Großglockner (3798 m) Nordwand - Mayerlrampe
Autorentipp
Sicherheitshinweise
Auch wenn man zum Glück wenig von Spaltenstürzen im Glocknergebiet hört, gibt es auf den Gletschern dieser Tour immer wieder Spalten. Man sollte sich lieber einmal öfter anseilen!Weitere Infos und Links
Touristinfo Zell am See , Heiligenblut , Großglockner Hochalpenstraße (Webcam!) , aktuelles vom Kletteronkel auf Facebook
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Von der Franz-Josefs-Höhe den markierten Weg entlang der Standseilbahn runter auf die Pasterze (ca. 300 Hm). Unten am meist aperen Gletscher geht man in westlicher Richtung den dreibeinigen Schildern entlang. Für den Aufstieg auf die erste Terrasse unter der Großglockner Nordwand gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche man je nach den vorherrschenden Verhältnissen wählt. Dann geht man ein Stück in Richtung des kleinen Burgstalls um anschließend in einem großen Bogen nach südwesten (links) auf dem spaltigen Gletscher anzusteigen. Später kann man sich mehr auf den Grat halten um den Felsen, auf dem die Biwakschachtel steht direkt zu erklettern (Stelle II). Oder wenn genügend Schnee/Eis (bis 35 Grad) vorhanden ist, kann man auch deutlich nördlich (links) vom Grat das Glocknerbiwak erreichen.
Früh am nächsten Morgen geht man in 10 Minuten (Achtung Spalten!) flach zum Bergschrund. Nach diesem geht es 200 hm in Falllinie ca. 45 Grad steil hinauf Richtung unterer Glockner Scharte. Hier zweigt sich nicht zu übersehen die Mayerlrampe links ab. Die erste Seillänge kann man sich noch am Fels rechts entlang halten bevor man sich im bis zu 70 Grad steilen Eis mehr links hält. Auf der Rampe in 5 Seillängen hinauf zur Grögerschneid (3660 m). Hier hat man sich in beeindruckender Kulisse, gegenüber steht das Teufelshorn, die erste Brotzeit verdient!
Dann im flachen Firn hinüber zum Nordwestgrat des Großglockner. Die ersten beiden Felszacken kann man seitlich umgehen. Je nach Verhältnissen, bei viel Schnee habe ich diese auch schon direkt erklettert. In diesem Bereich gibt es einige wenige Bohrhacken (wenn man Glück hat findet man diese im Schnee). Anschließend wird der Grat für einige Seillängen flacher, aber er ist immer sehr ausgesetzt. Unter der stark aufsteilenden Draschplatte befindet sich der nächste Bohrhacken (AV-Ring). Vom Stand weg auf einem Band 3 Meter nach rechts (Süden) und dann sind es nur 2-3 anstrengende Züge, um die Schlüsselstelle (UIAA III+) zu überwinden. Dann noch einige Meter steil, aber mit sehr großen Griffen und anschließend flacher zum Stand (BH). In leichtem kombiniertem Gelände weiter zum Gipfel. Berg Heil!
Vom Gipfel geht es in leichter Kletterei ca. 40 Meter (UIAA I-II, BH) hinunter zur Glocknerscharte (Sicherungsstange). Hier mündet von Norden die Pallavicinirinne. Man überquert vorsichtig die ausgesetzte Scharte und geht jenseits am Fixseil entlang hinauf zum Kleinglockner. Jetzt in leichter Kletterei (UIAA I-II) den Sicherungsstangen folgend immer am ausgesetzten Grat entlang. Zuerst noch flach und dann teils steil abwärts bis zur Schulter. Hier gehen wir nach Osten das Glocknerleitl im ca. 40 Grad steilen Eis hinunter. Ich habe das Glocknerleitl bei meinen Begehungen früh im Jahr (Firn und Eis) einfacher vorgefunden, als spät in der Saison, wo teilweise apere Stellen und loser Schutt zusätzlich Schwierigkeiten bereiteten. Am Glocknerleitl befinden sich nur noch weit oben wenige Sicherungsmöglichkeiten an der nördlichen Begrenzung (Bohrhacken am Fels). Anschließend auf dem Hofmannskees (Achtung Spalten!) in südöstlicher Richtung (rechtshaltend) Anfangs sehr flach weiter. Später wird es bis zu 35 Grad steil und man folgt in Falllinie runter zur Pasterze. Man überquert die Pasterze und geht auf dem markierten Weg hinauf zur Franz-Josefs-Höhe. Nach einem langen Tag ist der Gegenanstieg sehr anstrengend, zumal die Motivation auch schon längst im Keller ist!
Die Zeitangaben und Höhenmeter beziehen sich auf den 2. Tag ab der Biwakschachtel.
Hinweis
Anfahrt
Von Norden (München): Die Autobahn A8 in Traunstein verlassen und über Inzell, Lofer nach Zell am See. Von Nordosten kommend fährt man die Tauernautobahn bis St. Johann im Pongau und ebenfalls nach Zell am See. Nun die Großglockner Hochalpenstraße über die Passhöhe (Fuschertörl, Hochtörl) bis zur Franz-Josefs-Höhe.Von Süden: Die Tauernautobahn in Spital verlassen und Richtung Lienz fahren. Ein Stück vor Lienz rechts in die Großglockner Hochalpenstraße einbiegen. Bis hierher kommt man auch von Südtirol durch das Pustertal (Bruneck). Nun über Heiligenblut zur Franz-Josefs-Höhe.
Die Großglockner Hochalpenstraße öffnet wenn die Verhältnisse es zulassen immer am 1.Mai. Die Mautgebühr beträgt schlappe 34,50 Euronen! :-( (Stand 2015)
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