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Die Haute Route Chamonix - Zermatt für Puristen

Mehrtages-Skitour · Schweiz
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Arne Bergau
  • Cabane de Valsorey
    Cabane de Valsorey
    Foto: Arne Bergau, Community
Erlebnis Haute Route: die bekannteste Skitour der Alpen auf unbekannten Wegen und by fair means (ohne Taxi)!
schwer
Strecke 76,7 km
55:00 h
9.000 hm
10.300 hm
3.802 hm
1.247 hm

Zur Haute Route müsste man eigentlich nicht viel sagen. Sie ist schlicht DIE Skidurchquerung der Alpen. Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Strecke von Chamonix nach Zermatt in der Originalfassung jedoch und dieser nennt sich "Taxi". Zugegeben, wahrscheinlich sind es über 90 Prozent der Durchquerungsaspiranten, die den Abschnitt zwischen Champex und Verbier respektive Bourg-St-Pierre auf vier Rädern anstatt zwei Skiern zurücklegen. Es ist nur ein kleines Stück des Weges, aber puristisch könnte man sagen, warum dann nicht gleich mit dem Zug nach Zermatt?

Mit einem zusätzlichen Tag lässt sich dieser "Makel" sehr elegant beheben. Dieser führt durch sehr selten besuchtes aber überaus lohnendes Terrain um den Grossen St. Bernhard. Und auch auf den übrigen Etappen lassen sich mit einigen kleinen Abweichungen schöne Gipfel und Abfahrten einbauen und die oft überlaufene Stammstrecke umgehen.

Wer nach erlebnisreichen 7 Tagen by fair means in Zermatt ankommt, wird sicher eine tiefe Befriedigung verspüren.

1. Tag: Mit der ersten Bahn geht's zur Gipfefstation der Grands Montets Seilbahn. Achtung: nach dem Brand in der Mittelstation ist die Bahn zum Gipfel in 3295 m Höhe ausser Betrieb (Stand Mai 2020). Der höchste operierende Lift ist die Bochard Gondel. Von hier aus erreicht man querend den Col des Rachasses. Sodann erfolgt die schöne Freeride Variante über den Glacier des Rognons. Den Glacier d'Argentière quert man um dann ziemlich genau gegenüber den Anstieg zum Col du Chardonnet in Angriff zu nehmen. das erste Stück (rechts halten) ist sehr steil und ausgesetzt, bei hartem Firn kommen häufig die Steigeisen  zum Einsatz. den Col erreicht man mit Ski. An einem gut eingerichteten Abseilstand wird auf den Glacier de Saleinaz abgeseilt. (ca. 80 m 40-45° Zwischenstand in mässiger Qualität vorhanden. Meist auch Fixseil vorhanden.) Abfahrt über den flachen Gletscher und kurzer steiler Gegenanstieg zur wenig frequentierten und familiär geführten Saleinaz Hütte.

2. Tag: Man fährt zurück auf den Saleinaz Gletscher ab und fellt auf in Richtung Grand Luy. Der Gipfel wird mit Steigeisen und aufgebundenen Ski erstiegen. Fantastische Ausblicke auf die Gipfel des östlichen Mont Blanc ebiets, Aiguille d'Argentière, Tour Noir und Mont Dolent. Nun wartet eine grossartige Firnabfahrt von knapp 2000 Höhenmetern ohne Flachstücke nach La Fouly!

3. Tag: Eben geht's am nächsten Morgen ins hinterste Val Ferret. Bei der Alm Plan de la Chaux wendet man sich links gegen den Col du Bastillon, der überschritten wird. Von südosten her steigt man schliesslich zum Gipfel der Monts Telliers auf. Alternativ quert man ab Plan de la Chaux weiter nach SSO Richtung Pointe de Drône. Etwas nördlich des Punktes 2860 auf der Schweizer Landeskarte kann man den Grat ersteigen und so über nordseitige Hänge in den Combe de Drône einfahren. Entlang der Passtrasse fährt man bis zum Tunnelportal und steigt kurz auf zum Refuge Plan de Jeu.

4. Tag: Für den heutigen vormittag stehen zwei Übergänge ins Valsorey Tal zur Wahl: über den Croix de Tsousse bzw. Montorge, oder alpiner über den Petit Vélan. Für letzteren braucht es sichere Verhältnisse in den über 35° steilen Osthängen, die hinab zum Glacier du Tseudet führen. Beide Varianten haben gute Aussicht auf unverspurten Pulverschnee. Der Tag ist noch lange nicht vorbei, muss man doch noch den langen, schweisstreibenden und steilen Gegenanstieg zur Cabane de Valsorey bewältigen. Hier sollte man unbedingt die tageszeitliche Erwärmung im Auge behalten.

5. Tag: Die Schlüsselstelle wartet gleich hinter der Valsorey Hütte. Nach 300 Höhenmetern des Warmlaufens heisst's umrüsten für den 40-45° steilen Hang zum Plateau du Couloir. Was bei Trittschnee und vorhandener Spur für routinierte Skialpinisten in der Regel kein Problem darstellt, kann bei sehr harten Verhältnissen oder Neuschnee schnell zur unüberwindbaren Crux werden. Hier empfiehlt es sich bereits im Vorfeld bei der Hüttenwirtin Auskunft einzuholen. Am Plateau angekommen wird für eine kurze Abfahrt abgefellt und über einen ebenso kurzen Gegenanstieg erreicht man den Col du Sonadon. Da die Felle nun schon montiert sind lohnt ein kurzer Abstecher zum Grand Tete de By. Man folgt nun der Skiroute über den Glacier du Mont Durand, wobei einige Gletscherbrüche und Felsabbrüche zu umfahren sind. Bei schlechter Sicht und ohne Spur sollte mit GPS navigiert werden. Man überquert den langen Nordostgrat des Mont Avril beim Punkt 2736 Schweizer Landeskarte (kurzes Anfellen notwendig) und steigt schliesslich zur Cabane de Chanrion auf. Bei dieser letzten Abfahrt gibt es diverse Möglichkeiten für extrem lohnende nordostseitige Varianten.

