Dolomitendurchquerung von Sexten nach Brixen; Etappe 2: Drei Zinnen - Plätzwiese

Auch heute wartet eine sehr abwechslungsreiche Tour auf uns, die uns durch viele Landschaftsformationen bringen wird: An den Drei Zinnen wandern wir durch eine steinerne Stadt mit z.T. hausgroßen Steintrümmern, nach Süden türmt sich eine Dolomitengruppe an die andere, sehr beeindruckend. Wieder in der Talsohle angelangt locken die türkisblauen Antorno-, Misurina- und Dürrensteinseen zum Verweilen. Den tiefsten Punkt des Tages erreicht man am Hotel/Restaurant Drei Zinnenblick, das ca. 500m hinterm Dürrensteinsee liegt. Von dort geht es im Wald nun beständig berghoch auf einem alten Militärpfad. Es bieten sich immer wieder schöne Aussichten entweder zurück auf die Drei Zinnen oder nach Norden hin auf den Alpenhauptkamm. Mit Überschreiten des Strudelkopfsattels betritt man eine neue Szenerie: das Blumenparadies Plätzwiese im Naturpark Fanes-Sennes-Prags. Anfangs dominiert noch das Cristallo-Massiv im Süden, wird aber zunehmend von der Hohen Gaisl abgelöst, die im Westen über der Plätzwiese wacht.
Da ich Bedenken hatte, die heutige Etappe gänzlich zu Fuß zu meistern, habe ich für ein Teilstück den Linienbus gewählt, der - man glaubt es kaum - an der Auronzo-Hütte am südlichen Fuß der Drei Zinnen hält (s. Webeschreibung).
Siehe unbedingt auch die weiteren Hinweise zur Gesamttour unter Etappe 1.
Autorentipp
Konditionsstarke können die Bustour natürlich weglassen und die Strecke bis zum Hotel Drei Zinnenblick zu Fuß meistern (bitte selbst informieren, da es verschiedene Wegmöglichkeiten gibt).
Das Hotel Drei Zinnenblick im Höhlensteintal hatte während meiner Tour (Corona-Pandemie) nur Restaurant-Betrieb; wäre ansonsten auch eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Weg zur Plätzwiese.
Die 850Hm vom Hotel Drei Zinnenblick hoch zum Strudelkopfstattel sind, erst recht mit schwerem Rucksack, nicht zu unterschätzen. Es geht ohne Pause beständig berghoch. Wenn man, wie ich, hier zwei gemütliche Pausen einlegt, öfters stehenbleibt und rumfotografiert, kommt man anstatt der angegebenen 2,5 Stunden schnell auf das Doppelte. Dies bei der Tourenplanung im Sinn haben!
Auf der Plätzwiese gibt es drei Übernachtungsmöglichkeiten: Dürrensteinhütte, Almgasthof Plätzwiese und Hotel Hohe Gaisl. Alles sehr gute Unterkünfte. Ich "musste" das Hotel nehmen, weil die Hütten ausgebucht waren. Das Hotel (diverse Annehmlichkeiten wie Bar, Pool, Sauna, großzügige Lobby mit schöner Bücherecke) hat eine etwas eigentümlich anmutende Architektur, mir hat's aber gefallen.
Wegearten
Höhenprofil anzeigenSicherheitshinweise
Auf dem Weg zum Strudelkopfsattel muss man einmal um eine Bergflanke herumgehen, die leicht ausgesetzt ist und ein Mittelmaß an Schwindelfreiheit voraussetzt. Es sind aber nur ein paar ganz kurze Passagen, versehen mit Halteseil. Wirklich nicht schlimm, aber ich wollte es erwähnt haben.Weitere Infos und Links
Wenn die Tagestouristen die Plätzwiese verlassen und die ganze Hochalm nur noch den paar wenigen Hotelgästen gehört, breitet sich ein wunderbarer Zauber und eine große Stille aus, die nur durch entfernte Kuhglocken gebrochen wird. - Magic Moments ...
... auch der Sternenhimmel präsentiert sich üppig.
Am frühen Morgen immer mal schön die Hohe Gaisl im Blick haben, um nicht das spektakuläre Alpenglühen zu verpassen!
Um den einmaligen Blütenreichtum der Magerwiesen zu erleben, muss man freilich während der Hauptblüte dort sein, die in 2020 Mitte/Ende Juli war. Auch die schönste Blumenwiese wird mal abgemäht! In diesem Fall können sich die Pflanzenliebhaber aber immer noch an den prächtigen Zirben erfreuen, die locker über die ganze Plätzwiese verteilt sind. Der mit ihnen in Symbiose lebende Tannenhäher macht sich fortwährend durch sein Krächzen bemerkbar und ist leicht zu beobachten.
Ich war von diesem Setting so begeistert, dass ich spontan beschlossen habe, hier einen Tag Urlaub einzulegen, auch wenn ich dafür die nächsten zwei Übernachtungen schieben musste, was zum Glück aber problemlos war.
Busverbindungenen unter www.sad.it
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Ab der Lavaredo-Hütte auf breitem Fuhrweg Nr. 101 bis zur Auronzo-Hütte. Hinter der Hütte Haltestelle für Linienbus (Hüttenwirt der Lavaredo-Hütte kennt die Abfahrtzeiten oder siehe www.sad.it). Achtung, es fahren verschiedene Busse von dort ab; wir nehmen den Bus in Richtung Toblach und fahren zunächst auf der alten Militärstraße bequem 1000Hm runter, bis wir in der Nähe des Misurinasees auf die Hauptstraße abbiegen.
Hinweis: Die lange gerade Luftlinie auf dem Routenplaner kam durch die Busfahrt zustande; wollte Tagesetappe eigentlich in zwei voneinander getrennten Teilstücken darstellen, hat aber nicht geklappt.
Ausstieg nach ca. 4-5 km im Höhlensteintal direkt hinterm Dürrensee an der Haltestelle Hotel Drei Zinnenblick. Wir überqueren schräg nach Süden die Straße. Dort beginnt sogleich der alte Militärpfad aus dem ersten Weltkrieg, der beständig und ohne Abzweig hoch zum Strudelkopfsattel führt. Der Weg, Nummer 34, ist ein Teilstück des Dolomiten-Höhenwegs Nr. 3. Man ist überwiegend im Wald unterwegs, was den Anstieg mit ca. 800Hm erträglich machen lässt. Am Sattel angekommen, lohnt ein Abstecher auf den Strudelkopfgipfel (360-Grad-Sicht mit Infotafel), wer schon müde ist, geht directement zu seiner Unterkunft... alles gut ausgeschildert.
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