EB: Rennsteig von Creuzburg zur Ebertswiese
Mountainbike
· Wartburg-Hainich
· geschlossen

Verantwortlich für diesen Inhalt
Dirk Neubauer
Teil einer Radreise von Viersen nach Budapest (Elisabethpfad + EB-Weg)
geschlossen
mittel
Strecke 56,2 km
Eine anspruchsvolle Tour durch den Thüringer Wald auf dem Elisabethpfad bzw. Jakobsweg von Marburg Richtung Eisenach auf Radwegen und ab der Wartburg auf dem berühmten Höhenweg des Thüringer Waldes, dem Rennsteig. Man kann, da es sich um einen Pilgerweg handelt, viele Kirchen und Kapellen und andere Zeugnisse des christlichen Glaubens kennenlernen. Auf dem Rennsteig, dem alten Höhenweg, dagegen begegnen wir dann immer öfter alten Grenzsteinen.
Autorentipp
Sehenswürdigkeiten am Weg (in Folge): Burg Creuzburg, Werrabrücke, Liboriuskapelle, Rennsteigbeginn in Hörschel, Altstadt Eisenach, Wartburg, Sängerwiese, Drachenschlucht, GuthsMuths-Stein, Triniusblick, Glöckner, Schillerbuche, Dreiherrenstein, Beerbergstein, Venetianerstein, Großer Inselsberg, Ebertswiese und viele weitere Kirchen sowie Grenzsteine am Wegesrand.
In Creuzburg gibt es Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten, ebenso in Eisenach. Auf der Wartburg und an der Hohen Sonne gibt es einen Imbiss. Das Hubertushaus ist ein Gasthaus. Am Dreiherrenstein gibt es auch ein Gasthaus. Auf dem Inselsberg gibt es Gasthäuser und einen Imbiss. Das Heuberghaus und das Berghotel Ebertswiese sind Gasthäuser, auch zum Übernachten geeignet.
In Creuzburg gibt es Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten, ebenso in Eisenach. Auf der Wartburg und an der Hohen Sonne gibt es einen Imbiss. Das Hubertushaus ist ein Gasthaus. Am Dreiherrenstein gibt es auch ein Gasthaus. Auf dem Inselsberg gibt es Gasthäuser und einen Imbiss. Das Heuberghaus und das Berghotel Ebertswiese sind Gasthäuser, auch zum Übernachten geeignet.
Schwierigkeit
mittel
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
Großer Inselsberg, 914 m
Tiefster Punkt
Creuzburg (Werra), 190 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Wegearten
Asphalt
14 km
Schotterweg
17,7 km
Naturweg
14,6 km
Pfad
5,1 km
Straße
2,3 km
Unbekannt
2,4 km
Sicherheitshinweise
Auf dem Weg durchquert man Eisenach auf innerörtlichen Straßen und Wegen, hier also aufpassen. In dieser Stadt gibt es sowieso jede Menge zu sehen, also kann man ruhig durch die Altstadt hindurch schlendern. Teilweise führt der Weg direkt über die Kirchhöfe, bitte das Rad dann auch mal schieben. Insgesamt sind etwa 15 km des Weges befestigt (einige Radwege dabei), der Rest verläuft auf unbefestigten ruhigen Wald- und Feldwegen, am Rennsteig auch öfter mal über Wurzelpfade. Wir fahren kaum entlang stark befahrener Landstraßen. Manche Abfahrten sind heftig und es ist nicht peinlich, sein Rad auch einmal bergab zu schieben.Start
Creuzburg, Marktplatz (193 m)
Koordinaten:
DD
51.052810, 10.248484
GMS
51°03'10.1"N 10°14'54.5"E
UTM
32U 587504 5656439
w3w
///auszutauschen.miteinander.wachen
Ziel
Ebertswiese am Rennsteig
Wegbeschreibung
Wir erreichen heute den eigentlichen Grund unserer Tour, den Internationalen Bergwanderweg der Freundschaft Eisenach-Budapest (EB-Weg). Da wir gestern Abend so spät hier ankamen und nicht mehr die Muße hatten, zur Burg hoch zu latschen, holen wir das heute Morgen nach. Die Heilige Elisabeth lebte einige Zeit auf dieser Burg, und ihren Spuren folgen wir ja schließlich so in etwa. Wir fahren bergauf in Richtung Burg und dann sehen wir einen Wegweiser für den Fußweg hinauf. Wir stehen mit unseren Rädern vor dem verschlossenen östlichen Tor.
Ein am Tor angeschlagenes Schild macht uns leider darauf aufmerksam, dass die Burg "heute von westlicher Seite aus eingenommen wird". Wir lassen die Räder stehen und laufen an der Mauer rechtsherum zum westlichen Eingang, einer Fahrstraße. Logisch, irgendwie muss ja das Burghotel auch beliefert werden. Außerdem sind hier oben noch das Standesamt und ein Museum drin, die Leute laufen da ja nicht alle zu Fuß hin. Mittig im Burghof steht eine sehr mächtige alte Linde. Im Burghotel hole ich die Stempel fürs Pilgerheft, zum Glück ist jemand da, obwohl Montag hier Ruhetag ist. Die Creuzburg ist eine von fünf Thüringer Landgrafenburgen lernen wir, und das Bonifatiuskreuz im Burghof gab dem Ort seinen Namen. Nach so viel Kultur müssen wir schnell wieder zu unseren Rädern, diesmal nehmen wir die andere Seite und sind somit einmal um die Burgmauer herum gelaufen. Dann noch ein schönes Foto vom Ort und der historischen Werrabrücke und es geht wieder hinab, diesmal Richtung Werrawiesen zur eben gesehenen siebenbogigen Sandsteinbrücke.
