Greina Alta 3. Tag: Läntahütte (2.090m) von der Cap. Motterascio (2.171m) über den Passo Soreda (2.759m)
Die Greina Hochebene ist in der Schweiz ein viel frequentiertes Wanderziel. 1986 wurden Pläne für einen Stausee in dieser Hochebene nach landesweiten Protesten zu den Akten gelegt und machten diese Landschaft bekannt.
Die dritte Etappe unserer 4-tägigen Durchquerung berührt wieder ganz andere Landschaften, als die beiden Tage zuvor. Vom Rand der Greina Hochebene geht es hinab zum Stausee Lac di Luzzone. Dann geht es hinauf durch eine steile Schlucht, weiter über eine große Alpe bis hinauf zum höchsten Punkt der Tour, zum Passo Soreda. Hier stehen wir am Rand des Tals des Valser Rheins. Es ist mehrere Kilometer lang, sehr eng und tief in die umgebenden Berge eingeschnitten. Auch hat es das typische durch Gletscher ausgehobelte U-Profil. Es verwundert fast, dass aus diesem Tal Wege hinauf in die Berge führen bzw. vom Pass hinab.
Konditionsstarke Bergsteiger können vom Passo Soreda mit 2h Zusatzaufwand den Pizzo Cassinello (3.103m, T4) erreichen.
Die gesamte Durchquerung im Überblick findest Du hier.
Autorentipp
Die ist eine Unterkunft für Bergsteiger mit sehr guter Küche und sehr guter Wetter- sowie Tourenberatung.
Am Lac di Luzzone gibt es einige sehr mächtige alte Lärchen.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Alle Angaben ohne Gewähr. Das Begehen und Befahren der hier beschriebenen Touren erfolgt auf eigenes Risiko und setzt entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen voraus.
Die Greina Alta ist keine klassische Hüttentour. Die einzelnen Abschnitte sind ernste Bergtouren. Im Schweizer Jargon handelt es sich um Alpinwandern im Schwierigkeitsgrad T3/T4. Das entspricht einem „dunklen“ Rot bis Schwarz der deutschen und österreichischen Skala.
Die Route ist durchgehend markiert. Der vorhandene Weg ist meist sehr schmal und führt vor Erreichen des Passo Soreda durch streckenweise sehr steiles und evtl. durch andere Wanderer steinschlaggefährdetes Gelände.
Zu beachten sind insbesondere zu Beginn der Saison Altschneefelder, auf denen ein Ausrutschen böse enden kann.
Über die aktuellen Verhältnisse gibt der Wirt der Läntahütte zuverlässig Auskunft.
Weitere Infos und Links
Diese und viele weitere Touren findet ihr auch im Kurs- und Tourenprogramm der Sektionen München und Oberland.
Die Internetseiten der Medelserhütte und der Läntahütte bieten viele Informationen und genaue Beschreibungen zu Tourenmöglichkeiten und aktuellen Bedingungen.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Etappe 3: Von der Capana Motterascio (2.171m) zur Läntahütte (2.090m) am Lac di Luzzone (1.606m) entlang und über den Passo Soreda (2.759m), 1.420 Hm rauf, 1.560 Hm runter, 7h, T3+.
Die längste Etappe führt zunächst unschwierig in einer Stunde direkt hinab zum Lac di Luzzone und eine Weile an ihm entlang. Kurz bevor der Ri di Scaradra über einen hohen Wasserfall hinab in den See stürzt, zweigt der Steig zum Passo Soreda links ab.
Das Wasser hat sich sehr tief ins Gestein eingeschnitten. Der Weg ist zunächst recht breit und schneidet sich in die steilen Hänge ein. Nach der Alpe Scaradra di Sotto weitet sich das Tal etwas, bis zu einer felsigen Steilstufe, die ziemlich direkt überstiegen wird. Wir erreichen eine große Alpfläche und können gleich links abbiegen zur Alpe Scaradra di Sopra. Dies ist eine Selbstversorgerhütte. Eine Übernachtung hier ist empfohlen, wenn einem die gesamte Etappe als zu lang erscheint.
Ansonsten geht es an der Weggabelung rechts weiter in Richtung Passo Soreda. Über dem Talschluss stehen der Pizzo Cassinello und der Pizzo di Cassimoi. Der Weg wird immer steiler und erreicht über eine sich aufsteilende Wiese den Fuß einer Felswand. Nun wird es richtig steil, Gras wird durch Schutt abgelöst. Auf den letzten 200Hm bis zum Passo Soreda muss sauber gestiegen werden, um Steinschlag zu vermeiden.
Vom Pass lässt sich mit ca. 2h Zusatzaufwand der Pizzo Cassinello besteigen (T4).
Vom Pass anfangs wenig steil, später sehr steil hinab ins Tal des Valser Rheins. Im Talboden können wir bei Bedarf oder Lust mit einem 5-minütigen Schwenker nach Norden die Lampertsch Alp erreichen und dort einkehren.
Andernfalls halten wir uns im Talboden nach Süden in Richtung Talschluss und erreichen die Läntahütte nach ca. 40 Minuten.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Zur Cap. Motterascio wie in Tour Greina Alta 2. Tag: Cap. Motterascio (2.171m) von der Medelserhütte (2.524m) über die Fuorcla Sura da Lavaz (2.703m).Anfahrt
Zur Cap. Motterascio wie in Tour Greina Alta 2. Tag: Cap. Motterascio (2.171m) von der Medelserhütte (2.524m) über die Fuorcla Sura da Lavaz (2.703m).Koordinaten
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Ausrüstung
Für den zweiten Tag sind je nach Jahreszeit Grödel oder Steigeisen und ein Pickel erforderlich. Auch sonst können bis spät ins Jahr Schneefelder zu queren sein. Grödel sind also nie verkehrt.
Über die aktuellen Verhältnisse wissen die Wirte der Medelserhütte und der Läntahütte zuverlässig Bescheid.
Statistik
- 6 Wegpunkte
- 6 Wegpunkte
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