Jedes Jahr fahren Tausende Mountainbiker über den Tremalzo. Der Name sollte im Tourenbuch eines jeden ordentlichen Bikers stehen. Die weltberühmte Schotterstraße versetzt viele Pedalritter derart in Ekstase, daß sie immer und immer wieder hoch müssen auf den Tremalzo. Technisch nicht allzu schwierig, verführt die wunderbar angelegte Strecke gerne auch zum heizen, was bei Selbstüberschätzung aber ziemlich gefährlich sein kann. Die Straße führt stets am Abgrund entlang, teilweise kühn in die Felsen geschlagen. Die Straße diente im ersten Weltkrieg als Versorgungsweg und hat deshalb, wie alle Militärstraßen eine gleichmäßige angenehme Steigung.
Ganz nebenbei führt die Tremalzo-Schotterstraße durch eine wunderbare Landschaft mit traumhaften Blicken auf den Gardasee. Ein Traum ist auch die weitere Abfahrt über das Dörfchen Pregasina, eine kleine Siedlung, die hoch über dem westlichen Ufer des Gardasees am Hang klebt und die alte Ponalestraße direkt über dem See, die mittlerweile zu einem Bike-und Fußweg umgebaut worden ist.
Die Tour ist aufgrund Ihrer Länge eine ziemlich anstrengende Unternehmung und hat bis auf ein paar Passagen am Passo Rocchetta, auf den man sein Bike auch einige Höhenmeter hinauf schieben muß, aber keine großen Schwierigkeiten aufzuweisen.
Vom Hafen in Riva del Garda aus fahren wir ein kurzes Stück auf der Hauptstraße, der Gardesana Occidentale in Richtung Limone und biegen vor dem ersten Tunnel rechts auf den Fuß- und Bikeweg auf der alten Trasse der Ponalestraße ab. Die alte Straße zum Ledrosee wurde nach dem Bau des Straßentunnels überflüssig, und wurde gesperrt. Die Straße verläuft direkt über dem Ufer des Sees und bietet herrliche Ausblicke; trotzdem sollte man aber gut auf den Gegenverkehr achten, denn auf dem gleichen Weg kommt man auch wieder herunter.
Direkt vor der Brücke über die große Schlucht biegen wir auf die rechte, weiterhin gesperrte Straße ab und folgen Ihr in Richtung Ledrosee. Am oberen Ende des Straßentunnels münden wir an die Hauptstraße, die zum Ledrosee hoch führt und folgen dieser eine Weile. In der ersten Rechtskehre verlassen wir die Straße wieder und folgen der Nebenstraße durch das Ortschäftchen Pre di Ledro und weiter auf Nebenwegen, bis wir erneut an der Hauptstraße münden. Diese können wir nach einem kurzen Stück vor einer weiteren Rechtskehre erneut verlassen und noch einmal den Nebenweg durch Molina di Ledro nutzen, bevor wir das letzte Stück bis zum See wiederum auf der Hauptstraße hochfahren.
Am Ledrosee angelangt fahren wir nach links in die Uferstraße, vorbei an der Bootsanlegestelle und Restaurants. Wer sich ein paar Höhenmeter sparen will, kann statt der südlichen Umfahrung des Sees auch auf der Hauptstraße auf der Nordseite des Sees weiterfahren bis zur Ortschaft Pieve di Ledro. Die hier beschriebene südliche Version ist jedoch wesentlich schöner und ruhiger.
Nach einer flachen Passage direkt am Seeufer entlang gelangen wir in das Ortschäftchen Pur. Hier zweigen wir rechts auf die Uferstraße ab und folgen dieser immer am See entlang, bis die Asphaltstraße beginnt, sich in Kehren den Berg hinauf zu winden. Hier zweigen wir in der ersten Linkskehre auf den beginnenden Waldweg ab, fahren an einem Felsblock vorbei und weiter oberhalb des Sees, bis wir bei einem Parkplatz wieder an einer Asphaltstraße münden. Dieser folgen wir geradeaus bis zum Mündung an der Hauptstraße in Pieve, der wir nach links ein kurzes Stück folgen.
Nach der Ortschaft Tiarno di Sopra fahren wir erneut und zum letzten Mal etwa 200 m auf der Hauptstraße bis wir in die Via di Bondei abbiegen, die kurz daruf zur Strada di Usarom wird und der Anstieg beginnt. Die Straße mündet an einer Kehre in die Tremalzo-Passtraße, der wir bis zur Passhöhe folgen.
Nach dem Passieren der Ortschaft Tremalzo erreichen wir die Passhöhe und fahren weiter auf dem Bergrücken bis zum Rifugio Garda, wo wir unsere Energiespeicher wieder auffüllen können. Nach Pasta, Cappucino und einer kurzen Rast fahren wir die letzten Höhenmeter hinauf zum Tunnel am Corno della Marogna, durch welchen wir den Berg durchqueren.
Auf der anderen Seite angekommen, sehen wir hinunter auf den Gardasee und die Tremalzo Schotterstraße, die sich in vielen Serpentinen eng an die Felsen unter uns schmiegt. Von hier an geht es über den groben Schotterweg im Rausch bergab bis zum Passo Nota. Wir überqueren die Kreuzung geradeaus und folgen dem Hauptweg immer in Richtung Bocca dei Fortini rechts am Hang entlang. Kurz nach der Bocca dei Fortini erreichen wir die zeitweise bewirtschaftete Hütte Baita B. Segala. Von hier folgen wir weiter dem flachen Weg an Hang entlang, der immer schmäler wird und schließlich als Singletrail bis unterhalb des Passo Rocchetta führt. Auf dem links bergauf führenden Fußweg schieben wir uns Bike bis zum Passo Rocchetta. Hier dem Fußweg Nr. 422 fahren bis zur Mündung an einem Forstweg, dem wir scharf rechts folgen bis zur Ex. Malga Palaer. Von hier auf dem Hauptweg immer bergab bleiben bis zum Erreichen von Pregasina.
In Pregasina die Kirche oberhalb des Ortes rechts liegen lassend, fahren wir ins Ortszentrum und an der Gaststätte rechts bergab. Auf der Haupstraße verlassen wir den Ort wieder. Der Straße folgen wir bergab bis zur Tunneleinfahrt und biegen hier rechts ab auf die alte, gesperrte Asphaltstraße. Auf diesem schönen, halb zugewachsenen Sträßchen fahren wir bergab bis zu der von der Auffahrt bekannten alten Ponalestraße, auf der wir zurück zum Ausgangspunkt fahren.
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Hans-Jürgen Musch
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