Hitzendorfer Österreich Weiß Wanderweg

Wegearten
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Ziel
Wegbeschreibung
Ausgehend vom Zentrum Hitzendorfs, wo es auch sehr gute Parkmöglichkeiten gibt, beginnt die Wanderung auf den Spuren der Rebsorte "Österreich Weiß".
Vorbei an der Kirschenhalle, wo das ganze Jahr über sensationelle Veranstaltungen stattfinden ein gemütlicher Anstieg hinauf zur "Humpl Kapelle", auch "Lourdes Kapelle" genannt, in der 1896 aus Holz errichtete Kapelle befindet sich eine Marienstatue, die der Muttergottes von Lourdes nachempfunden ist.
Weiter geht es zum Schloss Schütting. Im Jahr 1361 wurde der Besitz Schütting an das Dominikanerinnenkloster in Graz abgetreten. Wie in der Hitzendorfer Gegend zur damaligen Zeit üblich, wurde auch hier in erster Linie Weinbau betrieben und das Gebäude als Winzerhaus benützt. Das Gebäude, das sich heute dem Betrachter zeigt, hat außer seinem überlieferten Namen nichts mit dem ehemaligen Schloss gemein. Dennoch befindet sich das Anwesen Schütting auf einem der ältesten, historisch nachweisbaren Orte, dessen Geschichte bis in das 12. Jahrhundert, in die Frühzeit des Landes Steiermark zurückreicht.
Als nächstes erwartet uns das Schloss Reiteregg welches im 17. Jahrhundert auf der Kuppe des Hügelzuges, der das Liebochtal vom Södingtal trennt, errichtet wurde. 1871 kaufte Leopold Reichsfreiherr von Haan das Schloss Reiteregg. Leopold entfaltete eine rege Bautätigkeit und gab dem Schloss sein heutiges Aussehen, mit zinnenbewehrten Giebelseiten und dem gleich gestalteten Turm, der ursprünglich mit einem Dach versehen war. Etwas abseits ließ er ein Mausoleum errichten, das seither der Familie Haan als Begräbnisstätte dient. Das Schloss war bis in die Zwischenkriegszeit fast zur Gänze von Weingärten umgeben, die jedoch nach und nach zu Weideland wurden. Besonders kulturhistorisch interessant und ungewöhnlich ist die Pestsäule, die an der Zufahrt zum Schloss steht. Die in der Nähe stehende Linde stürzte vor einigen Jahren um und zerstörte dieses wertvolle Bauwerk, das sogar auf einer österreichischen Briefmarke verewigt ist. Heute ist die Säule vorlagengetreu wiedererrichtet und mit einem Kupferdach versehen.
Wer nach diesen großen ältern Bauwerken Lust auf modernere Kunstobjekte bekommen hat, ist beim nächsten Abschnitt der Wanderung genau richtig. Im frei zugänglichen Kunstgarten des Hitzendorfer Künstlers Robert W. Wilfing sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Der Ortsteil „Österreich“ liegt auf einer leicht hügeligen Anhöhe – umschlossen von grünem Wald. Bei der Österreich Kapelle, 1864 von der Fam. Schwarz erbaut kann man noch den Weingarten (Ried Österreich) erahnen, der im Jahre 1922, wie fast alle Weingärten von Hitzendorf wegen Reblausbefall gerodet werden musste.
Nach einem kurzen Anstieg naht der Besitz Altenberg. Er wurde bereits im 16. Jahrhundert als Bauerngut genannt und gegen Ende des 17. Jahrhunderts von Franz Anton von Haydegg erworben. Er errichtete ein kleines barockes Schloss mit vier Erkertürmen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Bau an der Ostseite fast um das Doppelte erweitert und ebenfalls mit Erkertürmen abgeschlossen. Die Inschrift über dem Familienwappen der Grafen Nyary, die zu dieser Zeit Besitzer von Altenberg gewesen waren, gibt als Baujahr 1911 an. Über dem Tor zum Westtrakt steht ein Glockenturm, unter dem die Schlosskapelle eingerichtet ist. Die Familie Haydegg musste das Schloss und die damals dazugehörenden, umfangreichen Besitzungen um 1740 verkaufen. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzer mehrmals, bis im Jahr 1790 Anton Schellenbauer Altenberg erwarb, das er in der Folgezeit zusammen mit Schütting verwaltete. Er galt bei seinen Untertanen als grausam und besitzgierig. 1817 wurde er verhaftet, wegen Betrugs verurteilt der Adelstitel aberkannt. Er starb 1829 in der Strafanstalt. Um diese Ereignisse entstand im Volk die Sage, daß Schellenbauer, nachdem er sich jahrelang vor seinen erzürnten Untertanen versteckt hatte, von diesen schließlich aufgestöbert, wegen seiner Untaten verurteilt und daraufhin von vier Ochsen zerrissen wurde. Seither soll sein Geist in stürmischen Nächten immer wieder im Schlosspark herumirren. In den sechziger Jahren wurde Altenberg als „Gastschloss“ geführt, das unter der „besseren“ Grazer Gesellschaft als beliebter Treffpunkt galt. Seit 1976 konnte es ein neuer Besitzer renovieren. Heute ist es ein besonderes architektonisches Schmuckstück auf dem Hügelzug zwischen Hitzendorf und Berndorf.
Mit wunderschönen Blick auf Hitzendorf führt uns das letzte Wegstück zurück zum Ausgangspunkt.
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