Großer Rundweg Autobahnkreuz Kaiserberg, Duisburg/Mülheim
Autorentipp
Einkehrmöglichkeiten
LindenwirtinFinkenkrug
Botanischer Garten
Weitere Infos und Links
Das Autobahnkreuz wird ab 2023 saniert. Die Brücken werden instandgesetzt, die Spuren ausgebaut sowie die Auffahrten der Brücken erweitert. 2017 wurde die Öffentlichkeit von Straßen.NRW über die Planungen informiert. Nähere Infos unter: Straßen.NRW
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Für den Großen Rundweg Autobahnkreuz Kaiserberg gibt es zwei Startpunkte. Beschrieben ist der Rundweg im Uhrzeigersinn von der Haltestelle Uni/Zoo aus. Die Straßenbahnlinie 901 bringt die Besucher zum Zoo, die Studenten zur Bildung und uns zum Start der Wanderung.
Zu Beginn folgen wir dem Wanderzeichen DU den „Berg“ hinauf. Vorbei an dem künstlichen See geht es bis zur Kriegsgräberstätte: Die Infotafel vor dem Tor erinnert an die Gräuel des Ersten Weltkrieges. Rund 3200 Duisburger starben in den vier Jahren und rund 800 Tote wurden hier begraben. Den 1922 als zusätzliches Denkmal errichteten „Sitzender Jüngling“ von Wilhelm Lehmbruck finden wir inzwischen als Kopie am Eingang. Im Lehmbruck-Museum ist das restaurierte Original ausgestellt. Die Nationalsozialisten empfanden den auch als Trauernder, Denker, Freund oder auch Müder Krieger bekannte Skulptur als entartet und einen der vielen Fliegerangriffe des Zweiten Weltkrieges überlebte das Kunstwerk nur mit Mühe. Übrig ist zudem das eher kriegerisches Denkmal einer Siegfried-Figur am gegenüberliegenden Ausgang und ebensolch markigen Sprüche im Eingangsbereich. Wir streben vom Tor gen Westen (nicht dem DU-Zeichen folgen) und erreichen das „Königreich Duissern“. Hier hat der Bürgerverein Duissern e.V. 2006 das Haus am Wasserturm erworben und in liebevoller Arbeit renoviert. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, den Duissernsche Berg, wie der Kaiserberg bis 1881 hieß, wieder zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Region zu machen. Falls jemand im Haus sein sollte, einfach mal ansprechen. Man kann vieles über den Kaiserberg, seine Geschichte und was sich Neues ereignet erfahren.
Direkt neben dem „Königreich Duissern“ liegt eine große Freifläche. Ihr folgen wir mit dem X-Zeichen Richtung Norden. Nach kurzer Zeit ist auch das DU-Zeichen wieder vertreten. Rechterhand ist die im Winter genutzte Rodelfläche für Duissern und Neudorf vor dem eingezäunten Zoo (Sedanwiese). Im Sommer ist sie vor allem Schauplatz bedeutender Hunderassen und ihrer stolzen Besitzer. Wir folgen dem asphaltiertem Weg bis zu seinem Ende gen Norden. Von hier gibt es eine Aussicht auf die Industriekulisse des Duisburger Nordens. Reste der Montanindustrie bescheren uns Schornsteine und Hochöfen.
Nun geht es rechts einer Treppe folgend und abschließend steil über einen Pfad herunter zu den Bahngleisen. Wir folgen kurz dem N-Zeichen und treffen erneut auf das DU-Zeichen, das uns rechts durch die erste Unterführung leitet. Parallel zu den Bahngleisen geht es an dem alten Stellwerk vorbei und dann nach links zur A40 hinein in den Spagettiknoten. Die Graffiti an der A40 sind sehenswerte Kunstwerke und leuchten tapfer gegen das Grau des Betons an. Dem X-Zeichen folgend geht es nun über die A40 und einer Treppe folgend links hinab in den Stadtteil Werthacker mit seiner Siedlergemeinschaft. Vor der Lärmschutzwand halten wir uns nach rechts. Wir machen einen kurzen Abstecher in die Enklave und werden nachher zu der Stelle zurückkommen. Vor uns erhebt sich ein alter Hochbunker. Duisburg hat noch eine Menge der Betonklötze aus dem Zweiten Weltkrieg zu bieten. Oft als Proberäume vermietet, doch auch schon mal als Wohnhaus mit 1,5 Meter dicken Wänden in Nutzung. Wir kommen rechts zum „Dorfplatz“ und überqueren ihn, um nach rund 50 Metern auf der linken Seite bei der Siedlerklause anzukommen. Das obligatorische Köpi grüßt uns. Wer hier zu tief ins Glas schaut, kann anschließend mit der Linie 944 zum Duisburger Hbf zurück gelangen. Die Siedlergemeinschaft Duisburg e.V. Werthacker blickt auf eine lange Tradition zurück. Gestärkt geht es zurück bis zur Lärmschutzwand.