Das Sandsteinensemble von Werrabrücke und daneben liegender Liboriuskapelle erstrahlt in neuem Glanz. Dann noch einen Blick auf das "Werraknie" geworfen, ein mäanderndes wildromantisches Durchbruchstal des Flusses mit atemberaubenden Kalksteinriffen. Unser Weg führt uns leider südwärts auf dem Werratalradweg durch die Niederungen Richtung Eisenach. Das "Werraknie" gehört meiner Meinung nach zu den schönsten Stellen an diesem Fluss, bis Mihla fehlt über weite Kilometer jeder Hinweis auf Zivilisation.
Der Elisabethpfad folgt dem Radweg oder verläuft parallel durch die Wiesen, wir wollen uns jedoch nicht unnötig länger hier aufhalten, heute liegen noch richtige Berge vor uns. Die Elisabethzeichen haben wir seit gestern Mittag sowieso nur noch sporadisch gesehen, ob es jetzt an unserer fehlenden Aufmerksamkeit liegt oder diese einfach nicht öfter vorhanden sind, kann ich nicht sagen. Zügig geht es auf dem anfangs schottrigen, dann asphaltierten Weg an Wilhelmglücksbrunn, einem alten Herrensitz, vorbei durch das breite Werratal nach Spichra. Die große, das Tal überspannende, A4-Brücke ist schon lange in Sicht und wir rollen nun unterhalb unserer ersten Höhen des Thüringer Waldes im schattigen Tal gemütlich nach Hörschel ein. Hier rollen wir zielstrebig zur Pension "Tor zum Rennsteig", einem alten Bauernhof.
Im Hof befindet sich ein Ende des legendären und äußerst beliebten Rennsteigs mit direktem Zugang zur Werra. Wir schnappen uns Steinchen aus dem großen Kübel dort und tauchen sie ins Werrawasser. Das soll Glück bringen, wenn man sie dann am anderen Ende des Rennsteigs wieder in die Saale wirft. Der Rennsteig ist wohl einer der ältesten deutschen Fernwanderwege und führt laut dem Text auf dem Rennsteigdenkmal über 168.5 km auf dem Kamm des Thüringer und Frankenwaldes nach Blankenstein an der Saale. Julius Plänckner hat ihn um 1830 erstmals begangen.
Nun ja, wir werden Blankenstein auf dieser Tour zwar nicht erreichen, aber die Saale sehen wir noch oft genug. Jetzt hole ich noch einen Rennsteigstempel für die Pilgerhefte, dann suchen wir den Radweg nach Eisenach und folgen ihm, es ist wie gestern Abend schon der Herkules-Wartburg-Radweg. Dem Rennsteig werden wir erst ein wenig später wieder begegnen.
Der Radweg führt anfangs schottrig, später dann gut asphaltiert, teils auf und ab unterhalb der Berge, später im breiten Tal neben der Hörsel bis zu einem Eisenacher Bahnhof. In der Bach- und Lutherstadt lebte auch Elisabeth von Thüringen, und darum sind wir hier. Auf der Gaswerkstraße rollen wir vor zur Kasseler Straße (B 84) und treffen auf jede Menge Verkehr. Also halten wir uns erst einmal rechts auf dem breiten Fußweg unter der Bahnbrücke hindurch und dann links in die Katharinenstraße. Hier passieren wir einen Fahrradladen.
Dann folgen wir der Route auf der Karte in die historische Altstadt von Eisenach über den Roeseplatz mit der Annakirche (von der Heiligen Elisabeth gegründet), durch einen Park am ehemaligen Dominikanerkloster vorbei und landen bald darauf auf dem Eisenacher Marktplatz mit der Georgenkirche.
Ich besorge in der Touristinformation den ersten Stempel für mein EB-Wanderheft. Dann folgen wir der Route zur Elisabethkirche. Die Kirche ist natürlich auch nicht offen, wie schon die in Marburg, gegenüber gibt es einen Bäcker. Den leichtesten Teil des heutigen Weges haben wir jetzt vermutlich hinter uns. Es geht zurück und wir schlendern durch die überlaufene Fußgängerzone (Karlstraße) bis zum Karlsplatz mit Nikolaikirche und Nikolaitor.
Hier halten wir uns dann auf der Johannisstraße zum Johannisplatz und immer weiter südlich über Frauenberg, Frauenplan und Marienstraße bis der Fußweg zur Wartburg angeschrieben steht (Reuterweg, grün markiert). Dieser Weg läuft schön schattig mäßig steil als Waldweg bis hinauf zur Eselstation. In der Saison kann man hier, oder zumindest die Kinder, auf den Rücken der Esel bis zur Wartburg reiten. Jetzt ist die Station aber leer.
