Mythos Dachstein – zweithöchster Gipfel der nördlichen Kalkalpen. Obwohl der Dachstein (2.996 m) kein „echter Dreitausender“ ist, gehört er mit seinen markanten Südwänden zu den bekanntesten Bergen der Alpen. Schroffe Felsen über grünen Almen, bizarre Zacken, Türme und gewaltige Wände, Gletschereis, Kalkfelsen und einsame Hochflächen, Urwälder und Aussichtsgipfel, geheimnisvolle Karstquellen und spiegelnde Bergseen prägen die Bilder rund um den Dachstein.
Unsere Dachsteinhüttenrunde ist eine hochalpine naturnahe Bergtour über 4 Hütten, die auch Zeit zum Ausruhen lässt. Sie verbindet die Dachstein-Südwandhütte, die Adamekhütte, das Wiesberghaus und das Guttenberghaus auf eisfreien, jedoch oft seilversicherten Wegen rund um den Hohen Dachstein. Landschaftlich sehr abwechslungsreich und weg vom Trubel der Massen.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Tour Charakter und Gelände: Wir gehen auf markierten Bergpfaden oder in weglosem Gelände, schmal, oft steil angelegt und ab-sturzgefährdet. Es kommen gehäuft versicherte Geh- und Kletterstellen vor. Gelände kann recht exponiert sein oder es sind steile Grashalden, Schrofen oder einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen zu überwinden.
Anforderungen: Wandertour mit hochalpinen Passagen für Genießer mit solider Grundkondition. Kondition für 8 Std. Gehzeit und 1.100 Hm, Trittsicherheit (sicheres Gehen in Schotter- und Blockgelände) und Schwindelfreiheit (Überwinden exponierter Passagen), sicheres Klettern bis zweiten Grad.
Hinweis Sicherheit: Es handelt sich um hochalpine Übergänge, die Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und sicheren Umgang mit Restschneefeldern voraussetzen.
Hinweis Getränke: An vielen Strecken gibt es keine Möglichkeit zum Auffüllen der Flüssigkeit zum Trinken. Es ist unbedingt erforderlich, dass jeder von euch genügend Flüssigkeit dabeihat. Min. 1 – 2 Liter!
Hinweis Wetter und Routenführung: Wetterumstürze, rascher Temperaturabfall, Gewitter, Wind, Nebel und Schneefelder sind objektive Gefahren im Hochgebirge. Die Routenführung kann sich, abhängig von der Wetterlage ändern. Achtet auf geeignete Kleidung – Regenjacke, warmer Anorak, festes, dichtes Schuhwerk, aber auch auf Sonnenschutz.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Erster Tag: Ausgangspunkt Bus-Stop Dachsteinbahn – Dachsteinsüdwandhütte
Schwierigkeit: leicht
Strecke: 1,7 km
Dauer: 0:45 Std.
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 0 m
Über einen leicht begehbaren und gut markierten Weg ist die Dachsteinsüdwandhütte vom Parkplatz / Bushaltestelle aus in weniger als einer Stunde leicht erreichbar. Wir nehmen uns die Zeit zum Orientieren und zum Einfühlen in diese faszinierende Berglandschaft. Die Dachsteinsüdwandhütte (Privathütte) liegt im herrlichen Hochalmengebiet der Ramsau. Wir schlafen im Bettenlager.
Zweiter Tag: Dachsteinsüdwandhütte – Adamekhütte
Schwierigkeit: schwer
Strecke: 9,0 km
Dauer: 7:30 Std.
Aufstieg: 1.000 m
Abstieg: 780 m
An der Dachstein-Südwand beginnt unser Weg unter der großen Wand des Dachsteins. Zwischen Raucheck und Torstein treten wir durch einen natürlichen Einschnitt, das Tor (2.033m), in die wilde Welt des westlichen Dachsteins. Im weiteren Aufstieg geht es über das schottrige Windlegerkar, das weiter ober in einen anspruchsvollen, seilversicherten Kletterabschnitt übergeht. Oben an der Windlegerscharte angekommen umrunden wir die eindrucksvolle Schneebergwand bis wir den Rand des Großen Gosaugletschers erreichen.
Kalkweiße Wände umgeben den Gletscher. Wir queren unterhalb des Gletschers hinüber zur Adamekhütte, die man schon von weitem sehen kann. Wir kommen bei Zeiten an und können den Tag auf der Terrasse der Adamekhütte mit Blick auf den Gletscher oder den Gosaukamm ausklingen lassen.
Dritter Tag: Adamekhütte – Wiesberghaus
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 10,0 km
Dauer: 8:00 Std.
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1.000 m
Auf dem landschaftlich sehr abwechslungsreichen Weg zum Wiesberghaus mit guten Fernblicken sehen wir den Dachstein gleich von mehreren Seiten. Das Karstgelände hier erinnert an den Gottesacker im Kleinwalsertal.