Wir betreten nun die „Kaiserberger Hölle“. Hier kreuzen sich die A40, A3, die ICE-Trasse und die Bahngleise des Eisenbahnnahverkehrs. Fußwege leiten durch sie hindurch. Beton, Graffitis und der Lärm des Verkehrs neben und über uns begleitet uns für wenige Meter. Wenn sich der Raum über uns lichtet, so ersteigen wir links eine Treppe, um zwischen den Gleisen gen Osten zu wandern. Wer nicht sofort die Treppe erklimmt, sondern geradeaus am Rand der Autobahn wenige Meter weitergeht, der wird auf einem kleinen Pfad nach links geleitet und kommt zu einer Koppel. Inmitten des AK Kaiserberg findet sich eine weitere Perle der Natur. Zwar ist es eine Sackgasse, doch die wenigen Meter lohnen sich. Während wir die Pferde streicheln gleiten die Brummis von der A3 auf die A40 Richtung Venlo und rechts von uns jagt mitunter ein ICE vorbei. Zurück geht es den gleichen Weg und spätestens jetzt steigen wir die Treppe hoch. Dort empfängt uns ein schnurgerader Weg. Die üppige Vegetation lässt mitunter nur wenig Platz und so verengt sich der Weg zu einem Dschungelpfad. Nach rund 300m biegen wir rechts ab, unterqueren die Gleise und finden uns in einer Ackerlandschaft wieder. Wir folgen dem Weg vorbei an verfallenen Fabrikgebäuden und bäuerlichem Ambiente bis links die Bauwagensiedlung uns zur L140 bringt. Dort geht es kurz nach rechts, um die Straße sicher an der Ampel zu überqueren.
Wir gehen nach links und kommen zur Brückenlandschaft Ruhraue. Eisenbahnbrücken prägen mit dem Schifffahrtskanal (Ruhr) die Szene. Mit etwas Glück können wir ein Schiff der Weißen Flotte vorbeiziehen sehen. Nach wenigen hundert Metern führt eine Treppe rechts aufwärts auf eine bunte Autobrücke. Wir überqueren sie und haben einen prächtigen Blick auf die Ruhraue, die A3 und die zurückliegende Brückenlandschaft. Direkt nach der Brücke empfing uns früher noch das Schild Delikatfisch Braun. Leider ist die Fischzucht und der Verkauf aus Altersgründen eingestellt worden. Forellen gibt es hier nicht mehr. Schild und Fisch lassen Wehmut aufkommen. Wir folgen der Straße unter mehreren Eisenbahnbrücken hindurch und passieren den Kolkmannshof mit Viehzucht. Der „Kolkerhof“ist der südöstlichste der Dümptener Höfe. Der Hof gehört heute zum Gebiet der Stadt Mülheim und wird bewirtschaftet. Der Hof hat eine lange Tradition. Er ist erstmals 1334 erwähnt, als er von Eberwin von Götterswick an einen Wetzel von Landsberg verkauft wurde. Im Spätmittelalter war der Hof im Besitz der Herren von Limburg-Styrum, später im Besitz der Abtei Hamborn. Noch im 18. Jahrhundert hatte der Hof einen Wohnturm, einen „Spieker“, der u. a. zur Verteidigung des Hofes errichtet worden war. Als nächstes liegt linkerhand das Gebäude der Nord-West Oelleitung. Von Wilhelmshaven nach Köln fließt das dunkle Gold unsichtbar unter uns dahin. 16,3 Mio. t jährlich beträgt die Durchleitungskapazität. Danach öffnet sich die Brückenlandschaft und rechts erklimmen wir einen Deich, dem wir bis zum Ende folgen. Zwischendurch unterqueren wir die A40 und gelangen am Ende zum Wasserkraftwerk und der Ruhrschleuse Raffelberg.