Hier kreuzt man die Zufahrtsstraße zur Wartburg, aber ich nehme weiter den Fußweg richtig steil, jetzt muss man einfach schieben. Dann gelange ich erneut an die Zufahrtsstraße zur Burg und diesmal nehme ich das Kopfsteinpflaster statt des Fußwegs, weil von oben herab jede Menge Fußgänger kommen und ich auch nicht mehr wirklich möchte. Auf der Freifläche vor der Burg (Parkplatz) stellen wir die Räder ab. Ein Turm der Wartburg ist mit Gerüsten versehen, hier wird also gebaut. Dieses Wahrzeichen der Stadt befindet sich mehr als 150 hm oberhalb der Stadt und war für mehrere Jahre Elisabeths Heimstatt, darum beginnt hier auch ein Elisabethpfad, den wir jetzt hinter uns gebracht haben.
Wir reihen uns in den Touristenstrom ein und schlendern in den Burghof. Man kann sich genauer umschauen, auf den Turm klettern (hier gibt es weite Rundblicke in die grünen Täler und nach Eisenach), das Ritterbad und sonstige Dinge anschauen. Am Souvenirshop hole ich einen weiteren Stempel für das Wanderheft. Eigentlich gibt es einen richtigen EB-Stempel am Hotel, aber das wird derzeit renoviert und ist geschlossen. Und nun starten wir inmitten dieser romantischen Kulisse auf den Fernwanderweg Eisenach-Budapest, das EB-Zeichen wird uns ab sofort leiten.
Unterhalb der Zugbrücke am Torhaus der Burg befinden sich diverse Wegweiser, auch für den EB, 2960 km sind hier als Gesamtlänge angegeben (2690 km müsste es heißen), zusätzlich zum EB-Zeichen ist auch das blaue Andreaskreuz angezeichnet, die Markierung des EB in Thüringen. Dorthin kommt man über Stufen, ich schaffe die Taschen einzeln hinunter, da die Treppen im Halsgraben unten zu schmal für das bepackte Rad sind. Unter der Zugbrücke finden wir dann noch eine ziemlich neue Tafel des EB-Weges, wo der gesamte Verlauf skizzenhaft dargestellt wird. Die dort aufgeführten 730 km in Deutschland liegen jetzt also vor uns. Vorerst können wir jedoch nicht wieder aufsteigen, der Weg läuft weiterhin schmal und in engen Serpentinen im steil abfallenden Hang hinab ins Helltal. Dann wird der Weg aber ein wenig breiter und fahrbar, es geht weiterhin leicht bergauf bis eben durch den prachtvollen alten Wald. Wir bekommen nochmal einen herrlichen Blick zurück zur Burg auf dem Bergsporn.
Dann geht es rasant auf breiterem Weg hinunter zur Sängerwiese, wo ein Gasthaus steht, dort weiter geradeaus und gleich links auf einem schmalen Pfad etwas steiler erreichen wir einen breiten Weg, markiert ist zur Drachenschlucht. An der nächsten Wegspinne führt die Markierung weiter hinab in ein schmales Tal, und hölzerne Stufen führen bis in den Grund. Jetzt stehen wir in der Drachenschlucht, der Eingangsbogen der Klamm liegt schon ein Stück im Tal zurück.
Sogleich kommen wir zu den meterhohen, mit tropfendem Moos und Farnen behangenen Felswänden, über den glucksenden Marienbach führen Holzbohlen und Metallgitter. Dort prangt ein großes weißes "A" an der Felswand und es wird mächtig eng. Aus dem Internet weiß ich, dass die schmalste Stelle 68 cm sein soll, mein Lenker ist 66 cm breit und damit die breiteste Stelle am Rad, müsste also gehen. Wir drücken uns also durch die angenehm kühle Schlucht und "ratschen" mit den Taschen und unseren Rücken am Fels entlang. Zum Glück kommen uns nur vor den Felswänden einige Leute entgegen, drinnen nicht mehr. Dann weitet sich das Tal wieder, der Weg verläuft jetzt teils auf Holzbohlen auf dem Bach oder als Waldpfad neben ihm. Es geht die ganze Zeit kaum bergan, zwischendurch kommen immer wieder einige wenige Treppenstufen. Zum Ende der Schlucht wartet dann der Hammer auf uns, etwa 200 hm müssen wir auf diversen Treppen hinauf, das kostet Kraft, aber wir schaffen es. Oben passieren wir dann ein Schild, was uns die 68 cm enge Stelle und die Treppen ankündigt, sowie den Weg als ungeeignet für Kinderwagen kennzeichnet und auf ein Radfahrverbot hinweist. Gut, dass diese Tafel nicht unten stand.
Jetzt geht es noch ein kleines Stück weiter hinauf zur Hohen Sonne, einem verfallenden Gasthaus. Nebenbei steht ein Grillimbiss und es gibt den nächsten EB-Stempel, den ersten Echten. Nun stehen wir wieder auf dem Rennsteig und neben dem Andreaskreuz geleitet uns jetzt neben neueren Wegweisern das weiße "R" (das Mareile) die nächsten 100 km bis Neuhaus am Rennweg. Eine Alternative zum Weg durch die Drachenschlucht wäre eventuell ein Weg von der Sängerwiese zur Wilden Sau und dann auf dem Rennsteig hierher gewesen. Bis zum 916 m hohen Großen Inselsberg führt der Rennsteig jetzt stetig bergauf, etwa 500 hm haben wir bis dort zu überwinden.
