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Wegbeschreibung
Die erste Station unseres Rundweges ist das Nationalpark-Tor. Das historische Gebäude hatte einst für die Landwirte große Bedeutung. Tagaus tagein war von der Laderampe her das Scheppern der Milchkannen zu hören. Heute erinnert nichts mehr daran, dass sich hier von 1933 bis 1954 die Molkerei von Höfen und Rohren befand. Das Nationalpark-Tor beherbergt eine mit modernsten Mitteln gestaltete Ausstellung zu den Schwerpunktthemen „Waldwandel“ und „Talwiesen“ sowie zur Entwicklung des Nationalparks in den nächsten 100 Jahren. Natürlich dürfen auch die Narzissen nicht fehlen, die alljährlich im Frühling tausende Besucher in die Täler von Fuhrtsbach und Perlbach locken. Das Besondere ist neben der Mehrsprachigkeit die Barrierefreiheit, die es auch Behinderten ermöglicht, sich ausgiebig zu informieren. Außerdem kann man sich hier mit allerlei Wissenswertem für einen Besuch im an Höfen angrenzenden Nationalpark Eifel ausstatten.An der Grundschule sollte man nicht achtlos vorübergehen. Die von den Kindern mit zahlreichen lustigen Phantasiewesen bunt bemalte Fassade ist es wert, näher betrachtet zu werden.
Als nächstes statten wird der Pfarrkirche einen Besuch ab. Bereits 1697 errichteten die Höfener an dieser Stelle ihr erstes Gotteshaus. 150 Jahre später musste es wegen Baufälligkeit abgerissen werden. 1859 war der Neubau fertig. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche 1968. Bevor wir sie von der Friedhofseite her betreten, halten wir noch kurz vor dem 1867 errichteten prächtigen Kreuz an der Chorwand inne. Der Innenraum beeindruckt durch seine Weite und einige künstlerische Kostbarkeiten. Besucht man die Kirche in der Weihnachtszeit, bietet sie ein völlig anderes Bild. Eine gewaltige Landschaftskrippe füllt dann fast die gesamte Südwand aus. Ein besonderes Schauspiel sollte man auf keinen Fall verpassen. Wenn die Sonne um die Mittagszeit durch die Fenster des alten Chores scheint, taucht sie den Raum mit dem Tabernakel und dem Taufstein in ein geradezu mystisches Licht. Fast jedes alte Gebäude, dem wir auf unserem Rundgang begegnen, hat seine eigene Geschichte. Manche sind über 300 Jahre alt! Der Schuppen gegenüber der Friedhofsmauer hat der Straße, durch die wir nun gehen, den Namen gegeben. Hier befand sich eine der beiden Schmieden des Ortes. Das Fachwerkhaus an der Einmündung der Schmiedegasse in die Triftstraße war früher eine von 20 Gaststätten.
Eines der ältesten Häuser Höfens steht an der Ecke Triftstraße/Hirtenweg. Hier wollen wir uns ein wenig Zeit nehmen. Mit viel Liebe zum Detail vermittelt der mit Stroh gedeckte und bereits mehrfach prämierte Hof einen Eindruck davon, wie Alt-Höfen ausgesehen hat. Außerdem können wir aus nächster Nähe betrachten, wie in früherer Zeit die Dächer gedeckt wurden. Sogar die Grassoden auf dem First, hierzulande „Wase“ genannt, sind hier noch zu bestaunen. Der Alte Weg beschert uns eine herrliche Fernsicht. Über das Perlbachtal hinweg lassen wir unseren Blick von den bewaldeten Hügel um Kalterherberg bis zu den Vennhöfen von Mützenich schweifen.
Der Fachwerkhof im Bruchweg mit seinen historischen Gerätschaften berichtet uns von einem wichtigen Aspekt der Höfener Geschichte. Jahrhundertelang lebten seine Bewohner hauptsächlich von der Landwirtschaft. Doch das änderte sich in den 1930er Jahren mit der Anschaffung von drei Webstühlen. Bis Anfang der 1970er Jahre wurde wie hier in zahlreichen Höfener Häusern für große Aachener Fabriken in Lohnarbeit Tuche hergestellt oder Wolle gesponnen. Rund 50 Leute waren in den Familienbetrieben beschäftigt.
