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Der Greina- Trail - Nordische Urlandschaft im Nord-Tessin

Wanderung · Bellinzona und Täler
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    Foto: KOMPASS-Karten
Strecke 23,6 km
10:55 h
1.350 hm
1.350 hm
2.380 hm
1.211 hm

Im nordöstlichsten Eck des Kantons verbirgt sich die Greina-Hochebene, die abgesehen von den Gletscherregionen zu den schönsten Gegenden der Westalpen gezählt werden muss. Diese ausgedehnte Wanderrunde von immerhin mehr als 25 km Länge vereint grosszügige alpine Dimensionen mit der Schönheit und Stille einer nordischen Landschaft und machen diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis. 

> Die Rundwanderung beginnt im Talschluss des Val Camadra, das bei Olivone vom Valle di Blenio abzweigt und durch eine tiefe

Schlucht von diesem getrennt ist. Eine moderne Strasse samt Tunnel überwindet die kurze Strecke bis Campo (Blenio), wo die öffentliche Strasse mit einem Parkplatz samt Busstation endet 1. Die Wegweiser zeigen an, dass zunächst der Weiler zu durchqueren ist, anschliessend folgt eine steile Passage am Waldrand entlang, die mehrere Serpentinen der Fahrstrasse in Richtung Lago di Luzzone abkürzt. Nach der Querung der Asphaltstrasse kommen wir an einem typischen Maiensäss vorbei und treffen danach wieder auf die Fahrstrasse. Wir schwenken nach rechts auf diese ein und folgen dem Verlauf bis zu den Tunnels oberhalb der Staumauer des Lago di Luzzone 2, deren gewaltige Dimension die Kulisse des Tales in Anspruch nimmt. Wir wählen den rechten Durchstich, der nach 150 m den Parkplatz oberhalb der Staumauer mit dem kühnen Aussichtsrestaurant erreicht. Eine Treppe rechts des Platzes führt zur Staumauer hinab, die als Fahrstrasse und Gehweg benutzbar ist. Die Überquerung endet in einem etwa 800 m langen Tunnel, der das steil abfallende Gelände am südlichen Seeufer durchquert und auch für die Wanderer die Fortsetzung der Rundtour ermöglicht. Die Beleuchtung trägt zum problemlosen Durchqueren der kühlen Röhre bei, die uns zu den sanfteren, bewaldeten Hängen im hinteren Abschnitt des etwa 3 km langen Stausees bringt. Der bequeme Forstweg schlängelt sich fast eben durch die Uferhänge, durchläuft einige Einschnitte und kommt an einem herrlichen Wasserfall vorbei. 

An der Alpe Garzott 3, die im Sommer bewirtschaftet ist, endet die Waldstrasse mit einem Parkplatz, an dem unsere Route auf einen Wiesenweg wechselt. Nach der Umrundung von zwei bewaldeten Rücken führt uns die breit ausgebaute Route in die enge Garzona-Schlucht 4, wobei einige teils steile Auf-und-Ab-Passagen zu bewältigen sind. An den steilsten Stellen ist der Weg mit Stahlseilen und einer Holzbrücke gesichert. Wir erreichen den Garzone-Bach, den wir auf einer modernen Hängebrücke queren. Es beginnt der

Hüttenanstieg durch einen Lärchenwald bis zur Waldgrenze auf etwa 1900 m Seehöhe. Der Pfad windet sich nun mit Serpentinen durch das wellig gestufte Gelände. Nach einer weiteren steileren Passage rückt die Capanna Motterascio 5 (2172 m) ins Blickfeld, die wir wenig später erreichen. Der alpine Stützpunkt mit dem modern gestalteten Anbau von 2005 bietet eine unübertreffliche Aussicht nach Süden und ist wegen seiner Küche besonders beliebt. Die Hütte gehört der Sektion Lugano des Schweizer Alpenclubs SAC und kann von Mitte Juni bis Mitte Oktober bis zu 72 Personen beherbergen.

Wir haben damit auch den Südrand der Greina-Hochebene erreicht, von der uns nun nur noch etwa 45 Gehminuten trennen. Die Fortsetzung der Route führt rechts an der Hütte vorbei, jedoch nur mehr leicht ansteigend, mit Ausnahme eines Felsbandes, das mittels Eisenleiter erklommen wird. Den Eintritt zur alpinen Tundra bildet der Kreuzstein-Sattel, Crap la Crusch 6 auf 2268 m Seehöhe. Die weiten Moore der Alpe de Motterascia erstrecken sich über zwei Geländestufen. Hier entspringen drei alpine Wasserläufe, gegen Westen der Brenno, im Nordosten der Rein da Sumvitg und im Südwesten der Ri di Motterascia, womit die Greina zu einer bedeutenden Wasserscheide wird. Nur wenige Dezimeter entscheiden, ob das Wasser ins Mittelmeer oder zur Nordsee abfliesst.