Wir überqueren die Straße und dann geht es gemütlich leicht bergan auf breitem Forstweg am GuthsMuths-Stein vorbei Richtung Inselsberg. Guthsmuth war ein thüringischer Sportpädagoge und noch heute findet auf dem Rennsteig der wohl größte Crosslauf Europas statt, der GuthsMuthslauf. Zwischendurch sind jetzt immer wieder schmale Wurzelpfade parallel zum Forstweg zu finden, dort wollen wir die Wanderer aber nicht stören, außerdem kostet das Fahren dort einfach zu viel Zeit und Kraft. Die weißen "R"s blinken weithin sichtbar von den Bäumen, und somit sind wir uns stets bewusst, auf dem Forstweg nahe des Rennsteigs gut aufgehoben zu sein. Hin und wieder haben wir Sichten ins Tal, aber meist stehen die Fichten dicht an dicht.
Wir passieren die Schutzhütte Zollstock, die Kuppe Todtemann und dann kreuzen wir wieder eine Straße, die von Ruhla hinauf kommt, Ascherbrück nennt sich die Stelle. Hier steht das Hubertushaus, eine Ausflugsgaststätte. Davor steht die Rennsteigtafel. In regelmäßigen Abständen stehen am Weg Tafeln mit der Karte der Umgebung und eingezeichnetem Rennsteigwanderweg und -radweg sowie einem gut dargestellten Wegeprofil. Neben den aufgestellten aussagekräftigen Wegweisern stellt dies eine äußerst gute Infrastruktur dar, man braucht praktisch keine Karte, etwa 100 hm haben wir hier schon geschafft. Im Hubertushaus hole ich mir den nächsten Stempel. Dann geht es gemütlich auf dem breiten Forstweg weiter bergan zum Ruhlaer Häuschen, hier zweigt der Sallmannshauser Rennsteig hinunter ins Werratal ab.
Bald taucht linkerhand eine schöne Bergwiese auf und gestattet ein paar weitere Blicke. Es rollt gerade so gut, weiter geht es vorbei an der Bergrettungsstation am Auerhahn, ich erreiche dann die Schutzhütte "Große Meilerstätte". Dann geht es an den mäßigen Anstieg hinauf zum Glöckner. Wir weichen hier rechts in einen kleinen Trampelpfad ab, zu einem Rastplatz mit aufgetürmten Granitfelsen. Kyrill hat hier mächtig gewütet und man hat weite Sichten. Dann noch das obligatorische Foto auf dem "Königsstuhl" sitzend und es geht zurück zum Forstweg, weitere 150 hm sind geschafft.
Jetzt geht es leicht bergab zu einer weiteren Straße, die von Ruhla hier hinauf führt, wir bleiben kurz auf der Straße geradeaus, rechts kommen wir zu einem Parkplatz und dann folgen wir wieder der Straße im leichten Auf und Ab. Der Rennsteig ist nur knapp unterhalb markiert. Als er die Straße erreicht, halten wir uns mit ihm links in den Wald auf wurzeligem Weg hinauf zum Dreiherrnstein und dem dortigen Ausflugslokal. Hier haben wir uns eine Pause im Schatten verdient. Der Dreiherrnstein markiert ein Dreiländereck aus uralter Zeit, wir werden am Rennsteig neben den vielen alten Grenzsteinen noch etliche dieser Dreiherrnsteine finden, Deutschland war eben mal ein Land der Kleinstaaterei. Hier weicht auch der Breitunger Rennsteig ins Werratal hinunter ab.
Und jetzt beginnt der eigentliche Aufstieg zum höchsten Punkt des heutigen Tages, im Mischwald entlang alter Grenzsteine geht es auf teils wurzeligen und steinigen Waldwegen erst mäßig, dann steiler hinauf über Weißenberg und Zigeunerkopf zur Brotteroder Schutzhütte. Dann beginnt der Anstieg zum Oberen Beerberg, linkerhand gibt es jetzt an einigen Stellen Felsen, von denen man weite Sichten ins Emsetal und dahinter liegende Thüringer Becken hat, so z.B. am Beerbergstein oder Venetianerstein. Der Weg wird schmaler, linkerhand beginnt ein urwaldähnliches Naturschutzgebiet rund um den Inselsberg, die letzten 100 hm liegen vor mir. Oben auf dem Gipfel passiere ich die Telekommunikationsanlagen, früher war das alles streng geheim.
Der Blick von hier oben ist jedenfalls herrlich. Jetzt geht es kurz aufs Kopfsteinpflaster der Zufahrtsstraße und steil auf dem asphaltierten Fußweg hinunter, es ist heftig, über 20% Gefälle. Gut 200 hm haben wir auf dem kurzen Stück von nicht mal einem Kilometer bereits wieder verloren. Der Rennsteig verläuft eigentlich parallel zum Fußweg über die Reitsteine, aber auf Treppen, also noch ungünstiger für uns. Unten nahe der Passstraße liegen mehrere Gebäude, im Hotel "Kleiner Inselsberg" hole ich mir den nächsten EB-Stempel, oben auf dem Gipfel hatte ich einfach nicht dran gedacht.
Wir überqueren die Straße und den Parkplatz "Grenzwiese" und dann geht es lang gezogen wieder 100 hm auf den Trockenberg hinauf. Kurz hinunter geht es zur Gabelwiese mit der Waltershäuser Hütte und dann stehen wir vor dem Jagdberg, hinauf führt der Weg auf einer Treppe neben der Heidekopfschanze. Zum Glück für uns gibt es eine Umgehung, welche wir gern in Anspruch nehmen. Nach dem Gipfel geht es wieder hinunter, die Wege sind teils durch Wasser zerfurcht, immer wieder sucht man sich links oder rechts die ideale Fahrspur, wir haben die erkämpften Höhenmeter wieder verloren und gelangen zu einer Betonstraße, der wir kurz folgen. Sie weicht ab ins Tal, der Gasthof "Tanzbuche" ist ausgeschildert.
