Hüttentour Karwendel ohne Falkenhütte Sept. 2018

Wegearten
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Etappe 1 (Bahnhof Mittenwald - Hochlandhütte) - 3 bis 3,5 Stunden - etwa 8,1 km - 906 Hm Aufstieg / 196 Hm Abstieg:
Wir verlassen den Bahnhofsvorplatz am dortigen Kreisverkehr zunächst nach rechts und laufen 100 Meter bis zur Dammkarstraße, gehen dort nach rechts, überqueren die Bahngleise, halten uns weiter geradeaus (nicht der nach links folgenden abknickenden Vorfahrt folgen), bis hinter einer leichten Linkskurve schräg rechts die Rehbergstraße abgeht. Wir biegen in diese ab, überqueren nach 50 Metern die Isar und laufen gleich danach geradeaus auf einem Fußweg weiter und folgen fortan den gelben Wanderschildern in Richtung Hochlandhütte. Nach der Unterführung der B2 entscheiden wir uns für den rechts abgehenden Wanderweg über den etwas längeren, jedoch landschaftlich schöneren und schmaleren Ochsenbodensteig (271), der im ersten Teil in zahlreichen Serpentinen durch den Wald führt, später dann schon alpine Stimmung aufkommen lässt und unschwierig (blauer Weg) am Fuße von schroffen Felswänden sowie dem untersten Teil des Dammkars entlangführt (teilweise über Schutt). Den Abzweig zur Dammkarhütte ignorieren wir, steigen ein kurzes Stück nach links (nordwestlich) ab und bewegen uns anschließend nordöstlich weiter um den Predigtstuhl herum auf dem Weg mit der Nummer 262, der uns dann stets unproblematisch und ausgeschildert zur Hochlandhütte (1630 m) leitet.
Etappe 2 (Hochlandhütte - Karwendelhaus) - 5,5 bis 6 Stunden - etwa 12,2 km - 1082 Hm Aufstieg / 896 Hm Abstieg:
An der Hochlandhütte (1630 m) folgen wir zunächst dem unschwierigen und schönen Wanderweg (blau) mit Aussicht bzw. Rückblick auf Mittenwald in Richtung Karwendelhaus/Wörnersattel. Ab dem Wörnersattel (1989 m) folgen wir dem Gjaidsteig - am Wegteiler unterhalb des Sattels rechts halten (in der Folge deutliche Steigspuren oder rote Wandermarkierung bzw. teilweise direkt namentlich ausgeschildert). Der Gjaidsteig führt im ersten Wegabschnitt fast ausschließlich über Schuttfelder, nur einmal kurz unterbrochen vom Kampenleitenjoch (Sattel - 1933 m). Die Wegfindung verläuft stets ohne Probleme, jedoch wird der Steig auf dem letzten Teilstück vor der Bäralplscharte deutlich anspruchsvoller. Er führt teilweise etwas ausgesetzt in einiger Höhe an der Felswand entlang und ist überwiegend seilversichert. Der Bäralplsattel (1820 m) ist einfach zu begehen und landschaftlich wunderschön. Der Teil nach dem Sattel bis zum stellenweise schon weithin sichtbaren Karwendelhaus führt überwiegend durch Latschen und ist sehr kräfteraubend, weil es in ständigem Auf und Ab über Latschenwurzeln und felsige Passagen geht, die oftmals durch Kraxeln überwunden werden müssen. Wir hatten den Eindruck, dass dieser Pfad, der an sich sehr schön ist, kein Ende nehmen wollte (das lag u. a. auch an den sommerlichen Bedingungen). Erst zum Schluss geht es über Wiesen zum Hauptweg, der uns dann zum Karwendelhaus (1765 m) führt.
Etappe 3 (Karwendelhaus - Pleisenhütte) - 6 bis 7 Stunden - etwa 11,8 km - 1314 Hm Aufstieg / 1291 Hm Abstieg:
Wie bei der Überschreitung der Ödkarspitzen startet man vom Karwendelhaus durch die Lawinenverbauungen und das untere Schlauchkar. Nach der Abzweigung zum Hochalmkreuz biegt man nach rechts auf den Brendelsteig ab und quert das gesamte Schlauchkar.
Dort, wo sich der Steig nach den ersten Seilversicherungen weiter den Nordwestrücken der Westlichen Ödkarspitze hinaufschlängelt (Hinweisschild), biegt man scharf nach rechts ab und steigt über Schrofen (Seilversicherungen) steil in das gewaltige Becken des Marxenkars ab. Spätestens ab hier gehört der Weg landschaftlich zu den schönsten (markierten) Bergfahrten, die trainierte Bergsteiger im Karwendel unternehmen können.
Über Karwannen geht es hinauf in das Seekarl und über den Westrücken der Kleinen Seekarspitze (zweithöchster Punkt der Route) in die Breitgrieskarscharte, wo ein Notbiwak steht. Wer will, kann die Kleine (2.613 Meter, 20-30 Minuten ab Westrücken) oder sogar Große Seekarspitze (2.677 m, 1 Stunde ab Breitgrieskarscharte) mitnehmen. Der Aufstieg auf die Kleine Seekarspitze ist einfach, am Gipfelaufbau der großen Seekarspitze befindet sich eine etwas schwierigere Passage (kaum UIAA I).
Nach der Breitgrieskarscharte quert man die Ostflanke der Breitgrieskarspitze, ehe man über eine etwas brüchige Rinne den höchsten Punkt des Toni-Gaugg-Wegs erreicht. Hier kann über einen kurzen, einfachen Grat (leicht ausgesetzt, auch hier kaum UIAA I) in etwa zehn Minuten der Gipfel der 2.590 Meter hohen Breitgrieskarspitze erreicht werden. Ein breites Band und ein schrofiger Abstieg (Seilversicherungen) leiten schließlich in die öde Mondlandschaft des Hinterkars. Nur schwer kann man sich beim Weiterweg Richtung Pleisenhütte von der Atmosphäre dieser großartigen Hochgebirgsszenerie trennen. Beim kurzen Gegenanstieg in Richtung Mitterkar heißt es in einer brösligen Rinne nochmal kurz beißen, ehe der Weg durch abwechslungsreiches Latschengelände zur 1.757 Meter hoch gelegenen Pleisenhütte führt. Der aussichtsreichen Bergunterkunft sollte man auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Etappe 4 (Pleisenhütte - Scharnitz) - 3 bis 4 Stunden - etwa 9,6 km - 800 Hm Abstieg
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