Monte Chiadenis "Via ferrata CAI Portogruaro"
Eine wirklich lohnende und empfehlenswerte Klettersteig-Überschreitung für alle, die gerne etwas individueller unterwegs sein möchten. Der relativ lange, aber sehr aussichtsreiche Zustieg eröffnet neue Perpektiven und lässt die Seele baumeln.
Hat man erst den Einstieg erreicht, wartet facetttenreiche Kletterei mit moderaten Schwierigkeiten bis zum Grad "C" auf die Aspirant*innen.
Der erst kürzlich neu sanierte Klettersteig schlängelt sich geschickt und manchmal auch recht grimmig durch die Ostwand und hat seinen Ursprung in ehemaligen Kriegssteigen. Unmittelbar neben den neu angebrachten Seilversicherungen finden sich auch immer wieder diverse Relikte aus der Kriegszeit.
Auf dem durchaus alpin angehauchten Steig sind mehrere technisch anspruchsvollere Vertikalpassagen zu bewältigen. Diese Schwierigkeiten sind jedoch nur von kurzer Dauer und halten sich im mittleren Bereich, sodass dieser Steig von jeder halbwegs geübten Ferratist*in locker machbar ist. Zwischen den fast durchgehend angebrachten Versicherungen, finden sich immer wieder einige kurze Stellen, welche frei (Kletterschwierigkeit I) zu meistern sind. Das abschüssige Band vor dem aussichtsreichen Gipfel ist ebenfalls frei zu begehen. Am ausgesetzten Zacken des Südgipfels ist es eher ungemütlich, dieser bietet nur wenig Raum, um hier länger zu Verweilen...
Damit sich dieses Erlebnis etwas nachhaltiger in die Gehirnrinde einbrennen kann, empfiehlt sich unbedingt die Überschreitung des Chiadenis über den technisch einfachen und grenzüberschreitenden Klettersteig auf der Südseite.
Dort findet man allerdings nur alte und teilweise etwas zu tief montierte Stahlseile vor. Durch die vielen Begehungen wird man hier auch mit vielen abgeschmierten Stellen konfrontiert, welche - bei trockenen Bedingungen - kein Problem darstellen sollten. Die Schwierigkeiten in diesem Abstiegspart erreichen maximal den Grad "B".
Letztendlich ein sehr rundes und stimmiges Abenteuer mit überschaubaren Schwierigkeiten für alle kletteraffinen Bergsteiger*innen, die abseits der großen Massenbewegung unterwegs sein möchten!
Autorentipp
Wegearten
Sicherheitshinweise
Auch in diesem Klettersteig besteht die Gefahr des Steinschlags, besonders durch vorausgehende Kletter*innen. Das Anlegen der Klettersteigausrüstung sollte deshalb schon weit vor der Einstiegsrampe - idealerweise am vorgelagerten Sattel - vorgenommen werden. Die ausgesetzte Querung vor dem grandiosen Gipfelfinale ist nur von kurzer Dauer, aber nichts für schwache Nerven...
Achtung: Beachte, dass es am gesamten Klettersteig keine Möglichkeit für einen Notausstieg gibt!
Weitere Infos und Links
Für ganz verwegende und felserprobte Konditionsbomben bietet sich noch zusätzlich die Besteigung des Monte Peralba über den Sartor-Klettersteig an. Für diese Zugabe sollte man ungefähr 2-3 zusätzliche Stunden einplanen!
Wer es lieber gemütlich angehen möchte, kann auch am Hochweißsteinhaus übernachten!
Reservierungen unbedingt vorher unter:
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Am Parkplatz gleich nach der sogenannten Zoll Hütte folgt man voerst dem Wanderweg, vorbei an der Ingridhütte auf einen märchenhaften Almboden. Dann bergan und schließlich über mehrere Windungen zum Hochweißsteinhaus hinauf. An diesem Schutzhaus vorbei und in einigen Serpentinen direkt nach Süden zur Staatsgrenze auf das Bladner Joch (2134m). Hier eröffnen sich die ersten gewaltigen Blicke auf den Monte Chiadenis.
Der folgende Steig quert leicht ansteigend die Südhänge des Hochalpl, bis schließlich der Passo di Sesis (2312m) erreicht wird. Hier weiter - unterhalb der grimmigen Nordwände des Chiadenis - bis kurz vor dem Passo dei Cacciatori. Auf einem schemenhaften Kriegssteig weiter nach rechts, bis zum Fuße des Chiadenis. Hier findet die achtsame Begeher*in einen Steinmann und - in weiterer Folge - eine Gedenktafel, in Kürze ist der Einstieg erreicht.
Begehung des ca. 200hm langen Klettersteiges laut beigefügter TOPO!
Der hier empfohlene Abstieg führt über den klettertechnisch leichten Eisenweg durch die Südflanke zum Rifugio Calvi. Von dort zurück zum Passo di Sesis und über das bereits bekannte Hochalpljoch zum Parkplatz im Frohntal.
Öffentliche Verkehrsmittel
Von Wien mit der Bahn über Villach (umsteigen) bis nach Kötschach-Mauthen. Von dort mit dem Bus Nr. 5050 ins Lesachtal, oder mit der Bahn bis Oberdrauburg und weiter mit dem Bus Nr. 5052 nach Kötschach, wo man in den Bus Nr. 5050 ins Lesachtal umsteigt.
Von Graz mit der Bahn über Leoben nach Villach und weiter nach Oberdrauburg. Mit dem Bus Nr. 5052 nach Kötschach-Mauthen und weiter ins Lesachtal (Bus Nr. 5050).
Anfahrt
Von Graz/Klagenfurt auf der A2 bis zur Ausfahrt Hermagor und auf der B 111 bis Kötschach-Mauthen. Weiter in westlicher Richtung in das Lesachtal.
Die Zufahrt erfolgt über St. Lorenzen im Lesachtal - durch das Frohntal - bis zum Parkplatz gleich nach der Zoll Hütte. Der weitere Fahrweg bis zur Ingridhütte ist in einem eher schlechten Gesamtzustand!
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