rücken zu kehren. Hm ↑100↓700, ∆ 12,1 km, Gz 5 h
16. Tag
Nach einem Abstieg hinunter zum Fluss folgt der staubige Anstieg zum Mong La auf nochmal fast 4.000 m. Dann wandern wir auf dem Panoramaweg hoch über dem Talboden nach Khumjung. Heute gilt es nochmals eine anspruchsvolle Passage zu meistern, eine steile in die Felsen gebaute Steintreppe, die für die Bewohner der Gegend den Weg ins Gokyo-Tal verkürzt. Nach dem ruhig in einem Kessel gelegenen Ort Khumjung steigen wir hinunter nach Namche Bazar (3.450 m). Hm ↑600↓1.150, ∆ 11,2 km, Gz 6,5 h
17. Tag
Es folgt ein langer, anstrengender Abstieg nach Lukla. Der Weg zieht sich schier endlos hin, das Auge findet aber immer wieder reizvolle Motive, die die Fotosammlung vervollständigen. In der abendlichen Dämmerung muss vor dem Ziel noch ein Gegenanstieg gemeistert werden. In unserer Lodge feiern wir dann mit einem gemeinsamen Abendessen (Dal Bhat – was sonst?) Abschied von den treuen Begleitern und überreichen ihnen das redlich verdiente Trinkgeld. Hm ↑550↓1.370, ∆ 15,6 km, Gz 7 h
18. Tag
Rückflug nach Kathmandu und Fahrt zum bekannten Hotel, wo wir erneut für zwei Nächte Quartier beziehen, schönes Zimmer, warme Dusche, frische Klamotten. Wer mag, kann am Nachmittag hinauf zum Affenberg Swayambhunath fahren, um dort an der Stupa die Aussicht über die Stadt zu genießen. Zu Fuß geht es dann durch wenig touristische Straßen zurück nach Thamel. Ein feines Hotelabendessen ist der Schlusspunkt des langen Tages. Bei einem Glas Wein oder einer Flasche „Everest“, dem einheimischen Bier, können wir die unvergesslichen Eindrücke unseres Trekkings noch einmal Revue passieren lassen.
19. Tag
Sightseeing, Zeit für Besichtigungen und Souvenireinkäufe, wenn der Rückflug von Lukla "in time" war. Die Altstadt von Kathmandu lockt mit Tempeln, Palästen und Pagoden – sie ist vom Hotel aus bequem zu Fuß erreichbar. Das lebhafte Treiben in den Basarvierteln liefert beeindruckende Zeugnisse einer Stadt zwischen Mittelalter und Moderne. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Durbar Square Kathmandu, Durbar Square Patan, die Altstadt von Bhaktapur, das Tibeterviertel in Bodnath, der Hindutempel in Pashupatinath, die Stupa in Swayambhunath, ...
20. Tag
Vor dem Rückflug bleibt Zeit für eigene Unternehmungen. Vielleicht streifen wir noch einmal durch die Gassen der Altstadt von Kathmandu und erstehen im Touristenviertel Thamel ein letztes Souvenir. Oder wir lassen uns im Hotel verwöhnen und schreiben ein paar Postkarten. Am Nachmittag Fahrt zum Flughafen und Abflug je nach gebuchter Reiseverbindung.
21. Tag
Zurück in Deutschland.
Hinweis
Anfahrt
Mit dem Flugzeug nach Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, und von dort mit einem Inlandsflug nach Paphlu.Koordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Shorong / Hinku, 1:50.000, Nepal-Kartenwerk der Arbeitsgemeinschaft für vergleichende Hochgebirgsforschung Nr. 5
Khumbu Himal, 1:50.000, Nepal-Kartenwerk der Arbeitsgemeinschaft für vergleichende Hochgebirgsforschung Nr. 2
Fragen & Antworten
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