Dent Blanche 4357m - Südgrat (Wandfluegrat)
Wie auch die Erstbesteiger 1862 führt der Normalweg („Wandfluegrat“) über den Südgrat auf den Gipfel.
Obwohl es "nur" der Normaleweg ist, sollte man die Tour nicht unterschätzen. Man muss auch über den gleichen Weg absteigen.
Und die Tour hat alles zu bieten. Eine 40° steile Firnflanke, Felskletterei bis zu III+ Grad (beim direkten überkelttern des 1. Gendarms auch in IV Grad), und das alles in hochalpinen Gelände. Auch der der Weg zurück hat es in sich um man muss entsprechend Zeit einplanen.
Man muss bis zur Rückkehr zur Hütte konzentriert sein.
Autorentipp
Auf einige Gletscherspalten auf dem Firnfeld auf ca. 3620m achten.
Guter Fels auf dem Grat, aber beim Ausweichen in die Flanken wird der Fels schnell brüchig.
Wegearten
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Wegbeschreibung
Gleich links hinter der Hütte hinauf über Geröll und nach ca. 20 Höhenmeter rechtshaltend zu Steinmann queren der über dem WC-Häuschen steht. Ab hier den nun gut sichtbaren Steinmännern und Wegspuren zum Beginn eines Felsgrates folgen der an den Gletscherrand (teilweise II) führt. Über den Firnrücken auf die Wandfluhlücke 3705m. Nun dem Südgrat folgen (Achtung: vor allem im Bereich Pt. 3882m beachtliche Wächten auf der Zermatter-Seite) bis man auf ca. 4000m an den Fuss des grossen Gendarms stösst. Hier bieten sich zwei Möglichkeiten:
a) Vom Sättelchen am Fuss des Gendarms wenige Meter auf der Hérens-Seite absteigen, nun ca. dreissig Meter horizontal Queren zum Beginn eines seichten Couloirs. Im Couloir hoch bis in den Sattel hinter dem grossen Gendarm. Im unteren Teil des Couloirs findet man auf der orographisch linken Seite Bohrhaken-es ist auch möglich auf eine Rippe (teiweise Brüchig) auf der orographisch rechten Seite höherzusteigen. In der oberen Hälfte des Couloirs helfen drei gut sichtbare Eisenstangen bei der Sicherung. (Schneller als b) aber objektiv gefährlicher!)
b) Der grosse Gendarm kann auch direkt überklettert werden (IV+).
Hinter den Gendarm wieder dem plattigen Grat nach folgen, der erste ausgeprägte Gendarm nachher wird auf der Zermatter-Seite über blockige Bänder und eine Rinne umgangen. Wieder am Grat angelangt stösst man bald auf einen zweiten ausgeprägten Turm. Seinen ersten Absatz unbedingt direkt erklettern auch wenn es von unten logischer erscheint ihn in der Hérens-Flanke zu umgehen (oben befinden sich BH bzw Abseilstelle). Erst wenn man den ersten Absatz erklommen hat über plattige Bänder nach links Queren (Drahtseilschlinge)und weiter linkshaltend (BH) unter dem oberen Teil des Turms durch, der Grat wird im Aufstieg erst wieder dahinter betreten. Ab hier bietet der Grat keine nennenswerten Schwierigkeiten mehr und führt luftig zum Gipfel.
Der Abstieg erfolgt weitgehend dem Aufstiegsweg. Nur am letzten Gendarm (im Aufstiegssinne) wird der Grat bis zum Gendarmen-Gipfel gefolgt, hier befindet sich eine gut eingerichtete Abseilstelle die 20m nach Westen hinunter zur erwähnten Drahtseilschlinge zurückführt.
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