Wir halten uns weiter geradeaus und an der den Kamm überquerenden Straße von Schmalkalden nach Friedrichroda erreichen wir das Heuberghaus, ebenfalls ein Gasthof. Wir queren die Straße und auf dem Zufahrtsweg zum Spießberghaus, dem nächsten Gasthof, geht es eben bis leicht steigend voran, dann vom Zufahrtsweg abweichend geht es hinauf auf den Spießberg (schöne Ausblicke) und wieder hinab zum Possenröder Kreuz. Früher querte hier eine alte Handelsstraße den Kamm, die Hohe Straße von Erfurt nach Frankfurt.
Im weiteren Verlauf geht es jetzt gut markiert, teils auf schmalen Pfaden im ständigen Auf und Ab bis zur Ebertswiese, eine weitläufige Hangwiesenfläche auf einer Höhe von etwa 750 m. Der Rennsteig führt links hinab zum Spitterbach, wir fahren aber geradeaus und sind sogleich an unserem Quartier, dem Berghotel Ebertswiese, angekommen. Das Hotel liegt rechterhand versteckt am Hang. Hier bekomme ich auch den nächsten EB-Stempel fürs Wanderheft.
Ein am Tor angeschlagenes Schild macht uns leider darauf aufmerksam, dass die Burg "heute von westlicher Seite aus eingenommen wird". Wir lassen die Räder stehen und laufen an der Mauer rechtsherum zum westlichen Eingang, einer Fahrstraße. Logisch, irgendwie muss ja das Burghotel auch beliefert werden. Außerdem sind hier oben noch das Standesamt und ein Museum drin, die Leute laufen da ja nicht alle zu Fuß hin. Mittig im Burghof steht eine sehr mächtige alte Linde. Im Burghotel hole ich die Stempel fürs Pilgerheft, zum Glück ist jemand da, obwohl Montag hier Ruhetag ist. Die Creuzburg ist eine von fünf Thüringer Landgrafenburgen lernen wir, und das Bonifatiuskreuz im Burghof gab dem Ort seinen Namen. Nach so viel Kultur müssen wir schnell wieder zu unseren Rädern, diesmal nehmen wir die andere Seite und sind somit einmal um die Burgmauer herum gelaufen. Dann noch ein schönes Foto vom Ort und der historischen Werrabrücke und es geht wieder hinab, diesmal Richtung Werrawiesen zur eben gesehenen siebenbogigen Sandsteinbrücke.
Das Sandsteinensemble von Werrabrücke und daneben liegender Liboriuskapelle erstrahlt in neuem Glanz. Dann noch einen Blick auf das "Werraknie" geworfen, ein mäanderndes wildromantisches Durchbruchstal des Flusses mit atemberaubenden Kalksteinriffen. Unser Weg führt uns leider südwärts auf dem Werratalradweg durch die Niederungen Richtung Eisenach. Das "Werraknie" gehört meiner Meinung nach zu den schönsten Stellen an diesem Fluss, bis Mihla fehlt über weite Kilometer jeder Hinweis auf Zivilisation.
Der Elisabethpfad folgt dem Radweg oder verläuft parallel durch die Wiesen, wir wollen uns jedoch nicht unnötig länger hier aufhalten, heute liegen noch richtige Berge vor uns. Die Elisabethzeichen haben wir seit gestern Mittag sowieso nur noch sporadisch gesehen, ob es jetzt an unserer fehlenden Aufmerksamkeit liegt oder diese einfach nicht öfter vorhanden sind, kann ich nicht sagen. Zügig geht es auf dem anfangs schottrigen, dann asphaltierten Weg an Wilhelmglücksbrunn, einem alten Herrensitz, vorbei durch das breite Werratal nach Spichra. Die große, das Tal überspannende, A4-Brücke ist schon lange in Sicht und wir rollen nun unterhalb unserer ersten Höhen des Thüringer Waldes im schattigen Tal gemütlich nach Hörschel ein. Hier rollen wir zielstrebig zur Pension "Tor zum Rennsteig", einem alten Bauernhof.
Im Hof befindet sich ein Ende des legendären und äußerst beliebten Rennsteigs mit direktem Zugang zur Werra. Wir schnappen uns Steinchen aus dem großen Kübel dort und tauchen sie ins Werrawasser. Das soll Glück bringen, wenn man sie dann am anderen Ende des Rennsteigs wieder in die Saale wirft. Der Rennsteig ist wohl einer der ältesten deutschen Fernwanderwege und führt laut dem Text auf dem Rennsteigdenkmal über 168.5 km auf dem Kamm des Thüringer und Frankenwaldes nach Blankenstein an der Saale. Julius Plänckner hat ihn um 1830 erstmals begangen.
Nun ja, wir werden Blankenstein auf dieser Tour zwar nicht erreichen, aber die Saale sehen wir noch oft genug. Jetzt hole ich noch einen Rennsteigstempel für die Pilgerhefte, dann suchen wir den Radweg nach Eisenach und folgen ihm, es ist wie gestern Abend schon der Herkules-Wartburg-Radweg. Dem Rennsteig werden wir erst ein wenig später wieder begegnen.
