Isar-Radtour: In 2 Tagen von der Quelle bis nach München

Tag 1 (ca. 70km): Von Scharnitz (Österreich) zur Isarquelle, und dann dem Flußlauf folgen bis zum Sylvensteinspeicher. Übernachtung in Fall.
Tag 2 (ca. 100km): Von Fall dem Flußlauf folgen bis München.
Autorentipp
Sicherheitshinweise
Isarradweg, überwiegend gut ausgeschildertWeitere Infos und Links
Übernachtung in Fall: zB Gasthaus Faller Hof
Biergärten: zB Aujäger , Gasthaus zur Mühle
Erlebnis: zB Floßfahrten
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Tag 1:
Von München aus geht es zunächst mit der Regionalbahn in Richtung Innsbruck, bzw. Seelfeld in Tirol bis nach Scharnitz in Österreich.
Hier verlässt man die Bahn, fährt nur ein kleines Stück weiter in südlicher Richtung, um bereits in der ersten Kurve der Hauptstrasse nach links abzufahren auf die Hinterautalstrasse.
Dieser folgt man nun durch das Hinterautal, der Isarradweg verläuft genau hier auf der Strasse. Wer mit dem Auto anreist kann bis zum Ortsende von Scharnitz fahren, ab dem dortigen Parkplatz ist aber Schluß und man muss auf das Rad oder die Wanderschuhe umsteigen.
Der Blick auf den Karwendel, das Hinterautal und die dort mäandernde Isar ist beeindruckend, vor allem für uns Nordländer :-)
Der steilste Anstieg begegnet einem gleich am Anfang der Tour auf dem ca 2km langen Wegstück bis zum Gasthaus Wiesenhof und einem Stück danach. Im weiteren Verlauf an der Isar entlang bis zum Quellbereich "Bei den Flüssen" ist der Anstieg moderat und auch für weniger geübte Radfahrende zu bewältigen.
"Bei den Flüssen" ist touristisch gut erschlossen und mit einigen Infotafeln versehen. Die Isarquellen 1 und 2 sind nur zu Fuß über einen schmalen Wurzelweg (ohne nennenswerte Steigung) zu erreichen. Das Rad lässt man am Besten vor dem Holztor stehen. Der kleine Fußmarsch lohnt sich auf jeden Fall, bei den Quellen kann man seine Wasserflaschen mit herrlich frischem Isar-Quellwasser auffüllen, beste Stelle: Bild 18.
Unsere Tour hat uns noch ein kleines Stück weiter bergauf geführt, am Lafatscherbach entlang bis zur Kastenalm, wo man einkehren und seine erste Pause machen kann.
Der Lafatscherbach hat seinen Ursprung noch ca 600m höher bei der Hallerangeralm, die ebenso wie die Scharnitzer Quellen "Bei den Flüssen" für sich beansprucht, Quellgebiet der Isar zu sein. Der Lafatscherbach scheint aber (laut Erklärungen auf den Infotafeln im Scharnitzer Quellgebiet "Bei den Flüssen") nicht immer ganzjährig Wasser zu führen, so dass die Scharnitzer eben "ihre" Quellen als den eigentlichen Ursprung der Isar sehen...
Kaum zu glauben wenn man sich die Menge an Wasser anschaut, die der Lafatscherbach aktuell während unserer Tour durchs Tal trägt.
Wie auch immer: auf gleichem Weg geht es nun zurück auf dem Isarradweg bis nach Scharnitz, dann weiter an der Isar entlang über Mittenwald bis Krün. Vor Krün kann man vom Isarradweg abweichen und dem "Isar-Natur-Erlebnisweg" direkt am Flußverlauf folgen bis hinter Wallgau. Ab hier geht es auf der mautpflichtigen Straße weiter bergab bis Vorderriß, dann muss man leider bis nach Fall am Sylvensteinsee auf der Hauptstraße fahren.
In Fall endet der erste Tag unserer Tour. Zum Abschluß gehört natürlich auch ein Sprung in den kalten Sylvensteinsee. Badeschuhe sind eine Empfehlung für den steinigen und steilen Uferbereich.
Die Übernachtung in Fall im "Gasthaus Faller Hof" war in Ordnung: sauber, freundlich, sehr(!) gutes Essen. Bei den Zimmern darf man aber keine Hotelqualität erwarten, es sind vor allem saubere Betten im Mehrbettzimmer (2-9 Betten), leider zu wenig Waschräume für alle Personen, so dass man hier rechtzeitig aufstehen oder etwas warten muss. Die WLAN-Qualität ist eher schlecht, nur eines von drei Handys hatte im Verlauf des Aufenthaltes Zugang zum Netz.
