Sehr anspruchsvolle Weitwanderung von Bergsteigerdorf zu Bergsteigerdorf, zwischen Ybbstaler und Ennstaler Alpen. Auf dieser fünftägigen Hüttentour (eine Talübernachtung) erleben geübte Bergwanderer die fantastische, weitgehend urwüchsige Landschaft im fernen Osten der Alpen – fernab stark frequentierter Wege und Hütten.
Über schmale Pfade, weite Wiesen und beeindruckende Höhenwege geht es durch die einsame Natur: vom Wildnisgebiet Dürrenstein, UNESCO-Weltnaturerbe, bis zur spektakulären Felsszenerie des Nationalparks Gesäuse. Ruhe und Abgeschiedenheit, aber auch die großen konditionellen Herausforderungen machen den besonderen Reiz dieses alternativen, nirgends sonst dokumentierten Weitwanderwegs vom Bergsteigerdorf Lunz am See zum Bergsteigerdorf Johnsbach im Gesäuse aus. »Fernseher« genießen auf der abwechslungsreichen Route über viele Gipfel, Grate und Hochplateaus die schier grenzenlosen Panoramen.
Durchgehend markierte Bergwege und Steige, stellenweise raues Gelände. Absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungsvermögen erforderlich. Bei Nässe und Schneelage ist vor allem die Etappe 4 und 5 am Reichstein schnell heikel. Die lange, anstrengende Etappen sind konditionell sehr fordernd. Oft schwierige Wasserversorgung unterwegs.
Normale Bergwanderausrüstung.
Berghütten: www.ybbstalerhuette.info, www.sonnscheinhuette.at, www.alpenverein.at/leobnerhuette, www.alpenverein.at/leoben
Tourismusverband: www.lunz.at, www.wildalpen.at, www.johnsbach.at, www.bergsteigerdoerfer.org
In Wildalpen: www.sportcamp.net
In Johnsbach: www.koelblwirt.at, www.oedsteinblick.at
Etappe 1: Nach Süden geht es hinaus aus Lunz am See. Links öffnet sich der Eingang ins Wildnisgebiet Dürrenstein, UNESCO-Weltkulturerbe. Der Steig führt durch den wilden Lechnergraben. Wenn die Neigung abnimmt liegt zur Linken die Wiesenmulde Grünloch. Eine halbe Stunde dahinter erreicht man die Ybbstaler Hütte (1344 m).
Etappe 2: Von der Ybbstaler Hütte (1344 m) hinauf zum Dürrenstein (1878 m). Die Tour führt über einen Verbindungskamm, ausgeschildert und markiert als »Alpinweg«. Anfangs sehr steiler Abstieg nach Süden, bevor er auf einen latschenbewachsenen Kamm einschwenkt. Genau hinsehen, denn die Spur ist sehr schmal und oft kaum zu erkennen. Weiter geht es bis zum Tremelsattel. Hier den »Alpinweg« verlassen und steil hinab nach Klaus (682 m). Zwei Sunden lang auf der kleinen Straße von Klaus aus wandern. Unter dem Aquädukt der II. Wiener Hochquellenleitung hindurch erreichet man den Ortsteils Hopfgarten. Wildalpen (607 m) liegt etwas dahinter im engen Taleinschnitt der Salza.
Etappe 3: Zum Hochschwab geht es vorbei an kleinen Kraftwerkbauten und dem Hartlsee. Ein schmaler Fahrweg führt auf die Felsabbrüche des Großen Griessteins zu und endet an einer Jagdhütte. Weiter auf dem Sommerweg, ein schmaler Weg unter dem Ebenstein. Der Pfad endet auf dem Schafhalssattel (1557 m), dem Übergang auf die Hochschwab-Hochfläche. Über breite Hänge geht es auf den Großen Ebenstein (2123 m). Vom niedrigen Kreuzgipfel weiter zum höheren Nordgipfel und hinab zur Sonnschienalm mit der Sonnschienhütte (1523 m).
Etappe 4: Von der Sonnschienhütte (1523 m) geht es über einen schmalen Pfad auf der Hochfläche zuerst zur Androthalm, dann zur Pfaffingalm (1569 m) und weiter nach Süden zum Felstor der Frauenmauerhöhle, zu Neuwaldeggsattel (1575 m) und Hirscheggsattel (1690 m). Abstieg zur nahen Leobner Hütte (1582 m) und weiter hinab zur Präbichl-Passhöhe (1226 m). Über die Bundesstraße zum Hotel Präbichler Hof. Hier beginnt wieder ein Wanderweg zum Rösselhals. Der Steig quert die Nordflanke des Reichensteins. Hinauf in den Sattel hinter der Reichensteinhütte (2136 m) und auf den nahen Gipfel zum Eisenerzer Reichenstein (2165 m).
Etappe 5: Von der Reichensteinhütte (2136 m) geht es über den Eisenerzer Alpenkammweg. Erster Gipfel ist die Hohe Lins (2028 m). Einige Stunden auf dem Höhenweg im ständigen Auf und Ab. Aufstieg zum Wildfeld (2043 m) und Kragelschinken (1845 m). Steiler Aufstieg über Ostkamm und zum Gipfel des Zeiritzkampel (2125 m). Drei weitere Gipfel bis zum Heiligenbründl. Kurz dannach am Leobener Tröl (1739 m) den Kammweg nach Norden verlassen und hinab über die Forststraße nach Johnsbach zum Kölblwirt (ca. 850 m).
mit Bahn und Bus erreichbar
Mit der Bahn nach Scheibbs oder Waidhofen an der Ybbs und von dort weiter mit dem Regionalbus nach Lunz am See.
Rückreise: Ab Bus- oder Bahnhaltestelle Johnsbach/Gesäuse (zu Fuß 2 Std. ab Johnsbach) über Admont zu den Fernbahnhöfen Selzthal oder Liezen; hierher auch mit »Gseispur«-Sammeltaxi (Anmeldung: Tel. +43 3613 21000-99, www.gseispur.at ).
Von Linz, Salzburg, München oder Wien über die A1 bis Ausfahrt Ybbs an der Donau – weiter über die B25 nach Lunz am See.
Rückreise: Mit »Gseispur«-Sammeltaxi (s.o.) nach Hieflau; Hieflau – Waidhofen/Ybbs (Bahn), Bus nach Lunz; oder mit Bus (umsteigen in Palfau und Göstling) nach Lunz.
Alpenvereinskarte 18 "Hochschwabgruppe" , Freytag&Berndt WK051 Eisenwurzen, WK 062 Gesäuse
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Philipp Kadlec