Kistenkar von Eschenlohe
Einsame, steile Skitour, bei der gute Verhältnisse wichtig sind
Für das Kistenkar braucht man einen langen Atem: Einmal, weil zwischen dem Talort Eschenlohe und der Hohen Kisten 1300 Höhenmeter zuzüglich einiger kleiner Gegenanstiege liegen. Zum zweiten aber auch, weil diese Skitour nur bei den richtigen Verhältnissen Spaß macht, und diese gilt es abzuwarten. Optimal wäre es, wenn der steile Steig von der Urlaine hinauf zum Beginn der Querung aper ist, wenn die Lawinengefahr gering ist für die sehr steilen Flanken unter dem Zunderkopf und das eigentliche Kistenkar Pulverschnee hat. Schlussendlich würde man sich dann auch noch eine gut angelegte Spur wünschen, gleichzeitig aber unverspurte Linien für die Abfahrt. Auch wenn nur die ersten Punkte zutreffen, sorgt das Kistenkar selbst bei wählerischen Tourengehern für ein Strahlen. Der Zustieg durch den langen Graben ist wild, das anschließende Kar weitläufig, der Pulverschnee durch die nordseitige Exposition gut geschützt, der Ausstieg aufs Plateau des Estergebirges spannend und die ersten Sonnenstrahlen im Sattel wird man ebenfalls besonders genießen. Für eine Anreise mit den Öffis ist das Kistenkar zudem optimal geeignet: Ganztägig im Stundentakt geht es nach Eschenlohe und in zwanzig Minuten zum Beginn des Wanderwegs.

Wegearten
Höhenprofil anzeigenSicherheitshinweise
Der steile Ausstieg aus dem Kar auf das Plateau übersteigt teils 40 Grad.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Bahnhof Eschenlohe geht man in den Ort, zur Loisachbrücke und östlich der Loisach auf der Krottenkopfstraße bis zum Parkplatz. Man folgt der hier beginnenden Forststraße bis in die erste Kehre, hält sich stattdessen geradeaus auf einem Fußweg und quert in einem Kiesbett die Urlaine auf ihre westliche Seite. Der Weg ins Kistenkar bleibt nun immer auf ihrer Westseite. Über einen Rücken geht es bis auf 1040 Meter, dann hält man sich links und quert unter dem Zundereck hindurch Richtung Kistenkar. Je nach Schneelage wird man bis auf ca. 1200 Metern Höhe besser zu Fuß als mit Ski unterwegs sein (steiler Wald, schmaler Weg). Das Gelände wird nun freier, auf ca. 1350 Metern kommt man ins Kistenkar, das man beständig nach Südosten ansteigt. Südwestlich unter dem Gipfel kann man aussteigen aufs Plateau. Der Gipfelanstieg lohnt sich nur bei guter Schneelage und folgt dem Sommerweg. Die Abfahrt erfolgt auf dem Anstiegsweg.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Von Norden kommend über München Hbf: Mit der Regionalbahn (RB 6) Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zum Bahnhof Eschenlohe. Erste Fahrt am Wochenende 05:32 Uhr, Rückfahrt bis 23:21
Dauer ab München Hbf: 1:06 Std.
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
Doris und Thomas Neumayr: Skitourenführer Karwendel, Rofan, Wetterstein, Alpinverlag Panico, 2020
Kartenempfehlungen des Autors
AV-Karte BY09 „Bayerische Alpen, Estergebirge, Herzogstand, Wank“, 1:25.000
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