Für die eine Nacht aber völlig OK.
Tag 2:
Bis zum Kraftwerk Sylvenstein folgt man der B307 am See entlang. Neben der Staumauer führt ein kurzer Tunnel für Radler und Wanderer durch den Berg, auf der anderen Seite geht es auf dem Radweg zügig bergab am Hang entlang ins Tal.
An der Isar wieder angekommen führt ein strassenbegleitender Radweg entlang der B13 bis Lenggries. Dort wechselt man auf die linke Isarseite und fährt nun ruhig und stetig leicht bergab durchs Grüne bis nach Bad Tölz.
Nach einem kleinen Abstecher in die Fußgängerzone von Bad Tölz und dem Genuß eines Eises geht es weiter am Isarstausee Tölz entlang. Unser Versuch, am Kraftwerk direkt an der Isar auf einem schmalen Pfad weiter zu fahren, gelang nicht: der Weg war durch umgestürzte Bäume und zahlreiche Wurzeln schlicht nicht befahrbar, selbst zu Fuß war dieser Weg eine Zumutung (s. Bild 52). Also zurück zum Kraftwerk und weiter an der Straße entlang.
Da der Isarradweg hier aber stark vom Flußverlauf abweicht, haben wir uns für eine eigene Route näher am Fluß entlang entschieden. In einer Linkskurve verlassen wir die Straße nach rechts auf einen Waldweg, der uns an einem kleinen Fischteich vorbei bis direkt an die Isar führt. Hier verläuft der Weg zunächst gut befahrbar, im Verlauf kommen aber immer mehr Bereiche mit grobem Schotter, so dass hier doch ein ordentlicher Kraftaufwand und einiges Fahrgeschick abverlangt wird.
Bei ca KM 110 auf dieser Tour hätten wir besser geradeaus fahren sollen und wären dann bequem wieder auf den Isarradweg gestoßen. Stattdessen haben wir versucht, weiter direkt an der Isar entlang zu fahren und sind dabei auf immer schlechteren Wegen gelandet, haben uns schliesslich zwischen kleinen Bächen am Uferbereich verfranst und fanden dann nur Dank eines hilfreichen Hinweises eines Hundebesitzers über einen kleinen Wurzelhang wieder den Weg zurück in die Zivilisation (Bilder 55-60). War trotzdem eine sehr schöne Sackgasse :-)
Zurück auf dem Isarradweg gab es zunächst wieder einen ordentlichen Anstieg bis zu einem Aussichtspunkt über die Isarauen und dann einen kurzen Abstieg bis Geretsried, um dann weiter durch überwiegend bewaldetes Gebiet bis Wolfratshausen zu radeln. Hier setzt man dann bei Puppling auf die rechte Isarseite über. Durch den vorangegangenen anstrengenden Irrweg hatten wir uns jetzt erst mal eine Rast im Aujäger-Biergarten bei Puppling verdient.
Weiter geht es zunächst auf der Skaterstrecke bei Puppling und dann am Isarkanal entlang über Aumühle bis zum Isarwasserkraftwerk Mühltal. Hier haben wir bereits den nächsten Stopp im Biergarten "Gasthaus zur Mühle" eingelegt. Sehr schön, sehr freundlich. Vor allem aber Gelegenheit, noch einmal Energie zu tanken für den letzten Anstieg der Tour hoch zur Frundsbergerhöhe. Danach geht es stetig leicht bergab bis zum Ziel.
Ab Grünwald gibt es mehrere Möglichkeiten rechts und links der Isar weiter zu fahren, welchen Weg man wählt, spielt wohl keine große Rolle. Da wir einen ortskenntnisreichen Führer hatten, war der weitere Weg bis durch München hindurch gemütlich und einfach, ist aber auch für Orstunkundige kaum zu verfehlen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Koordinaten
Ausrüstung
Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein Rad mit guter Übersetzung und leichtem Gang, Mountainbike oder ähnliches.
Wer mit E-Bike unterwegs ist, kann bei herausnehmbarem Akku problemlos im Übernachtungsdomizil und den am Weg liegenden Biergärten nachladen.
Fragen & Antworten
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