Vorbei an gepflegten Vorgärten mit prächtigen Blumenbeeten gelangen wir in den östlichen Teil des Dorfes. Dort, wo sich »Ochsenweide« und »Pferdebahn« kreuzen, entdecken wir vor einer Buchenhecke zwischen zwei Rhododendronsträuchern ein für die hiesige Gegend ungewöhnliches Sandsteinkreuz mit der Jahreszahl 1817. Es stand ursprünglich an einem Haus an der Ecke Triftstraße/ Hauptstraße. Nach dem Brand des Hauses Ende der 1950er Jahre wurde es an dieser Stelle neu aufgerichtet. An der Triftstraße kurz vor der Einmündung des Kappersweges duckt sich vor einer Buchenhecke ein kleines Kreuz aus Blaustein. Es erinnert an den 1892 verstorbenen Johann Peter Theissen. Auf der Landkarte sieht das Straßennetz von Höfen wie eine große Leiter aus. Auch der Kappersweg und die Weiherstraße mit ihren knorrigen Hecken, mächtigen Buchen und romantischen Fachwerkhäusern gehören seit alters her zu den Verbindungen zwischen der Trift- und der Hauptstraße.
Der landwirtschaftliche Betrieb, den wir passieren, verdeutlicht, dass Höfen alles andere als ein Museumsdorf ist. Zahlreiche Handwerksbetriebe und sogar ein Sägewerk sorgen für Arbeitsplätze im Ort. Ein Stück Wirtschaftsgeschichte ist das Gebäude des 1924 gegründeten „Consum-Vereins“. Der Laden befindet sich immer noch im Besitz der „Gründerfamilie“. Das große hölzerne Wegekreuz an der Triftstraße ist ein weiteres Zeichen tiefer Volksfrömmigkeit. Immer noch wird der Vorplatz für die Fronleichnamsprozession liebevoll geschmückt. Wo die Hermesstraße scharf nach links abknickt, treffen wir auf zwei beeindruckende Fachwerkhäuser. Die Fassade des linken wird beherrscht von einem imposanten Kamin. In der Einfahrt des anderen erhebt sich über einem Steinblock scheinbar schwerelos eine Bronzeskulptur. Sie spielt auf den Spitznamen der Höfener an, die im Monschauer Land „Biebesse“, Schmetterlinge, genannt werden.
Zunächst trauen wir unseren Augen nicht. Über die Rasenfläche zwischen den beiden Häusern soll der Weg weiterführen? Wie gut, dass es die Markierungen gibt! Nach wenigen Metern tauchen wir in eines der romantischsten Teilstücke unseres Rundganges ein. Zwischen Flurhecken hindurch führt uns der schmale, naturbelassene „Heckel´s Pad“ zur Hauptstraße. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Verbindungswegen schufen die Höfener solche „Abkürzungen“, um schneller in die Ortsmitte und zur Kirche zu gelangen. An der Hauptstraße passieren wir erneut zahlreiche sehenswerte Häuser, die sich zum Teil hinter mächtigen Schutzhecken ducken. In einige Vorgärten stehen mit Bruchsteinen überwölbte Brunnen, von denen in Dorf und Flur rund 100 Stück erhalten geblieben sind. Sie erinnern an die Zeit, als es in und um Höfen noch keine Wasserleitung gab und jeder sich selbst mit dem Lebenselixier versorgen musste.
Der Schwanenteich ist der Rest eines weitaus größeren Weihers. In seiner Nähe stand noch im 18. Jahrhundert einer der drei Ursprungshöfe, die dem Dorf seinen Namen gegeben haben. In dem dahinter liegenden Park treffen wir auf eine imposante Figur aus Basalt mit einer bewegten Geschichte. Sie stellt den Erzengel Michael, den Pfarrpatron Höfens und den Schutzpatron der Soldaten, dar. Mit einem nicht mehr erhaltenen Speer tötet er den Drachen zu seinen Füßen. 1933 wurde die Skulptur als Teil eines Kriegerdenkmals errichtet und mit kirchlichem Zeremoniell eingeweiht. Bereits wenige Jahre später ließen örtliche Parteifunktionäre der NSDAP das Denkmal unter Berufung auf das Gesetz gegen „entartete Kunst“ entfernen und im Wald abkippen. 1972 wurden die zum Teil stark beschädigten Einzelteile am heutigen Standort wieder zusammengefügt.
Text übernommen aus Flyer, Download siehe "Literatur"
Hinweis
Anfahrt
Mit dem PKW bis Höfen.
Siehe Anfahrtsplaner
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