Der Radweg führt anfangs schottrig, später dann gut asphaltiert, teils auf und ab unterhalb der Berge, später im breiten Tal neben der Hörsel bis zu einem Eisenacher Bahnhof. In der Bach- und Lutherstadt lebte auch Elisabeth von Thüringen, und darum sind wir hier. Auf der Gaswerkstraße rollen wir vor zur Kasseler Straße (B 84) und treffen auf jede Menge Verkehr. Also halten wir uns erst einmal rechts auf dem breiten Fußweg unter der Bahnbrücke hindurch und dann links in die Katharinenstraße. Hier passieren wir einen Fahrradladen.
Dann folgen wir der Route auf der Karte in die historische Altstadt von Eisenach über den Roeseplatz mit der Annakirche (von der Heiligen Elisabeth gegründet), durch einen Park am ehemaligen Dominikanerkloster vorbei und landen bald darauf auf dem Eisenacher Marktplatz mit der Georgenkirche.
Ich besorge in der Touristinformation den ersten Stempel für mein EB-Wanderheft. Dann folgen wir der Route zur Elisabethkirche. Die Kirche ist natürlich auch nicht offen, wie schon die in Marburg, gegenüber gibt es einen Bäcker. Den leichtesten Teil des heutigen Weges haben wir jetzt vermutlich hinter uns. Es geht zurück und wir schlendern durch die überlaufene Fußgängerzone (Karlstraße) bis zum Karlsplatz mit Nikolaikirche und Nikolaitor.
Hier halten wir uns dann auf der Johannisstraße zum Johannisplatz und immer weiter südlich über Frauenberg, Frauenplan und Marienstraße bis der Fußweg zur Wartburg angeschrieben steht (Reuterweg, grün markiert). Dieser Weg läuft schön schattig mäßig steil als Waldweg bis hinauf zur Eselstation. In der Saison kann man hier, oder zumindest die Kinder, auf den Rücken der Esel bis zur Wartburg reiten. Jetzt ist die Station aber leer.
Hier kreuzt man die Zufahrtsstraße zur Wartburg, aber ich nehme weiter den Fußweg richtig steil, jetzt muss man einfach schieben. Dann gelange ich erneut an die Zufahrtsstraße zur Burg und diesmal nehme ich das Kopfsteinpflaster statt des Fußwegs, weil von oben herab jede Menge Fußgänger kommen und ich auch nicht mehr wirklich möchte. Auf der Freifläche vor der Burg (Parkplatz) stellen wir die Räder ab. Ein Turm der Wartburg ist mit Gerüsten versehen, hier wird also gebaut. Dieses Wahrzeichen der Stadt befindet sich mehr als 150 hm oberhalb der Stadt und war für mehrere Jahre Elisabeths Heimstatt, darum beginnt hier auch ein Elisabethpfad, den wir jetzt hinter uns gebracht haben.
Wir reihen uns in den Touristenstrom ein und schlendern in den Burghof. Man kann sich genauer umschauen, auf den Turm klettern (hier gibt es weite Rundblicke in die grünen Täler und nach Eisenach), das Ritterbad und sonstige Dinge anschauen. Am Souvenirshop hole ich einen weiteren Stempel für das Wanderheft. Eigentlich gibt es einen richtigen EB-Stempel am Hotel, aber das wird derzeit renoviert und ist geschlossen. Und nun starten wir inmitten dieser romantischen Kulisse auf den Fernwanderweg Eisenach-Budapest, das EB-Zeichen wird uns ab sofort leiten.
Unterhalb der Zugbrücke am Torhaus der Burg befinden sich diverse Wegweiser, auch für den EB, 2960 km sind hier als Gesamtlänge angegeben (2690 km müsste es heißen), zusätzlich zum EB-Zeichen ist auch das blaue Andreaskreuz angezeichnet, die Markierung des EB in Thüringen. Dorthin kommt man über Stufen, ich schaffe die Taschen einzeln hinunter, da die Treppen im Halsgraben unten zu schmal für das bepackte Rad sind. Unter der Zugbrücke finden wir dann noch eine ziemlich neue Tafel des EB-Weges, wo der gesamte Verlauf skizzenhaft dargestellt wird. Die dort aufgeführten 730 km in Deutschland liegen jetzt also vor uns. Vorerst können wir jedoch nicht wieder aufsteigen, der Weg läuft weiterhin schmal und in engen Serpentinen im steil abfallenden Hang hinab ins Helltal. Dann wird der Weg aber ein wenig breiter und fahrbar, es geht weiterhin leicht bergauf bis eben durch den prachtvollen alten Wald. Wir bekommen nochmal einen herrlichen Blick zurück zur Burg auf dem Bergsporn.
Dann geht es rasant auf breiterem Weg hinunter zur Sängerwiese, wo ein Gasthaus steht, dort weiter geradeaus und gleich links auf einem schmalen Pfad etwas steiler erreichen wir einen breiten Weg, markiert ist zur Drachenschlucht. An der nächsten Wegspinne führt die Markierung weiter hinab in ein schmales Tal, und hölzerne Stufen führen bis in den Grund. Jetzt stehen wir in der Drachenschlucht, der Eingangsbogen der Klamm liegt schon ein Stück im Tal zurück.
