M'Goun (7 Tage Camping-Trekking, Marokko)
Mit (offiziell) 4071 Metern ist der Jebel M'Goun der dritthöchste Gipfel des Atlas-Gebirges. Der Oued M'Goun war der längste Fluss in Marokko und mündete in den Atlantik, bevor es den Staudamm bei Ouarzazate gab.
Eine Besteigung des Jebel M'Goun auf seiner kürzesten Route ist mühsam, weil diese über eine sehr lange Schutthalde führt, obwohl die M'Goun-Kette eigentlich ein Karstgebirge ist – sie ist aber dennoch lohnend und weist im oberen Teil einen ganz speziellen „Wüstencharakter“ auf.
Das Tal des Oued M'Goun zwischen Ouzirimt und Imi n‘Irkt ist dicht besiedelt und wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Hier wandert man durch traditionelle Berberdörfer und an zahlreichen Feldern entlang.
Flussabwärts verengt sich dieses Tal zu einer spektakulären Schlucht. Es führt zwar ein Maultierpfad hindurch, man geht dabei allerdings über weite Strecken im Wasser, da der mäandrierende Oued M'Goun ständig überquert werden muss. Die engste Stelle der M'Goun-Schlucht wird von eindrucksvoll hohen, senkrechten Felswänden begrenzt.
Autorentipp
Wegearten
Sicherheitshinweise
In den besiedelten Regionen ist Vorsicht wegen möglicher Taschendiebstähle geboten. Gepäck und Camping-Lager nie unbeaufsichtigt lassen!
Campieren auf landwirtschaftlich genutztem Boden ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Grundeigentümers und gegen Entgelt möglich, andernfalls gibt es Ärger.
Weitere Infos und Links
Weitere Touren: Toubkal; Wüstentrekking zum Erg Rhoul
Veranstalter: MarokkoErleben
Start
Ziel
Wegbeschreibung
es Tag 1: Ikkis
Von Arrous geht es taleinwärts auf einem Ziehweg am Bach entlang bis zu den Feldern beim Sommerweiler Ikkis.
Gehzeit: 2,5 h
Tag 2: Oulilimt-Fluss
Von Ikkis nach Osten bergauf an einem Bach entlang (Rotpunkt-Markierung), vorbei an einer Quelle bis zu einem Schafpferch, den man links liegen lässt. Danach rechts haltend und in Kehren zunehmend steil zum (Pseudo-)Pass Azdremt. Dort folgt ein kurzer Abstieg mit anschließender langer Querung nach links ins nächste Seitental bis hinunter zum Bach. Danach geht es nach rechts bergauf, bald in Kehren bis auf ein Plateau mit Almhütten und einem Pferch, von dort flach und schräg nach rechts weiter auf den breiten Sattel des Tinourine-Passes. Vom Pass steigt man nach Osten ab, wandert an steinernen Sommerhütten mit einem Viehpferch vorbei zum Oberlauf des Oulilimt-Flusses und biegt ins nächste Seitental nach rechts ab, wo sich etwas weiter oben eine Quelle befindet.
Gehzeit: 5 h
Tag 3: Jebel M'Goun
Der Aufstieg auf den Jebel M'Goun führt durch das Bachbett des rechten Seitentales nach Süden, bis sich dieses verengt. Dort steigt man links in den Hang hinauf, wo ein schmaler Pfad beginnt. Nach einer Querung auf die rechte Seite führt der Pfad über einen breiten Rücken weiter nach oben, bis dieser flach wird, und mündet dort in den breiten Hauptweg, der von rechts heraufkommt. Man folgt dem nun deutlich sichtbaren Weg taleinwärts bis in ein weites Schuttkar, wo man links in zahlreichen Kehren und teilweise sehr steil durch losen Schutt höhersteigt, bis man schließlich den Gipfelrücken erreicht hat und dort nach rechts zur Gipfelpyramide weitergeht.
Vom Gipfel aus steigt man am Rücken nach Westen bis in eine Scharte ab, wo man auf einen deutlich sichtbaren Pfad trifft, der nach rechts ins Schuttkar zurück hinunter führt und weiter unten die Aufstiegsroute erreicht. Dieser folgt man anschließend talauswärts bis zu einem Flachstück und von dort steil nach links untern zum Bach, der überquert wird. Nach einer Hangquerung erreicht man einen Rücken, dem man anschließend nach Norden bergab folgt, bis man wieder den Talgrund des Oulilimt-Flusses erreicht hat und nach rechts zum Ausgangspunkt (Camp) zurückkehrt.
