Drakolimni und Gamila (2497 m) im Tymfi-Massiv, Pindus Gebirge, Zagori (Griechenland)
ÖAV Alpenverein Gebirgsverein Verifizierter Partner Explorers Choice
Im Drakolimni („Drachensee“) leben heute noch eindrucksvolle Echsen mit feuerrotem Bauch.
Gamila wird der höchste Gipfel des Tymfi-Massivs genannt, an dessen Westrand die berühmte Vikos-Schlucht liegt. Die Aussicht vom Gipfel des Gamila reicht weit in die Berge Süd-Albaniens hinein.
Das Tymfi-Massiv ist ein hervorragendes Wandergebiet, das im Frühjahr ganz besonders schön ist. Wem die hier beschriebene Variante zu lang ist, der kann auch nur bis zum Drakolimni und wieder zurück wandern (ca. 6 h insgesamt). Im Sommer ist außerdem eine Übernachtung in der Astraka Hütte möglich.
Zagori und das Tymfi-Massiv sind außerhalb Griechenlands immer noch fast unbekannt. Auch das Pindus-Gebirge kennen nur wenige Bergliebhaber in Europa und vom Vikos–Aoos National Park weiß man meist nur, dass er die namensgebende Vikos-Schlucht beherbergt.
Tatsächlich kann man in Zagori allerdings ohne weiteres einen mehrwöchigen Wanderurlaub verbringen, ohne eine einzige Route zwei Mal zu betreten.
Das Gebiet um den Gamila und den „Drachensee“ ist das höchstgelegene in Zagori. Die Besteigung des Gamila (oder auch des Astraka) hat alpinen Charakter. Landschaftlich ist dieses Gebiet eine ausgesprochene Rarität, denn wo sonst kann man im östlichen Mittelmeerraum gleich mehrere wunderschöne Bergseen bestaunen.
Ganz besonders eindrucksvoll ist der Bergfrühling im Pindus-Gebirge. Während die Karsthänge im Sommer trocken und kahl sind, stehen die Wiesen im Frühjahr oft schon direkt neben den letzten Schneeresten in voller Blüte – und tatsächlich ist auch das Schmelzwasser die wesentlichste Grundlage für diese üppige Blumenpracht.
Die Farbe des „Drachensees“, halb rot-braun und halb blau-grün, wird im Frühjahr wie bei einem Gletschersee noch vom letzten Weiß des Winters eingerahmt, während seine „furchterregenden“ Bewohner bereits auf Wanderschaft sind und selbst weit oben an den Firnhängen des Gamila ihr dunkles Rot feurig erstrahlen lassen.
Am Gamila selbst ist man in dieser Jahreszeit meist noch ganz alleine unterwegs, zumal die Astraka Hütte nicht vor Anfang Juni öffnet. Man wird zwar vielleicht noch kaum Markierungen finden, da sie noch unter Schnee verborgen sind, aber das Gelände ist offen und sanft genug, um auch querfeldein am kompakten Firn weglos wandern zu können, ohne die Orientierung zu verlieren. Gut möglich allerdings, dass man dabei Lust bekommt, das nächste Mal mit Tourenski wiederzukommen…
Autorentipp
Im Tymfi-Massiv sollte man unbedingt auch die eindrucksvolle Vikos-Schlucht besuchen.
In der Region Zagori gibt es außerdem zahlreiche alte Pflasterwege, die zu sehenswerten Steinbrücken führen.
Einkehrmöglichkeit
Hütte ~1920mSicherheitshinweise
Das Gelände zwischen Xerolimni und Gamila ist sehr weitläufig, bei schlechter Sicht kann die Orientierung dort schwierig sein.
Weitere Infos und Links
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Der Weg zum Drakolimni beginnt am Parkplatz beim Ortseingang von Mikro Papigko, sein erster Abschnitt ist gepflastert. Bei den letzten Häusern des Dorfes wendet man sich nach links und erreicht nach wenigen Minuten eine gefasste Quelle.
Deutlich markiert führt der Anstieg anschließend durch dichten Wald bergauf. Nach ca. 1 Stunde erreicht man offenes, alpines Gelände und der ausgeprägte Pfad steigt in Kehren bergan.
Nach ca. 1:30 gelangt man zu einer Weggabelung mit einem alten Hinweisschild. Nach rechst ginge es hier direkt auf den Gipfel des Astraka (2486 m), der hoch oberhalb des Aufstiegspfades thront.
Man bleibt jedoch auf dem Hauptweg geradeaus und erreicht nach insgesamt ca. 2 Stunden die Astraka Hütte, die malerisch auf einem Bergsattel liegt. Hier sieht man auch zum ersten Mal den Xerolimni, der ungeachtet seines Namens („trockener See“) normalerweise das ganze Jahr über Wasser führt.
Der Xerolimni liegt in einem weiten Kar, in das man nun absteigt. Nach rechts zweigt der Aufstieg auf den Gamila ab, zum Drakolimni geht es links am Xerolimni vorbei zu einem Sumpfgebiet, das Rizina genannt wird. Neben dem Sumpf durchquert man das weite Kar mit grünen Viehweiden, die nach der Schneeschmelze über und über von Frühlingskrokusen übersäht sind.
Rechts oben sieht man bereits die markanten Felsformationen des Ploskos (2350 m). Auf der anderen Seite des Kares steigt der Pfad wieder an, bis er schließlich auf einer Höhe von 2000 Metern den Drakolimni erreicht. Der See liegt malerisch auf einem Sattel, dessen Ostseite abrupt in die Tiefe abbricht.
Vom Drakolimni aus kann man ohne Schwierigkeit einen kleinen Gipfel im Norden ersteigen. Oben hat man eine besonders schöne Aussicht und kann auch den Gipfel des Gamila sehen.
Für den Aufstieg auf den Gamila kehrt man zunächst zum Xerolimni zurück, hält sich dort am Rückweg links und bleibt am südlichen Ufer, wo man bald einen Pfad erreicht, der von der Astraka Hütte herunterführt.
Man steigt zunächst in südöstlicher Richtung auf einen breiten Sattel hoch und wendet sich dort nach Osten, wo der markierte Steig durch ein breites Schuttkar höher führt und dabei allmählich immer steiler wird, bis er einen schmalen Sattel erreicht hat. Von hier geht es nach links (Norden) am Bergrücken steil bis zum Gipfel des Gamila hoch.
Der kürzeste Abstieg nach der Gipfelrast führt über die Aufstiegsroute zum Xerolimni zurück und vorbei an der Astraka Hütte hinunter nach Mikro Papigko.
Wer allerdings sehr viel Energie hat, kann auch noch eine Besteigung des Astraka (2486 m) einbauen und an seiner Westseite direkt nach Mikro Papigko absteigen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Keine direkte Anbindung.
Anfahrt
Von Ioannina über die E020 in Richtung Konitsa bis nach Kalpaki und der Abzweigung zur Vikos-Schlucht; weiter auf einer schmalen Bergstraße über Kalisia und mehrere Aussichtspunkte nach Aristi, hier nicht nach Vikos und zum Eingang der Schlucht, sondern über Papigko nach Mikro Papigko
Parken
Großer Parkplatz am Ortseingang von Mikro Papigko.
Koordinaten
Ausrüstung
In jeden Rucksack gehören: Regen-, Kälte- Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, ausreichend Flüssigkeit und eine Wanderkarte der Region.
Fragen & Antworten
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