Lacs Lausfer und Tête Rougnouse de la Guercha (SG I+)
Die Seengruppe der Lacs Lausfer liegt nur knapp unterhalb des Alpenhauptkammes idyllisch in einer Hochgebirgslandschaft, die von der italienischen Seite aus relativ einfach zu erreichen ist. Daher sind diese Seen, in denen man im Sommer auch baden kann, sehr beliebt und der Wanderweg zwischen dem Col du Saboulé und dem Col du Lausfer ist stark frequentiert.
Der schöne Aufstieg zu den Lacs Lausfer von Süden wird nur selten begangen und man trifft unterhalb der Seen kaum auf andere Wanderer.
Vollkommen einsam ist eine Überschreitung der Tête Rougnouse de la Guercha, die zum Teil auf einem breiten Rücken verläuft, aber auch einen felsigen Gratabschnitt mit etwas Kletterei einschließt, die aber nicht schwierig ist (SG I+).
Ein wenig Überwindung braucht man für den Abstieg vom Passo del Bue, der extrem steil und ziemlich ausgesetzt ist, wenn auch gut versichert.
Der Rückweg vom Col de la Guercha schließlich erfordert Pfadfinder-Spürsinn, denn der ehemalige Steig ist abschnittsweise vollständig verschwunden und man muss sich selbst seinen Weg suchen.
Autorentipp
Einkehrmöglichkeiten
Santuario Sant´Anna di VinadioSicherheitshinweise
Diese Tour führt durch unmarkiertes, wegloses Hochgebirgsgelände und verlangt neben ausreichend Kondition auch Orientierungssinn und Erfahrung mit der Routensuche. Trittsicherheit und Schindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.
Die Verwendung von GPS und eines Tracks wird v.a. für den Abstieg dringend empfohlen.
Weitere Infos und Links
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Von der Auffahrtsstraße nach Isola 2000 aus folgt man der Hinweistafel „Lac du Col Lausfer“ auf einer Schotterstraße bergauf, wobei man bei einer Rechtskehre geradeaus weiter den alten Weg als Abkürzung nehmen kann, die allerdings schon ziemlich verwachsen ist und bald wieder auf die Schotterstraße zurückführt. Man folgt dieser Schotterstraße, die den Bach überquert, bis an ihr Ende. Hier befindet sich unweit eines Forsthauses ein Wegweiser, der in Richtung „Lacs Lausfer“ weist. Man geht zunächst weglos in Pfeilrichtung geradeaus weiter, trifft auf einen Steinmann und bald auch auf eine Pfadspur. Gelbe Markierungsreste tauchen auf und der Bach wird überquert. Der bald deutlich ausgeprägte Pfad führt taleinwärts und steil bergauf über eine felsige Geländeschwelle hinweg. Bald danach geht es nach rechts über einen Schwemmkegel hoch und anschließend an den Rändern einer tiefen Erosionsrinne, die auch gequert wird, steil bergauf. Ganz oben zieht der Pfad nach links und erreicht bei einem Geländeübergang eine unauffällige Weggabelung, wo man der gelben Markierung nach rechts folgt und danach durch Blockgelände und Schutthalden höher steigt. In weiten Kehren geht es über eine steile Karschwelle hinauf, die nach oben hin flacher wird und den Blick auf die unteren Lausfer-Seen freigibt. Zwischen den beiden untersten Seen geht man hindurch und ersteigt eine weitere Schwelle, hinter der man den nächsten See erreicht. Spätestens hier wird man auch auf zahlreiche Wanderer treffen, die von der italienischen Seite herüberkommen. Nach links geht es nun weiter zum „Lac Lausfer Supérieur“, dem größten der Seen, der auch zum Baden genutzt wird. Am Ufer dieses Sees führt der hier breite Wanderweg links vorbei und dann hinauf zum Col du Saboulé.
Vom diesem Pass aus geht man nach Westen am Rücken entlang unbeschildert und unmarkliert auf Pfadspuren weiter und lässt damit die italienischen Touristen schlagartig hinter sich. Die Pfadspuren sind nicht immer deutlich, aber das Gelände ist sanft und man folgt im Wesentlichen dem Verlauf des Rückens und bleibt einige Meter links von seiner Abbruchkante nach Norden. Eine felsige Passage wird links in den Schrofen entlang von Steinmännern umgangen. Zuletzt geht es über glatt geschliffenen Fels entlang von Steinmännern hinauf zu einer Schwachstelle in der Gipfelschulter und durch diese hindurch auf den Gipfelkamm, wo man rechts bald einen Vorgipfel erreicht. Man folgt dem Grat in leichter Kletterei (SG I+) bis zu einer Steinpyramide, von wo man durch Blockgelände in einen Sattel absteigt. Von dort führt ein breiter Rücken hinauf auf den Hauptgipfel der Tête Rougnouse de la Guercha, den man nach insgesamt gut 5 Stunden Aufstiegszeit erreicht.
