Melintaou (2.133 m) - Skitour auf Kreta hoch über der Samaria
Tief in die Lefka Ori eingeschnitten ist die Samaria Schlucht das Highlight auf Kreta in der Sommersaison für naturliebende Wanderer. Wir Skibergsteiger können auf der Tour zum Melintaou von der Kalergi Hütte die senkrechten Felsen tief unter uns im beeindruckenden Canyon erahnen. Die Kalergi Hütte ist ab dem Frühjahr an den Wochenenden geöffnet. Von der Hütte schwingt man bequem nach Norden das Tal hinab und steigt dann über wunderbare Hänge auf den Vorgipfel und weiter zum Gipfel des Melintaou auf. Alternativ hält man sich von der Hütte im anspruchsvollen Gelände am Grat entlang. Die Aussicht auf dieser Route ist schöner, Höhenmeter spart man sich durch mehrmaliges auf und ab jedoch nicht.
Die Anreise zum Ausgangspunkt auf der Omalos Hochebene erfolgt für kretische Verhältnisse komfortabel, auf einer asphaltierten Straße.
Nach der Schweizer Skitourenskala ist die Tour als wenig schwierig - WS ab 30 Grad einzustufen.
Die schönsten außeralpinen Skitouren in Europa findet man im Buch Abenteuer Skitouren (Panico Verlag).
Autorentipp
Sicherheitshinweise
Auf der Alternativroute entlang des Grat sind bei Vereisung Steigeisen erforderlich.Weitere Infos und Links
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Ziel
Wegbeschreibung
Aufstieg: Los geht es im wesentlichen auf dem Wirtschaftsweg bis zur Kalergi Hütte. Jedoch können die ersten Kehren schon abgekürzt werden und an einer Linkskehre geht man durch eine Lücke im Zaun und dann in einer Mulde in südöstlicher Richtung aufwärts. Man überquert wieder die Straße und kann dann die Mulde nach Osten (rechts oben) ansteigend verlassen und gelangt an den Abgrund zur Samaria Schlucht. Hier hat man die ersten schönen Blicke in den Canyon und steigt am Baustahl-Zaun entlang weiter bis zur Kalergi Hütte. Nach einer Trinkpause auf der Aussichtsterrasse geht es nach Norden kurz bergab und erklimmt über eine Wechte den nächsten Rücken. Hier werden die Felle abgezogen und man fährt in nordöstlicher Richtung zuerst einen Hang und dann in einem stimmungsvollen engen Tal bis zu einer Hirtensiedlung (Alm) ab. Jetzt orientiert man sich südöstlich (rechts) um das Bachbett an geeigneter Stelle zu überqueren und jenseits mit Fellen zur Schotterstraße aufzusteigen. Dieser folgt man taleinwärts bis man in einem weiten Talboden eine zweite Hirtensiedlung erreicht. Im Talboden nach Osten (links) ganz nach hinten um dann in südöstlicher Richtung in einer Mulde weiter anzusteigen. Zuletzt steilt die Mulde auf und man steigt am einfachsten kurz nach Südosten (rechts) auf den Rücken und über diesen zum Vorgipfel. Auf der anderen Seite mit genügend Abstand zu den Wechten kurz hinab und weiter ohne Schwierigkeiten am Rücken entlang auf den Melintaou. Berg Heil!
Abfahrt: In wesentliche kann die Abfahrt entlang der Aufstiegsroute empfohlen werden. Wer sich die Mühe macht wieder auf den Vorgipfel zu steigen wird mit der besten Abfahrt belohnt. Es ist jedoch auch möglich den Vorgipfel mit einer Querung auf der Nordseite (rechts) ohne Gegenanstieg zu umfahren, hat dann jedoch eine etwas flachere Abfahrt. Am einfachsten ist es auch wieder bis zur unteren Hirtensiedlung entlang des Wirtschaftsweges abzufahren und im engen Tal aufzusteigen.
Varianten: Für alpinistisch gute Abenteurer wird der Weg unterhalb des Grates, welcher mit S – ab 40 Grad zu bewerten ist, im Rückweg näher beschrieben: Man fährt im weiten Talboden direkt in das Bachbett und steigt jenseits in einer steilen Rinne nach Südwesten (links) bis an die Gratkante auf, wo sich ein Zaun befindet. Nun direkt unterhalb eines ersten Felsen nach Westen (rechts) queren und einen weiteren sehr steilen Hang eben queren. Um eine Felskante herum steigt man wieder bis in den Bereich der Gratkante an, um dann erneut nach Westen flach zu queren. Der nächste Felsen versperrt den Weg und man fährt so weit ab bis man unter den Felsen wieder nach Westen (links) queren kann. Jetzt wenige Meter auf einen Sattel aufsteigen und abermals queren bis es sich an der Abfahrtsspur in das Tal wieder lohnt für knapp 100 Hm die Felle aufzuziehen. Von hier entlang der Aufstiegsroute zurück zum Ausgangspunkt.
Für eine Durchquerung der Lefka Ori fährt man vom Melintaou nach Osten zur mitten im Gebirgsstock liegenden Kativeli Hütte ab. Der Schlüssel für die Selbstversorgerhütte kann beim Alpenverein in Chania abgeholt werden. Weiter geht es am nächsten Tag nach Süden auf den Pachnes oder in östlicher Richtung zum Beispiel auf den Aghio Pnevma um dann nach Gournes abzufahren.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Der Ausgangspunkt ist zumindest im Winter leider nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.Anfahrt
Von Chania Richtung Südwesten nach Mousouri und immer der Straße folgen bis Fournes, von wo ab Omalos ausgeschildert ist. Im Dorf nach der Kirche rechts und weiter in Serpentinen durch eine enge Schlucht. Man erreicht das schön auf einem Sattel liegende Lakkoi mit der markanten Klosterkirche. Immer die schmale Nebenstraße weiter nach Süden gelangt man zuletzt kurz bergab auf die fruchtbare Hochebene Omalos. Auf dieser folgt man der Straße noch bis zum hinteren südwestlichen Ende. Hier links einbiegen kann man vor einem verlassenem Gebäude das Auto abstellen. Bei wenig Schnee kann sogar noch auf der Schotterstraße ein Stück weiter nach oben gefahren werden.Parken
Vor dem verlassenen Gebäude ist ein großer Kiesplatz.Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
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vom Anavasi Verlag gibt es die Karte Crete 11.13 Samaria bei freytag & berndt. Leider ist die Karte wenig detailliert und die plastische Darstellung schlecht.
Ausrüstung
LVS, Schaufel, Sonde, Steigeisen und übliche SkitourenausrüstungStatistik
- 2 Wegpunkte
- 2 Wegpunkte
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