Gehzeit: 6 h
Tag 4: Ain Aflafal
Man folgt dem zunächst wasserlosen Flussbett des Oulilimt-Flusses ein Stück weit und nimmt dann links davon einen Pfad auf, der talauswärts führt (Rotpunktmarkierung). Dort, wo die Markierung nach links aus dem Tal hinausführt, geht man gerade und parallel zum Flussbett auf einem ab hier unmarkierten Pfad weiter. Später führt dieser Pfad links in den Hang hinauf, durchquert mehrere Seitentäler und erreicht eine breite Alm, von wo er in Kehren ins nächste Seitental hinunter und nach rechts zum Oulilimt-Fluss zurückkehrt. Man folgt ein Stück weit dem Flussbett, bis dieses breit wird. Danach führt der Pfad wieder nach links auf eine Schwemmterrasse hinauf, durchquert einige Seitentäler und umrundet einen Hügel, bevor er zum Fluss zurückführt, der hier aus einer engen Schlucht herauskommt. Man folgt dem Fluss talauswärts, bis rechts eine alte Hütte auftaucht, die sich auf einer Schwemmterrasse oberhalb jenes Seitenflusses, der von der Quelle Ain Aflafal herunter kommt, befindet.
Gehzeit: 4,5 h
Tag 5: Imi n‘Irkt
Man folgt dem Seitenfluss nach Osten bis zur eindrucksvollen Karstquelle Ain Aflafal mit ihrer beachtlichen Wassermenge. Von dort wendet man sich nach links und navigiert weglos bis auf einen Sattel, hinter dem das Gelände nach Norden zu flach wird, wo man auch bald auf einen deutlichen Pfad trifft, dem man nach links zurück hinunter ins Tal folgt. Dort, wo man den Fluss Oulilimt wieder erreicht, erblickt man nahe der Einmündung in den Oued M’Goun die Ruine des Tighramat Ait Hamit, einem ehemaligen Getreidespeicher eines lokalen Berber-Clans.
Kurz dahinter erreicht man besiedeltes Gebiet, folgt einige Meter weit einer Straße, um danach links abzubiegen und den M’Goun-Fluss zu überqueren. Der weitere Weg führt durch Felder und am Fluss entlang - oft sehr malerisch - und immer wieder auch nach links hinauf auf den Hang und durch Berber-Siedlungen hindurch, bergauf und bergab. Später wird der Fluss mehrfach überquert (hier noch auf Stegen oder über große Steine im Wasser), bis man eine Piste erreicht, der man ein Stück weit folgt (kein Verkehr) und schließlich Imi n’Irkt, das letzte Dorf in diesem Talabschnitt, erreicht hat.
Gehzeit: 6 h
Tag 6: Tiranimine
Hinter dem Dorf Imi n’Irkt beginnt auf der linken Seite des Flussein deutlicher Fußpfad, der durch herrlichen Wacholderwald führt. Diesem Pfad darf man allerdings nicht lange bergauf folgen, sondern muss über ein Felsband nach rechts zum Wasser hinunter absteigen, wo man um eine enge Flussschlinge herumgeht und dabei zu den ersten Flussüberquerungen gezwungen ist: Ab hier gibt es keine Stege mehr und das Wasser ist zu tief, um mit Wander- oder Bergschuhen trockenen Fußes auf die andere Seite zu gelangen. Für die nächsten drei Stunden sind Sandalen oder Kunststoffschuhe (Merrell, o.ä.) unumgänglich.
Man folgt dem abenteuerlichen Flusslauf, bis sich das Tal bei einem Seitenzufluss samt Pool weitet. Danach lässt man einen kleine Weiler rechts liegen, bevor sich das Flusstal nach weiteren Flussüberquerungen fast schlagartig wieder verengt und eine spektakuläre Schlucht bildet, in der man drei Mal auf einer Länge von jeweils ca. 100 m direkt im Wasser gehen muss. Hiermit hat man die eigentliche M'Goun-Schlucht erreicht.
Nach der Schlucht weitet sich das Tal allmählich wieder und es folgen zahlreiche weitere Flussüberquerungen, bis man schließlich bei den ersten Häusern auf einen Steg trifft und bei großen Weiden und Pappeln den Fluss ein letztes Mal überquert. Bald danach ist der kleine Weiler Tiranimine an der linken Fluss-Seite erreicht.
Gehzeit: 5 h
Tag 7: Aguerzeka
In Tiranimine beginnt eine Piste, die auf der rechten Fluss-Seite in stetigen Auf und Ab zum Ort Aguerzeka führt, der mit einem Allrad-Fahrzeug problemlos erreichbar ist.
Gehzeit: 2 h
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Keine Anbindung.Anfahrt
Von Marrakech über Temnate und den Tizi’n Tighiyste (Dinosaurier-Fußabdruck neben der Straße; Felsgravuren) nach Ait Ayur und dort links in Richtung Tarrant; im Ort Agouti rechts auf eine Piste, über den Fluss auf eine ausgeprägte Schwemmterrasse und bis zum Anfang eines Seitentales bei Arrous.Parken
Nicht relevant.Koordinaten
Ausrüstung
Wander- und Campingausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
Für den Tag der Schlucht-Durchquerung benötigt man unbedingt wasserfeste Sandalen oder Kunststoff-Schuhe (z.B. Merrell, o.ä.), mit denen man mehrere Stunden lang auch im Wasser gehen kann, ohne Blasen zu bekommen.
Diese Tour kann nur als Camping-Trekking durchgeführt werden.
Statistik
- 1 Wegpunkte
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