Brünstelskopf über Notkarspitze

Dieser Tourenvorschlag kombiniert zwei benachbarte Gipfel, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während die so bekannte wie auch beliebte Notkarspitze ein ausgeprägtes Gipfelerlebnis samt prächtiger Aussicht bietet, gibt sich der Brünstelskopf deutlich ruhiger und einsamer. Auch wenn von dort die Aussicht durch die umgebenden höheren Nachbargipfel etwas eingeschränkt ist, so ist doch die Lage schlicht traumhaft: zwar nicht weit von den Tälern entfernt, ist man am Gipfel des Brünstelskopf doch völlig inmitten der Berge. Ohne störende Zivilisation und deren Geräusche, oft ganz allein und ungestört in der Natur.
Aus dem Ettaler Sattel heraus oder von der Ettaler Mühle führt der Tourenvorschlag rasch zum Bergfuß. Dort geht es dann steil und anstrengend hinauf auf einen Geländeabsatz unterhalb des Notkars. Von dort kommt die Notkarspitze zum ersten Mal ins Blickfeld. Über einen Gratausläufer wird der erste und höchste Gipfel der Tour bald erreicht. Die Aussicht zum Kramerspitz und weiter zur Zugspitze ist schlicht großartig, aber es gibt auch faszinierende Ausblicke ins Estergebirge und schöne Einblicke in die benachbarten Ammergauer Alpen - es fällt schwer, sich davon loszureißen und den weiteren Weg anzugehen! Über einen südlich abfallenden Gipfelkamm führt ein guter und leichter Steig hinab in den Sattel zum Brünstelskopf. Von dort geht es teilweise wieder steil hinauf zum Brünstelskopf, der sich seinen seltenen Besuchern als Wiesenkuppe präsentiert. In östlicher Richtung absteigend gelangt man zu einem Vorgipfel, dem Brünstlkreuz. Im Vergleich zum Hauptgipfel bietet dieser ein ausgeprägteres Gipfelerlebnis: felsiger Charakter, riesiges Gipfelkreuz und über das tief gelegene Loisachtal hinweg schöne Aussichten zum östlichen Wetterstein und weiter zum Karwendel.
Über einen zuerst felsigen Steig führt der Abstieg bald hinab in abwechslungsreiche Mischwälder. Mittels schöner Wege gelangt man schließlich einfach und rasch hinab ins Loisachtal und durch Farchant hindurch bis zum dortigen Bahnhof.
Autorentipp
Sicherheitshinweise
Der beschriebene Anstieg zur Notkarspitze ist in der ersten Weghälfte steil und führt geschickt durch einige ausgeprägte Felsriegel hindurch. Hier finden sich an einigen in geringem Maße ausgesetzten Stellen angemessene Seilversicherungen. Diese befanden sich im Juli 2015 in sehr gutem Zustand.Start
Ziel
Wegbeschreibung
Von der Bushaltestelle einige Meter in Fahrtrichtung weitergehen und dann links in eine Zufahrt abbiegen. Kurz vor den Gebäuden führt nach rechts ein Weg weg, der weniger später in einen breiten Wirtschaftsweg einmündet. Am Waldrand entlang steigt dieser auf Höhe der Ettaler Mühle etwas an. Kurz darauf führt an einer Verzweigung nach links ein kurzer, stumpf endener Forstweg, von dem bereits nach wenigen Metern rechterhand ein beschilderter Steig abzweigt. Dieser geht überaus schnell in steiles Gelände über und führt anstrengend durch Mischwälder hinauf. Dabei ergeben sich immer wieder einige schöne Blicke zurück zum Kloster Ettal. Durch einen Felsriegel hindurch ist der Steig überaus geschickt angelegt. Zudem helfen einige Seilversicherungen über etwas erschwerte Passagen hinweg. Wenig später wird der Weg etwas flacher und führt um einen Bergvorsprung herum nun deutlich angenehmer und fast schon entspannt hinüber zu einem Geländeabsatz zu Fußen des Notkars und der Notkarspitze selbst. Hier wendet sich der Steig nach rechts und führt noch einmal in vielen Serpentinen und stellenweise steil hinauf auf den Gipfelkamm. Dort angekommen geht es linkerhand zumeist durch Latschen unschwierig weiter zum Gipfel.