Sogleich kommen wir zu den meterhohen, mit tropfendem Moos und Farnen behangenen Felswänden, über den glucksenden Marienbach führen Holzbohlen und Metallgitter. Dort prangt ein großes weißes "A" an der Felswand und es wird mächtig eng. Aus dem Internet weiß ich, dass die schmalste Stelle 68 cm sein soll, mein Lenker ist 66 cm breit und damit die breiteste Stelle am Rad, müsste also gehen. Wir drücken uns also durch die angenehm kühle Schlucht und "ratschen" mit den Taschen und unseren Rücken am Fels entlang. Zum Glück kommen uns nur vor den Felswänden einige Leute entgegen, drinnen nicht mehr. Dann weitet sich das Tal wieder, der Weg verläuft jetzt teils auf Holzbohlen auf dem Bach oder als Waldpfad neben ihm. Es geht die ganze Zeit kaum bergan, zwischendurch kommen immer wieder einige wenige Treppenstufen. Zum Ende der Schlucht wartet dann der Hammer auf uns, etwa 200 hm müssen wir auf diversen Treppen hinauf, das kostet Kraft, aber wir schaffen es. Oben passieren wir dann ein Schild, was uns die 68 cm enge Stelle und die Treppen ankündigt, sowie den Weg als ungeeignet für Kinderwagen kennzeichnet und auf ein Radfahrverbot hinweist. Gut, dass diese Tafel nicht unten stand.
Jetzt geht es noch ein kleines Stück weiter hinauf zur Hohen Sonne, einem verfallenden Gasthaus. Nebenbei steht ein Grillimbiss und es gibt den nächsten EB-Stempel, den ersten Echten. Nun stehen wir wieder auf dem Rennsteig und neben dem Andreaskreuz geleitet uns jetzt neben neueren Wegweisern das weiße "R" (das Mareile) die nächsten 100 km bis Neuhaus am Rennweg. Eine Alternative zum Weg durch die Drachenschlucht wäre eventuell ein Weg von der Sängerwiese zur Wilden Sau und dann auf dem Rennsteig hierher gewesen. Bis zum 916 m hohen Großen Inselsberg führt der Rennsteig jetzt stetig bergauf, etwa 500 hm haben wir bis dort zu überwinden.
Wir überqueren die Straße und dann geht es gemütlich leicht bergan auf breitem Forstweg am GuthsMuths-Stein vorbei Richtung Inselsberg. Guthsmuth war ein thüringischer Sportpädagoge und noch heute findet auf dem Rennsteig der wohl größte Crosslauf Europas statt, der GuthsMuthslauf. Zwischendurch sind jetzt immer wieder schmale Wurzelpfade parallel zum Forstweg zu finden, dort wollen wir die Wanderer aber nicht stören, außerdem kostet das Fahren dort einfach zu viel Zeit und Kraft. Die weißen "R"s blinken weithin sichtbar von den Bäumen, und somit sind wir uns stets bewusst, auf dem Forstweg nahe des Rennsteigs gut aufgehoben zu sein. Hin und wieder haben wir Sichten ins Tal, aber meist stehen die Fichten dicht an dicht.
Wir passieren die Schutzhütte Zollstock, die Kuppe Todtemann und dann kreuzen wir wieder eine Straße, die von Ruhla hinauf kommt, Ascherbrück nennt sich die Stelle. Hier steht das Hubertushaus, eine Ausflugsgaststätte. Davor steht die Rennsteigtafel. In regelmäßigen Abständen stehen am Weg Tafeln mit der Karte der Umgebung und eingezeichnetem Rennsteigwanderweg und -radweg sowie einem gut dargestellten Wegeprofil. Neben den aufgestellten aussagekräftigen Wegweisern stellt dies eine äußerst gute Infrastruktur dar, man braucht praktisch keine Karte, etwa 100 hm haben wir hier schon geschafft. Im Hubertushaus hole ich mir den nächsten Stempel. Dann geht es gemütlich auf dem breiten Forstweg weiter bergan zum Ruhlaer Häuschen, hier zweigt der Sallmannshauser Rennsteig hinunter ins Werratal ab.
Bald taucht linkerhand eine schöne Bergwiese auf und gestattet ein paar weitere Blicke. Es rollt gerade so gut, weiter geht es vorbei an der Bergrettungsstation am Auerhahn, ich erreiche dann die Schutzhütte "Große Meilerstätte". Dann geht es an den mäßigen Anstieg hinauf zum Glöckner. Wir weichen hier rechts in einen kleinen Trampelpfad ab, zu einem Rastplatz mit aufgetürmten Granitfelsen. Kyrill hat hier mächtig gewütet und man hat weite Sichten. Dann noch das obligatorische Foto auf dem "Königsstuhl" sitzend und es geht zurück zum Forstweg, weitere 150 hm sind geschafft.
Jetzt geht es leicht bergab zu einer weiteren Straße, die von Ruhla hier hinauf führt, wir bleiben kurz auf der Straße geradeaus, rechts kommen wir zu einem Parkplatz und dann folgen wir wieder der Straße im leichten Auf und Ab. Der Rennsteig ist nur knapp unterhalb markiert. Als er die Straße erreicht, halten wir uns mit ihm links in den Wald auf wurzeligem Weg hinauf zum Dreiherrnstein und dem dortigen Ausflugslokal. Hier haben wir uns eine Pause im Schatten verdient. Der Dreiherrnstein markiert ein Dreiländereck aus uralter Zeit, wir werden am Rennsteig neben den vielen alten Grenzsteinen noch etliche dieser Dreiherrnsteine finden, Deutschland war eben mal ein Land der Kleinstaaterei. Hier weicht auch der Breitunger Rennsteig ins Werratal hinunter ab.
