Drei Türme rund um Lorch

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Seit 2013 ist in den Weinbergen des Wisperortes ein Geologischer Rundwanderweg beschildert. Er vermittelt auf einer Länge von 1,2 Kilometern an sieben Stationen Wissenswertes über Erdgeschichte und Entwicklung des Weinbaus im unteren Rheingau. Die Gegend ist geologisch besonders vielfältig: Neben dem vorherrschenden Schiefer treten auch Quarzitzüge zutage, an einigen Stellen sind sogar Lösshänge zu sehen.
Den Einstieg zum Geopfad findet man „hinter" dem Friedhof. Ein Asphaltweg führt an der Mauer entlang in die Weinberge hinauf. Station 1 gewährt den Einblick in Weinbau, Klima und Böden der Gegend. An Station 2 erfährt man etwas über alte Wege und alte Mauern. Station 3 erklärt einzelne Bodentypen und deren Bedeutung für den Weinbau. Profile bieten dort einen Blick in den geologischen Aufbau.
An Station 4 mündet der Rundweg auf den Rheinsteig ein, hier kehrt er seine Richtung zurück nach Lorch um. Eine Stele gewährt Einblick in die Landschaft des Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal. Auf einem Wirtschaftsweg geht es nun abwärts zur Station 5, wo der Aufbau einer Trockenmauer dargestellt ist. Station 6 zeigt mehrere Gesteine der Gegend. Die letzte Station 7 präsentiert einen der seltenen Lösshänge in Lorch.
Wem der Rundweg zu kurz geraten ist, der kann ihm eine Schleife zu einem markanten Turm voranstellen: den Aufstieg zur Nollig. Die kleine Burg mit fast quadratischem Grundriss ragt auf einem steilen, strategisch wichtigen Bergrücken weithin sichtbar oberhalb des rechten Ufers der Wisper empor.
Vom Bahnhof schlendert man entlang der Rheinstraße zunächst zur Brücke über die Wisper, wo man auf den Rheinsteig stößt. Dieser führt ein Stück taleinwärts bis zum Abzweig am Weiselberg. Dort beginnt ein kurzer, knackiger Aufstieg in einem Hohlweg.
Wo auf halber Höhe ein Brückchen den Weg quert, muss man sich entscheiden.
Die kürzere, aber technisch anspruchsvollere Variante führt in Richtung Rhein zurück und dann auf einem Pfad über Stufen (mit Seilen gesichert) steil zur Nollig. Nur wenige Minuten mehr braucht man, wenn man dem Hohlweg folgt und weiter oben auf einem Waldweg nach links zur Geländekante zurückwandert.
An dem Ruheplatz hat man sich eine Rast verdient. Der herrliche Blick ins Rheintal sowie auf die Waldhänge des Hunsrücks entlohnt für die Mühen des Aufstieges. Hat man ihn ausgiebig genossen, geht es auf dem Rheinsteig ein Stück rheinabwärts weiter. Kurz darauf wendet man bei der ersten Serpentine, die nach Lorch zurückweist, die Richtung und schlendert unterhalb des Nollig-Bergsporns im Zick-Zack zur Jahnstraße hinab. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Wisperbrücke.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof wartet noch ein kleiner Turm: der Strunk. Der ehemalige Wachturm war Teil der früheren Ortsbefestigung und diente lange Jahre auch als Gefängnis. Heute hat der Rundbau längst seinen Schrecken verloren. Im Innern kann man sogar romantisch heiraten.

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