Nach der wohlverdienten Pause geht es in südlicher Richtung weiter. Zuerst nur auf Pfadspuren über die Gipfelwiese, findet sich wenig später ein ausgeprägter Steig, der leicht dem Gipfelkamm abwärts folgt. Schon fast im Sattel angekommen, stellt sich ein von oben eher unscheinbarer Fels in den Weg, der rechterhand auf einem etwas rutschigen Abschnitt umgegangen wird. Im Sattel treffen vier Wege aufeinander, davon ist der weitere Weg zum Brünstelskopf der am wenigstens begangene. Geradeaus haltend führen Steigspuren auf das Hasenjöchl zu, umgehen dieses aber leicht linkshaltend und erreichen den Geländeabsatz erst spät. Von dort führt übrigens linkshaltend ein nicht in der Alpenvereinskarte verzeichneter Steig direkt zum Brünstlkreuz. Wer diese Abkürzung nicht in Anspruch nehmen möchte, steigt auf Steigspuren durch eine weite Latschengasse (die im übrigen von der Notkarspitze bereits gut zu erkennen ist) weiter auf den Brünstelskopf zu. Das Gelände ist hier steil und abschnittsweise schrofig, dennoch gelangt man rasch in die Höhe. Sobald die Latschengasse sich schon in Gipfelnähe etwas verengt, zieht der Steig spürbar nach rechts und erreicht in einem Linksbogen den Brünstelskopf.
Zum Abstieg dem Steig in östlicher Richtung folgen und auf das schon deutlich sichtbare Brünstelskreuz zuhalten. Der Steig orientiert sich dabei am Gratverlauf durch abschnittsweise felsiges Gelände. Zum Brünstelskreuz sind dann noch einmal wenige Meter im Aufstieg zu bewältigen. Wer Glück hat, findet die Sitzbank etwas unterhalb des Kreuzes unbesetzt vor und kann diesen schönen Aussichtspunkt sehr bequem genießen. Der Steig folgt im weiteren Verlauf weiter dem ausgeprägten und abfallenden Kamm, der sich noch über etwa 100 Höhenmeter sehr felsig zeigt. Schließlich wird zunehmend gutes Gehgelände erreicht und der Steigt taucht mehr und mehr in den Wald ein. Am Punkt 1294 (Alpenvereinskarte) wird ein Wirtschaftsweg überquert. Wenig später verzweigt sich beschildert, aber etwas unscheinbar der Weg. Hier rechterhand auf den schmalen Steig abbiegen, der zuerst in vielen Serpentinen die steile Flanke des Reschbergs angenehm hinabführt. Später wird das Gelände weniger steil, der Steig führt aber weiter zielstrebig abwärts. In der Folge werden eine Reihe von Forstwegen überquert, die weiterführenden Steige sind aber immer gut beschildert und markiert. Schon fast in Talnähe wird nach einer etwas steinigen Steigpassage wiederum ein Forstweg erreicht, der aber dieses Mal keine unmittelbare Fortsetzung aufweist. Hier für wenige Meter links durch eine Kurve gehen und dann wieder nach rechts auf einem Steig weiter. Dieser zieht sich in Serpentinen hinab auf den Talboden zwischen Spielplatz links und - etwas entfernt - Friedhof rechts. Durch den Spielleitenweg geht es auf die Ortsmitte zu. Hinter der Kirche etwas links haltend durch den baumbestandenen Grünstreifen gehen und dann rechterhand dem Gernweg zur Hauptstraße folgen. Diese überqueren und geradeaus weiter in die Bahnhofstraße bis zum Bahnhof selbst gehen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Dieser Tourenvorschlag eignet sich vorzüglich für eine An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Mit der Bahn auf der Strecke München - Garmisch-Partenkirchen bis nach Oberau. Vom Bahnhof vorgehen bis zur Bundesstraße. Dort befindet sich die Bushaltestelle, an der die Busse 9606 (in Richtung Echelsbacher Brücke bzw. Füssen) bzw. Bus 9622 (in Richtung Schloss Linderhof) abfahren. Beide Linien halten an der Bushaltestelle Abzweig Zieglerhof.
Wer mit Bus 9622 unterwegs ist, kann auch noch eine Haltestelle weiter bis zur Ettaler Mühle fahren und erspart sich wenige Minuten Gehzeit.
Anfahrt
- Aus Richtung München kommend auf der A 95 bis zum Autobahnende bei Eschenlohe. Weiter auf der B 2 bis Oberau und dort über die B 23 nach Ettal fahren.
- Aus Richtung Garmisch-Partenkirchen kommend auf der B 2 bis Oberau und weiter wie zuvor.
Parken
Rund um das Kloster Ettal stehen zahlreiche bewirtschaftete Parkplätze zur Verfügung. Im Sinne der Tour einfacher ist es aber, am Kloster vorbeizufahren und an der nächsten größeren Verzweigung links in Richtung Linderhof abzubiegen. Kurz darauf kann man an der Ettaler Mühle (eingeschränkt) parken und die Tour direkt beginnen.
Eine grundsätzlich Überlegung bei einer Anreise mit dem PKW sollte aber die Frage der nachmittäglichen Rückkehr zum Parkplatz sein. Sicherlich einfacher ist, das Auto in Oberau zu parken und mit dem Bus zum Ausgangspunkt zu fahren.
Fragen & Antworten
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