Wir halten uns rechts auf dem Fußgängerweg und gelangen zu einer großen Kreuzung. Wir passieren diese und betreten den Raffelberg Park. Das Wanderzeichen M leitet uns in den Park. Hier lässt es sich prächtig verweilen und wir erkunden die Anlage. Das Solbad Raffelberg wurde 1909 in Betrieb genommen und stellte erst 1992 seinen Betrieb ein. Wir verlassen den Park links vom repräsentativen Haupthaus und bleiben auf dem asphaltierten Weg um das Gebäude. Das Theater an der Ruhr und die Sol Kulturbar sind hier untergebracht. Im vorgelagerten Park können wir zum Feierabend Anwohner Boule spielen sehen und queren den Park zum nordwestlichen Ende. Hier geht es rechts und wir folgen der Platanenallee bis nach links der Schafsweg abzweigt und betreten leicht ansteigend den Wald. Vorher haben wir Gelegenheit, von Weidelandschaft und dem AK Kaiserberg Abschied zu nehmen. An der nächsten Waldkreuzung geht es für uns nach rechts. An der nächsten Waldkreuzung geht es für uns nach rechts und dann nach links. Das verblasste Schild „Zoo Haupteingang“ leitet uns ein kurzes Stück durch den Wald bevor wir die Mülheimer Straße erreichen. Die Fußgängerbrücke betreten wir für rund 15 Meter, um dann nach links auf dieser abzubiegen und die Verbindungsstraße zwischen Mülheim und Duisburg zu erreichen. Gegenüber liegt der zweite große Parkplatz des Zoos. Wenn die Dunkelheit beginnt und der Zoo geschlossen hat, so kreisen dort die Herren der Schöpfung mit ihren Autos um die Damen des ältesten Gewerbes.
Wir wenden uns nach rechts am Straßenrand. Wenn wir den Stromkasten mit dem Koalabären rechts an einer Straßeneinmündung erreichen, so ergibt sich noch die Möglichkeit für einen Abstecher zum Parkplatz Kaiserberg bzw. wer von hier aus gestartet ist, biegt am Stromkasten nach rechts ab und gelangt dadurch zum alternativen Ausgangspunkt. Der Parkplatz hat für viele Kultstatus. Motorradfahrer kommen seit Jahren zum Bikertreff auf den Parkplatz Kaiserberg. Jeden Sonntag von 08.00 bis 14.00 Uhr werden hier Motorradteile und -zubehör getauscht und verkauft. Gucken ist gratis. Wer das Pech hat nicht Sonntags die Freiheit auf zwei Rädern zu bestaunen, der kann an der großzügigen Infowand Bilder und Anzeigen zum Verkauf angebotener PS-Boliden studieren.
Wenn wir nicht den Abstecher zum Parkplatz Kaiserberg machen, so überqueren wir die A3 und die Nord-Süd-Güterstrecke der DB. Pfiffig umgeht der Zoo Duisburg das Werbeverbot an deutschen Autobahnen. Die gestutzen Büsche auf der Zoobrücke zeigen allen Autofahrern Richtung Norden, wo sie sind. Die alte Zoobrücke können wir Richtung Süden erkennen. Gelbleuchtend ragt ihre Spitze empor. Sie wurde vor Jahren versetzt. Mit etwas Glück kann man zudem die Güterzüge für die Stahlwerke mit ihrer Kohlenlast von oben betrachten. Kurz darauf erreichen wir den Zoo. Vorher – recht unscheinbar – hat die Societät Duisburg e.V. ihren Sitz. Sie selbst versteht sich als „traditionsreicher und aktiver Gesellschaftsverein mit Niveau“. Seit 1774 besteht die Societät.
Kostenlos können wir Giraffen betrachten und im Zooshop die Vielfalt von Steif-Tieren und anderen Spielzeug rund um die Tiere des Zoos bewundern. Am Eingang des Zoos kann auch an der E-Bike-Ladestation Energie gezapft werden und wer mag findet dort auch ein Leihrad.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Mit der Straßenbahn 901 vom Hbf Duisburg Richtung Mülheim bzw. Zoo und an der Haltestelle Zoo/Uni aussteigen.Anfahrt
Am Autobahnkreuz Kaiserberg kann über die A3 oder A 40 kommend direkt die Ausfahrt Kaiserberg genommen werden. Dann Richtung Zoo fahren und einen der ausgeschilderten Parkplätze nehmen.Parken
Drei Parkplätze können empfohlen werden.
- Am Wochenende ist der Uniparkplatz kostenlos und wenig belegt. Von hier aus der beschilderung Richtung Zoo folgen. Auf der Mülheimer Straße angekommen ist man am Startpunkt der Wanderung bei der Straßenbahnhaltestelle.
- Zwei große am Wochenende kostenpflichtige Parkplätze sind am Zoo vorhanden (Tageskarte 3,- €). Zum einen als Startpunkt am Parkplatz Kaiserberg mit der am Sonntagvormittag empfehlenswerten Variante zum Bikertreff und zum anderen an der Mülheimer Straße gelegen. Dort über die Fußgängerbrücke zum Rundweg (siehe Wegbeschreibung).
Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
- Tietz, Manfred: Mons Dusseren. In: Wietjes-Hilen/Hielen/Wieczorek (Hg.): Duisburg zu Fuß. 15 Stadtteilrundgänge. Hamburg 1991. S. 91-106
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B1/A40 - Die Schönheit der großen Straße: Wanderweg Kreuz Kaiserberg
Buchtipps für die Region
Kartentipps für die Region
Statistik
- 8 Wegpunkte
- 8 Wegpunkte
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