Wir umrunden zunächst den Hausberg der Hütte, das Schreiberwadneck und erreichen bald die Hosswandscharte. Auf dem nun steinigen Weg steigen auf zum Hohen Trog (2.359 m), dem höchsten Punkt der heutigen Etappe. Dies ist jedoch keine Spitze, sondern ein angenehmes Plateau, von dem aus sich das Dachsteingebiet in neuer Perspektive zeigt. Auf dieser großen Terrasse bietet sich bei gutem Wetter eine Pause an, bevor wir uns auf den Panoramaweg über den Mittleren und Niederen Ochsenkogel machen.
Der Abstieg ist dann noch etwas beschwerlich. Wir werden aber belohnt im Wiesberghaus mit der freundlichen Aufnahme durch Renate, der Hüttenwirtin und leckeren, selbstgemachten Speisen.
Vierter Tag: Wiesberghaus – Guttenberghaus
Schwierigkeit: leicht / mittel
Strecke: 15,5 km
Dauer: 6:00 Std.
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 450 m
Die Verbindung vom Wiesberghaus zum Guttenberghaus ist landschaftlich sehr reizvoll und führt durch Latschenfelder und sanfte Hügel, die zum Verweilen einladen. Nach etwa zwei Stunden bietet sich die Einkehr bei der Gjaidalm an. Nach langem Weg auf sicheren Pfaden geben Versicherungen kurz vor dem Guttenberghaus der Tour noch einen alpinen Abschluss, bevor an der Feistererscharte zwischen Eselstein und Sinabell das Guttenberghaus sichtbar wird.
Der Blick in die Ramsau und die Niederen Tauern bis zum Großglockner lassen den Tag auf der Terrasse der Hütte auf 2.146m angenehm enden. Günter, der Wirt kümmert sich bodenständig rau um seine Gäste und soll einen vorzüglichen Zirbenschnapps ausschenken.
Fünfter Tag: Guttenberghaus – Bus-Stopp Dachsteinbahn
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 7,7 km
Dauer: 4:00 Std.
Aufstieg: 540 m
Abstieg: 0 m
Wir steigen wieder auf zur Feistererscharte und dann immer weiter bergauf. Rechts neben uns taucht bald die Hochfläche “Auf dem Stein“ auf, die wir am Vortag durchquert haben. Schneemulden, Felsrücken, kleine Rasenpolster und ein weiter Blick bis in das Tote Gebirge im Osten begleiten uns auf der einen Seite. Links von uns sehen wir die steilen Felsen von Landfriedstein und dem Großen Koppenkarstein.
Bald sind wir wieder im Hochgebirge und es öffnet sich vor uns die riesige Gletscherfläche des Schladminger Gletschers. Dieser Bereich ist spaltenfrei, daher überqueren wir diesen nördlichen Zipfel im Schatten der steilen Felswände.
Wer noch möchte und früh genug dran ist, steigt weiter auf den Grat zum Kleinen Gjaidenstein (2.734 m) und dann zum Hohen Gjaidenstein (2.794 m). Dieser Aufstieg ist nicht in den Tourdaten enthalten. Nach kurzer Rast gehst du zurück und erreichst bald die Bergstation der Dachsteinbahn.
Hier wälzen sich die Dachsteintouristen zu den fragwürdigen Attraktionen. Für uns heißt das, schnell in die Bahn und dann in 7 Minuten hinunter. Die 1.000 m Abfahrt tuen den Knien gut und bei der Talstation sind wir auch schon bei der Bushaltestelle. Von hier aus bringt uns der Bus stündlich zum Bahnhof nach Schladming.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Anfahrt mit der Bahn:
Ab Stuttgart / München gibt es komfortable IC-Verbindungen nach Schladming. Von dort fährt der Bus mit direktem Anschluss nach Ramsau (Dachstein) und weiter zur Talstation der Dachsteinbahn.
Anfahrt
Anfahrt mit PKW:
Autobahn A8 Richtung München und SalzburgIn Österreich weiter Autobahn A10, Tauernautobahn Richtung Villach (Mautpflichtig)Ausfahrt Nr. 60 (Eben) in Richtung Filzmoos nach RamsauVor Ramsau im Ortsteil Schildlehen links auf die Langgasse in Richtung Gasthaus Edelbrunn
Parken
Parkplatz Edelbrunn:
100 m vor dem Gasthof Edelbrunn gibt es neben der Straße ca. 50 Parkplätze
oder am Parkplatz der Dachsteinbahn (hier ist Maut fällig und Parkplatzgebühr)
Koordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Buchtipps für die Region
Kartentipps für die Region
Ausrüstung
Wir gehen teilweise in hochalpinem Gelände mit felsigem, steinigem und eisigem Untergrund, daher sind knöchelhohe Bergschuhe mit griffiger Sohle und verstellbare Wanderstöcke Voraussetzung für die Teilnahme!
Biwak-Sack und Erste-Hilfe-Ausrüstung sind wichtig. Es genügt aber, wenn etwa jeder zweite etwas dabeihat. Meldet euch bitte bei mir, falls ihr unsicher seid.
Steigeisen, Helm und Pickel sind nicht erforderlich. Auch braucht Ihr keine Karten, Reiseführer etc. mitnehmen.
Fragen & Antworten
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