Der Weiterweg führt am Kamm entlang und zunächst sanft bergab. Plattiges Geröll knapp unter dem Gipfel wird rechts umgangen, danach kehrt man wieder zur Abbruchkante zurück und folgt dieser nach Westen bergab und teilweise über flache Felsplatten hinweg entlang einzelner Steinmänner. Bald sieht man rechts unten den Weg auf den Passo del Bue, der auf italienischem Staatsgebiet liegt und zu dem man direkt auf einem Seitenkamm und zuletzt über einige Platten hinweg hinüberquert.
Vom Passo del Bue steigt man auf einem teilweise recht ausgesetzten und mit Ketten gesicherten Steig nach Westen ab, wobei man sich bei der ersten Weggabelung links und bergab halten muss und nicht geradeaus weitergehen darf. In Kehren geht es hinunter ins Kar, wo man sich nach links wendet und auf einem deutlichen Pfad den Col de la Guercha erreicht.
Am Col de la Guercha folgt man der Hinweistafel „Haute Isola/Cabane Moutton“ nach Süden und steigt auf schwachen Pfadspuren in den Talkessel ab. Man hält sich eher links und orientiert sich am besten am GPS-Track-Verlauf bzw. folgt dem geringsten Widerstand nach unten in Richtung der weithin sichtbaren Schäferhütte (Cabane Moutton). Einzelne Steinmänner erleichtern die Spurfindung, Pfadfindersinn ist dennoch erforderlich. An der Schäferhütte geht man in einigem Abstand links vorbei und erreicht kurz darunter hölzerne Hinweistafeln, die wohl nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort stehen und jedenfalls falsch ausgerichtet sind. Über eine nachfolgende Steilstufe steigt man links von einem Geröllfeld ab und peilt unten eine Gasse zwischen Wacholderfeldern an, wo man den Pfad wieder aufnimmt, der darunter neuerlich nach links schwenkt und in einem weiten Bogen in die Mitte des nächsten Kars hinunterführt (Steinmann). Talauswärts und in etwa der Falllinie folgend weisen ab hier Steinmänner den Weg. Man erreicht einen Bach und steigt an seiner linken Seite weiter ab, wo die Pfadspur abschnittsweise recht deutlich ist. Später geht es auf einer Rampe nach links und auf Schwemmterrassen hinaus, nach denen ein Geröllfeld gequert wird. Danach steigt man auf einem Schotterrücken ab und biegt darunter wieder nach rechts in Richtung Bach ein. Hier weist der alte Pfad, der deutlich erkennbar ist, einige steile Stufen auf und führt bis zum Bachbett hinunter. (Man kann die Umgehung über die Schwemmterrassen auch auslassen und direkt am Bach absteigen.) Der Pfad führt anschließend talwärts wieder am Bach entlang und erreicht schon bald das Forsthaus, an dem die Schotterstraße endet, auf der man zum Ausgangspunkt zurückkehrt.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Keine AnbindungAnfahrt
Von Saint-Martin-du-Var kommend fährt man auf der M2205 nach Saint-Sauveur-sur-Tinée und weiter nach Isola. Beim Kreisverkehr im Ort zweigt man in Richtung Isola 2000 ab. Die Straße führt bald steil bergauf, zunächst in mehreren sehr engen Kehren, später folgen drei lange Kehren. Danach steht links neben der Straße eine Hinweistafel aus Holz mit der Aufschrift „Lac du Col Lausfer“, die auf einen Schotterweg weist. 50 m danach befindet sich an der rechten Straßenseite (bachseitig) eine großflächige Parkmöglichkeit.Parken
Von Isola kommend befindet sich ca. 50 m nach der Hinweistafel für Wanderer „Lac du Col Lausfer“ an der rechten Straßenseite (bachseitig) eine großflächige Parkmöglichkeit.Koordinaten
Ausrüstung
Wanderausrüstung.
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
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