Der nun fast ebene Weg durchquert teils mit Nassstellen das weitläufige Gelände, wobei wir stets leicht erhöht über den zentralen Mooren wandern. Kaum merklich erreichen wir eine leichte Anhöhe samt Wegweiser. Von hier steigen wir ein wenig zum mäandrierenden Bachlauf des Rein da Sumvitg hinab und erreichen knapp vor der Brückenquerung eine Weggabelung 7. Unsere Rundtour setzt sich nach links fort, während es geradeaus nach Sumvitg/Surselva und zur Terri-Hütte geht, die seit 2019 über eine 65 m lange Stahl-Hängebrücke über die Schlucht des Rein della Sumvitg einfacher zu erreichen ist. Wir steigen nun

mit sanftem Verlauf über mehrere Geländewellen noch rund 200 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Tour an, wobei wir in westlicher Richtung wandern und dem später schluchtartig verengten Tal des Rein da Sumvitg folgen. Das nächste Etappenziel bildet eine private Selbstversorgerhütte 8, die inmitten der Kalksteinbänder errichtet wurde und über einen Trinkwasserbrunnen verfügt. Am Hauptweg haben wir nun die Möglichkeit, entweder geradeaus zum Passo della Greina anzusteigen und über einen mit zahlreichen Serpentinen versehenen Weg zur Hütte Capanna Scaletta abzusteigen, oder nach links zum Quelllauf des Brenno abzusteigen und über Blockfels und Geröllhalden durch die wildreiche Schlucht der "Scaletta" die Hütte Capanna Scaletta 9 zu erreichen. Beide Routen sind bestens markiert, vor allem der Abstieg durch die Schlucht, der absolute Trittsicherheit beim Überqueren der teils haushohen Felsbrocken erfordert. Die Hütte sitzt aussichtsreich auf einer Geländekante. Der ebenfalls modern ausgebaute Stützpunkt thront hoch über dem Camadra-Tal, durch das der Rückweg zum Ausgangspunkt verläuft. Sie wird vom der Società Alpinistica Ticinese SAT, Sektion Lukmanier, betrieben und erhielt 2007 einen modernen Annex. Keine Hütte im Tessin liegt nördlicher. Sie bietet Platz für 58 Personen uns wird im Sommer bewirtschaftet.

Wer durch die Scaletta abgestiegen ist, hat oberhalb der Hütte den Brenno auf einer Stahlbrücke überquert und muss nun wieder dorthin zurück, um den Abstieg ins Tal zu beginnen. Wer über den Passo della Greina gekommen ist, nimmt denselben Weg, aber jetzt zum ersten Mal. Bei der Abzweigung wenden wir nach links und folgen dem steinigen Bergpfad mit zahlreichen Serpentinen ins Tal hinab, das nun zur Gänze einsehbar vor uns liegt. Der Weg schlängelt sich durch das alpine Gelände und führt den Markierungen folgend zum Talboden Plan Geirètt 10, während etwas darüber die Fahrstrasse mit einem weiten Schotterplatz endet. Wir queren zweimal den Brenno auf massiven Brücken aus Granitstein und bleiben weiterhin am Wanderpfad, der das steinige, gestufte Gelände durchläuft. Dabei sind kleinere Bäche zu queren, die ab und zu mit Stegen ausgebaut sind. Der Weg überquert mehrmals die Fahrstrasse und kürzt die weit ausladenden Serpentinen mit steilen Passagen ab. Der Weiler Daigra (1408 m) wird auf der Strasse durchquert, danach verläuft unsere Route nach links und gleich wieder nach rechts abzweigend über einen geschwungenen Wiesenweg. Nach der Querung eines Seitenbaches gelangen wir ins bewaldete Gelände im Uferbereich des Brenno und folgen dem Forstweg. Nach einer neuerlichen Überquerung der Fahrstrasse bringt uns der breite Waldweg dem Weiler Cozzera entgegen, zu dem wir auf einer Strassenbrücke über den Brenno hinüberwechseln. Der dem Ostufer entlangführende Wiesenweg bringt uns direkt zum Ausgangspunkt bei Campo (Blenio) zurück 1.

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