Arbertour 12: Arbersee-Arbergipfel-Runde

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Nur tagsüber und bei guter Sicht begehen! Besonders rutschig ist der Weg oberhalb der Arberseewand!Weitere Infos und Links
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Start
Ziel
Wegbeschreibung
Eine Rundwanderung, bei der Bergwanderer besonders viele Facetten der Arberwelt - sowohl die manchmal etwas lauteren Seiten des "Königs des Bayerischen Waldes" als auch den eher "einsamen Arber" - erleben können, ist die Arbersee-Arbergipfel-Mittagsplatzl-Runde.
Start dieser Tour , in der wir unterschiedlichen Wegmarkierungen folgen werden, ist der Große Arbersee, einer der acht noch nicht verlandeten Karseen im bayerisch-böhmischen Grenzgebirge.
Erst seit einem von mir initiierten und im Jahr 2013 durchgeführten Fledermausprojekt weiß man, dass der See mit seinen totholzreichen Wäldern, seinen Wasserzu- und -abflüssen und mit seiner spalten- und nischenreichen Arberseewand einer der bedeutensten Fledermauslebensräume des Bayerischen Waldes darstellt: Zwölf der insgesamt 21 im Bayerischen Wald heimischen Fledermausarten leben hier - sowohl in der warmen, als auch in der kalten Jahreszeit. Viele dieser besonders geschützten Arten, z.B. Fransenfledermaus, Große Bartfledermaus und Wasserfledermaus, sind Baumbewohner und daher besonders auf stehendes spaltenreiches Totholz angewiesen: Lebende Bäume werden von Fledermäusen meist gemieden, da das Baumharz die Flughäute verklebt und sie so flugunfähig macht.
Um vor der Mittagshitze noch den Arbergipfel zu erreichen, beginnen wir nun unsere Tour mit dem anstrengsten Teil der Rundwanderung, dem 1 - 1,5 stündigen Aufstieg (ca. 500 Höhenmeter) über den "Goldsteig"/Fernwanderweg (Markierung "gelbes G" oder "Grünes Dreieck")
Bewegen wir uns im ersten Drittel noch auf einer breiten Forststraße, so wechselt der Weg, nachdem wir zum ersten Mal einen anderen Forstweg gequert haben, zu einem steinigen und daher urigen, aber trotzdem für geübtere Wanderer mit gutem Schuhwerk relativ leicht begehbaren Wanderpfad.
Bereits nach der zweiten Querung wird der Wald langsam lichter. Zeichen dafür, dass die Lebensbedingungen für Pflanzen hier härter werden: Mächtige Bäume, wie die in vielen Wanderkarten extra markierte "Brennesfichte", sind hier meist einiges älter, da sie unter den rauen Bedingungen viel langsamer wachsen als ihre Artgenossen in den Tallagen.
Etwas oberhalb der Brennesfichte öffnet sich der Wald und bietet uns einen ersten Ausblick auf die gegenüberliegende, über 400 m hohe, steil über dem Großen Arbersee aufragende Arberseewand. Nach etwa weiteren zehn Minuten haben wir unser erstes Ziel, den Arbergipfel erreicht.
2013 wurde die erste der Radome, also die Kuppen der Radartürme ausgetauscht, 2014 die zweite. Um zu gewährleisten, dass die besonders sensible Tier- und Pflanzenwelt des Arbergipfels möglichst wenig darunter litten, wurden damals die Bauarbeiten von professionellen Naturschutzmitarbeitern intensiv begleitet.
Wer will, kann bereits am Gipfelplateau seine Brotzeit einnehmen. Wenn es der Hunger aber zulässt, sollte man seine längere Rast auf das nächste Etappenziel, das Mittagsplatzl oberhalb des Großen Arbersees, verschieben. Beim Bodenmaiser Riegel - besser bekannt unter dem Namen "Richard-Wagner-Kopf" - steigen wir über hohe Treppen und der Markierung "rote 1" hinab in die Bodenmaiser Mulde. Wer einen Hund dabei hat, sollte seinen vierbeinigen Freund sowohl im Gipfelbereich als auch jetzt an die Leine nehmen, um bodenbrütende Vögel und - zwischen Bodenmaiser Mulde und dem Forstweg unterhalb des Mittagsplatzls - vor allem das Auerhuhn und seinen Nachwuch zu schützen.
2007, als der Orkan Kyrill viele höher gelegene Bereiche des Bayerischen Waldes in große Windwurfflächen verwandelte, beschlossen Artenschützer und die Vertreter der Bayerischen Staatsforsten, diese Flächen erst Mitte Juli 2007 - nach der Auerhuhn-Jungenaufzucht - aufzuarbeiten, um zu verhindern, dass der bedrohte Waldvogel Schaden leidet.
Nach einem kurzen Anstieg sind wir auf einem der besonders idyllischen Plätze des Arbergebiets, dem Mittagsplatzl, einem ehemaligen Schachten, angelangt. Beliebt ist es unter Arberkennern vor allem wegen der Aussicht, die sich dem Wanderer hier bietet: Der Blick reicht hinunter zum Großen Arbersee und über Bayerisch Eisenstein bis hinein ins Böhmische. Die Schwimmenden Inseln, die Balkenabsperrungen und die Tretboote im Großen Arbersee wirken von hier aus wie Teile einer Modeleisenbahnanlage.
Besonders an feuchten Tagen müssen wir die nächsten 300 m unseres Weges entlang des oberen Randes der Arberseewand besonders aufpassen: Die Wurzeln, die den Wanderpfad hier durchziehen, sind dann sehr rutschig. Nachdem wir eine weitere Windwurffläche durchquert haben, erreichen wir wieder die Forststraße und folgen weiter unserer "roten 1". Etwa 200 m vor der Staatsstraße zwischen Bodenmais und dem Großen Arbersee zweigt unser Rundwanderweg nach links zum Großen Arbersee, den wir etwa nach einer weiteren dreiviertel Stunde erreichen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Waldbahn ab/bis Bodenmais oder Bayerisch Eisenstein, Bus bis zum Großen Arbersee
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