Und jetzt beginnt der eigentliche Aufstieg zum höchsten Punkt des heutigen Tages, im Mischwald entlang alter Grenzsteine geht es auf teils wurzeligen und steinigen Waldwegen erst mäßig, dann steiler hinauf über Weißenberg und Zigeunerkopf zur Brotteroder Schutzhütte. Dann beginnt der Anstieg zum Oberen Beerberg, linkerhand gibt es jetzt an einigen Stellen Felsen, von denen man weite Sichten ins Emsetal und dahinter liegende Thüringer Becken hat, so z.B. am Beerbergstein oder Venetianerstein. Der Weg wird schmaler, linkerhand beginnt ein urwaldähnliches Naturschutzgebiet rund um den Inselsberg, die letzten 100 hm liegen vor mir. Oben auf dem Gipfel passiere ich die Telekommunikationsanlagen, früher war das alles streng geheim.
Der Blick von hier oben ist jedenfalls herrlich. Jetzt geht es kurz aufs Kopfsteinpflaster der Zufahrtsstraße und steil auf dem asphaltierten Fußweg hinunter, es ist heftig, über 20% Gefälle. Gut 200 hm haben wir auf dem kurzen Stück von nicht mal einem Kilometer bereits wieder verloren. Der Rennsteig verläuft eigentlich parallel zum Fußweg über die Reitsteine, aber auf Treppen, also noch ungünstiger für uns. Unten nahe der Passstraße liegen mehrere Gebäude, im Hotel "Kleiner Inselsberg" hole ich mir den nächsten EB-Stempel, oben auf dem Gipfel hatte ich einfach nicht dran gedacht.
Wir überqueren die Straße und den Parkplatz "Grenzwiese" und dann geht es lang gezogen wieder 100 hm auf den Trockenberg hinauf. Kurz hinunter geht es zur Gabelwiese mit der Waltershäuser Hütte und dann stehen wir vor dem Jagdberg, hinauf führt der Weg auf einer Treppe neben der Heidekopfschanze. Zum Glück für uns gibt es eine Umgehung, welche wir gern in Anspruch nehmen. Nach dem Gipfel geht es wieder hinunter, die Wege sind teils durch Wasser zerfurcht, immer wieder sucht man sich links oder rechts die ideale Fahrspur, wir haben die erkämpften Höhenmeter wieder verloren und gelangen zu einer Betonstraße, der wir kurz folgen. Sie weicht ab ins Tal, der Gasthof "Tanzbuche" ist ausgeschildert.
Wir halten uns weiter geradeaus und an der den Kamm überquerenden Straße von Schmalkalden nach Friedrichroda erreichen wir das Heuberghaus, ebenfalls ein Gasthof. Wir queren die Straße und auf dem Zufahrtsweg zum Spießberghaus, dem nächsten Gasthof, geht es eben bis leicht steigend voran, dann vom Zufahrtsweg abweichend geht es hinauf auf den Spießberg (schöne Ausblicke) und wieder hinab zum Possenröder Kreuz. Früher querte hier eine alte Handelsstraße den Kamm, die Hohe Straße von Erfurt nach Frankfurt.
Im weiteren Verlauf geht es jetzt gut markiert, teils auf schmalen Pfaden im ständigen Auf und Ab bis zur Ebertswiese, eine weitläufige Hangwiesenfläche auf einer Höhe von etwa 750 m. Der Rennsteig führt links hinab zum Spitterbach, wir fahren aber geradeaus und sind sogleich an unserem Quartier, dem Berghotel Ebertswiese, angekommen. Das Hotel liegt rechterhand versteckt am Hang. Hier bekomme ich auch den nächsten EB-Stempel fürs Wanderheft.
Öffentliche Verkehrsmittel
Eisenach ist eine Haltestelle auf der IC-Strecke Fulda-Dresden. Man kann auch hier in die Etappe einsteigen, aber der kurze Abstecher zum Rennsteigbeginn bzw. zur Creuzburg lohnt auf jeden Fall und ist kein besonders schwieriges Stück.Anfahrt
Von der A 4 Abfahrt Eisenach-West die B 7 entlang bis CreuzburgParken
Parkplatz auf dem MarktKoordinaten
DD
51.052810, 10.248484
GMS
51°03'10.1"N 10°14'54.5"E
UTM
32U 587504 5656439
w3w
///auszutauschen.miteinander.wachen
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad
Ausrüstung
normales Trekkingbike (auch mit Gepäck) oder Mountainbike.Status
geschlossen
Schwierigkeit
mittel
Strecke
56,2 km
Dauer
5:10 h
Aufstieg
1.411 hm
Abstieg
867 hm
Höchster Punkt
914 hm
Tiefster Punkt
190 hm
Wetter am Startpunkt der Tour
Statistik
2D
3D
Karten und Wege
Strecke
km
Dauer
: h
Aufstieg
Hm
Abstieg
Hm
Höchster Punkt
Hm
Tiefster Punkt
Hm
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen