Arbertour 10: Den Arbersagen auf der Spur

Im Arbergebiet gibt es vieles zu entdecken: Fast überall, wo die Natur sie selbst sein darf, finden wir auf unseren Spaziergängen und Wanderungen das ganze Jahr hindurch Naturschätze. Besonders reichhaltig ist diese "Schatzkiste" natürlich in der warmen Jahreszeit gefüllt: Tiere und vor allem Pflanzen, die es außerhalb der Alpen nur in den höheren Lagen des Bayerischen Waldes gibt, können jetzt auch vom weniger erfahrenen Naturliebhaber oft mühelos entdeckt werden.
Den "König des Bayerischen Waldes" kann jedoch nur verstehen, wer neben seinen naturkundlichen Besonderheiten auch die Menschen kennt, die das Gebiet über Jahrhunderte prägten und noch heute nachhaltig beeinflussen. Ein wichtiger Schlüssel dazu sind wohl die Sagen, die sich um das Gebiet ranken.
Auf einer Tageswanderung durch das Arbergebiet von Bayerisch Eisenstein nach Bodenmais werden wir viele Einblicke in die Vielseitigkeit des Gebiets erhalten. Das einzige, was wir dazu benötigen, sind Zeit, offene Augen und etwas Phantasie.
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Start
Ziel
Wegbeschreibung
Gestartet wird unsere Tour am Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein. Da Bayerisch Eisenstein stündlich mit der Waldbahn erreichbar ist, lässt sich diese Arberüberquerung ohne größeren planerischen Aufwand organisieren. Wir laufen ortseinwärts entlang der Bahnhofstraße, biegen rechts ab in die Hohenzollernstraße, dann links in den Anton-Pech-Weg. Beim Wanderpark überqueren wir den Großen Regen und folgen ihm, nach dem Wehr kurzfristig seinem Kanal, flussabwärts. Am Hohenzollernschen E-Werk vorbei, das uns einen Hinweis darauf gibt, wie auch der Große Regen wirtschaftlich genutzt wird, folgen wir bis zum Arbergipfel dem "grünen Dreieck". Mit einer nur leichten Steigung führt uns unser Weg zuerst durch schattigen Wald bis zu unserem ersten Zwischenziel, dem Weiler "Arberhütte", einem ehemaligen Glashüttenstandort.
Nach dem Ortsende beginnt mit einem schmaleren, an manchen Stellen häufig sehr nassen Wanderpfad der Aufstieg zu unserem nächsten Zwischenziel, dem Großen Arbersee.
Neben seiner besonderen Tier- und Pflanzenwelt (zu nennen sind beispielsweise das Gefleckte Knabenkraut, das Kleine Waldvöglein, die Schlangenwurz, der Fieberklee oder das weithin sichtbare Wollgras auf den Schwimmenden Inseln) ranken sich viele Sagen um den See: Außer dem Arberriesen sollen auch heute noch zu gierige Bewohner der Dörfer rund um dem Arber von den Nixen des Sees am Seegrund festgehalten werden. Erahnen lassen sich die "weißen Frauen" vor allem in den Morgenstunden, wenn sich die Nebelschwaden über dem See langsam in die Höhe heben und sich verflüchtigen.
Obwohl es sich bei den nächsten 500 Höhenmetern, bei denen wir weiter dem "grünen Dreieck" bzw. der "Goldsteig"-Markierung folgen, um eine der bekannteren Aufstiegsrouten zum Gipfel handelt, gibt es auch hier - außerhalb des Naturschutzgebiets - viele naturkundliche Besonderheiten, wie den lilafarbenen Alpen-Milchlattich, zu entdecken. Ein Baum, die sogenannte "Brennesfichte". auf die wir im oberen Drittel des weiteren Aufstiegs stoßen, ist sogar in vielen Wanderkarten verzeichnet.
Je mehr wir uns dem Gipfel nähern, desto schwieriger werden die Wachstumsbedingungen auch bei Allerweltsbaumarten, wie den Fichten: Erkennen können wir das, wenn wir uns die Jahresringe an Baumstümpfen anschauen: Sind sie in unteren - günstigeren - Lagen noch oft eher breit, so ist der jährliche Zuwachs in der Höhe sehr gering.
Einige der einzeln und in kleineren Baumgruppen stehenden Krüppelfichten, die den rauen Klimaverhältnissen am Arbergipfel besonders ausgesetzt sind, bilden im Winter das "Gerüst" der Arbermandl, der weit über die Grenzen des Bayerischen Waldes bekannten - durch Schnee, Eis und Wind geformten - "Schneegeister".
Im Sommer fällt jedoch eine andere Pflanze auf dem Gipfelplateau besonders auf: der besonders geschützte lilafarbene Ungarische Enzian.
Einer der Gipfelfelsriegel ist allein schon wegen seiner Form besonders arberprägend: der Bodenmaiser Riegel. Mit bereits etwas Phantasie ähnelt er nicht nur dem Kopf des bekannten Komponisten Richard Wagner, sondern er ist auch steingewordenes Zeugnis einer anderen sagenumwobenen Arberbewohnerin, die - neben dem auf dem Gipfelriegel thronenden Arbergeist - nicht nur auf dem Gipfelplateau, sondern in anderer Gestalt auch in den unteren Bereichen des Berges zu finden ist.
Den Kopf der Arberhexe im Blick steigen wir nach einem Gipfelrundgang über die "grüne 2" in die "Bodenmaiser Mulde" ab und folgen der "grünen 2" bis in das Naturschutzgebiet Rißloch, einem der letzten Urwaldrelikte des Bayerischen Waldes, und hinab nach Bodenmais.
Nur wenige wissen, dass die Schlucht früher auch als "Kupferloch" bezeichnet wurde. Wo sich die Schürfgrube jedoch genau befand, ist so ungewiss, wie alles Sagenhafte.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Anfahrt: Waldbahn bis Bayerisch Eisenstein
Rückfahrt: Waldbahn ab Bodenmais
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