6. Tag: Während die meisten Hüttenbesucher heute zur gut besuchten Pigne d’Arolla aufbrechen werden, ist man auf dem Otemma Gletscher meist allein unterwegs. Zugegebenermassen sind die ersten beiden Stunden etwas monoton, aber dies ändert sich schlagartig, sobald man rechts zum Col de Petit Mont Collon abbiegt. Hier sind  Spuren eher die Ausnahme. Mit Ski geht's dem Gipfelgrat der Pointes d’Oren entgegen. Im Norden kann man die Karawanen von der Vignettes Hütte beobachten; direkt südlich und 700 Meter tiefer liegt die  Nacamuli al Collon Hütte. Diese gilt es nun über 1000 Meter großartige Firnhänge zu erreichen. Man fährt dazu bis ungefähr zum Westgipfel Punkt 3471 der Schweizer Landeskarte und dann an geeigneter Stelle kurz steil nach Süden auf den obersten Glacier d'Oren Nord. Man hält sich bis auf 3200 Meter Richtung südwest und dann im Weiteren nach südost, wobei man den Punkt 2878 rechts passiert. Die unteren Hänge bekommen schon am Vormittag Sonne und sollten nicht zu spät befahren werden, um optimale Firnverhältnisse anzutreffen. Zuletzt fellt man wieder auf und erreicht nach kurzer Zeit die Hütte. Wenn man zu spät dran oder die Sicht zu schlecht ist, vermitteln Col de l'Eveque und Col de Collon einen unproblematischen Zugang zur Hütte.

7. Tag: Nach Zermatt gelangt man über die sehr facettenreiche Etappe über die drei Cols Collon, Mt. Brulé und Bertol/Valpelline. Die lange Abfahrt über den verspalteten Stockji Gletscher und vorbei an der Matterhorn Nordwand ist für viele das Highlight der Haute Route. Hier reiht man sich jedoch in die Normalroute ein, was den Vorteil hat, dass fast immer Spuren vorhanden sind (Die Tête de Valpelline wird auch angeflogen). wem das zu viel Trubel ist, der sollte ein anderes Finale in Erwägung ziehen: über den Col de la Tsa nach Ferpècle. Hierzu fährt man ab dem Col de Collon bis auf 2500 Meter Richtung Arolla ab und nimmt dann die Spur zur Cabane de Bertol. Auf 2800 Meter zieht man nach links zum Col de la Tsa. Hinter dem Col, der oft verwächtet ist, quert man weiter nach Norden Zur Aiguille de la Tsa bis unterhalb der Pointes des Douves Blanches. Nun kan man in die riesigen nordostseitigen Hänge des Glacier de l'Aiguille einfahren stets mit Blick auf die Dent Blanche gnau gegenüber. Hierfür braucht es eine gut gesetzte Schneedecke, denn die Hänge sind groß, sehr steil und selten befahren. Zwischen 2600 und 2300 Metern gilt es die richtige Einfahrt in den ostseitigen Moränenhang zu finden. Dieser wird schon früh weich, daher ist unbedingt auf die Zeit zu achten.  Ab der Zunge des Glacier du Mont Miné hält man sich immer orographisch links (ab der kleine Brücke bei Punkt 1947 zweigt man auf ein kleines Plateau ab) des Baches bis zum kleinen Stausee. Nun geht's auf der gesperrten Strasse hinab in den Frühling. Der Postbus fährt von les Haudères nach Sion, von wo aus man den Zug zurück nach Argentière nimmt.

Diese Variante der Haute Route ist erfahrungsgemäß wenig begangen und umgeht die zum Teil schon Monate im voraus ausgebuchten Hütten Cabane de Trient, des Dix und Vignettes. Sie eignet sich daher für Skidurchquerer, die es eher einsam mögen und sich nicht scheuen, selbst zu spuren. Ausserdem stellt sie eine Ausweichroute dar, wenn man sich kurzfristig für die Haute Route entscheidet und keine Plätze auf den Hütten frei sind.

Viel Spass!

Schwierigkeit
schwer
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotenzial
Höchster Punkt
Tête de Valpelline, 3.802 m
Tiefster Punkt
La Fouly, 1.247 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Exposition
NOSW

Wegearten

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Sicherheitshinweise

z. B. Zwischen Lissabon und Porto ist die Infrastruktur noch nicht so gut ausgebaut. Die Etappen von einer Unterkunft zur nächsten können dementsprechend lang und abenteuerlich sein.

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Koordinaten:
SwissGrid
2'560'263E 1'092'416N
DD
45.982136, 6.925915
GMS
45°58'55.7"N 6°55'33.3"E
UTM
32T 339348 5094154
w3w 
///jugend.abdruck.geradeaus
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Koordinaten

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Schwierigkeit
schwer
Strecke
76,7 km
Dauer
55:00 h
Aufstieg
9.000 hm
Abstieg
10.300 hm
Höchster Punkt
3.802 hm
Tiefster Punkt
1.247 hm
1600 m 1800 m
Vormittag
1600 m 1800 m
Nachmittag

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