10 Rupertiweg, E20: Arthur-von-Schmid-Haus - Reißeckhütte
Reißeck-Höhenweg:
Hochalpine Gebirgsüberschreitung der Reißeckgruppe. Für den gesamten Weg sind 8-9 Stunden Minimum einzuplanen. Für den Zu- und Abstieg der beiden Startpunkte (Schutzhütten) ist jeweils ein weiterer Halbtag einzuplanen.
Autorentipp
Vorschlag zum Zeitplan
Tag 1: Anreise nach Mallnitz und Aufstieg zum Arthur-von-Schmid-Haus auf 2281 m Seehöhe (1100 Aufstiegshöhenmeter, mittlere Alpintour auf guten Wegen). Übernachtung im Schutzhaus.
Tag 2: Reißeck-Höhenweg, 17 km, 1200 Höhenmeter. Der Weg führt fast ausschließlich durch Blockgestein - schwierig bei Nässe! Auch bei Schönwetter sind kaum mehr als 2 Kilometer pro Stunde drinnen. Kurze seilversicherte Stelle, unkritisch. Bis zum Kaponigtörl starke Markierungsmängel, Orientierung bei Nebel sehr schwierig! Übernachtung in der Reißeckhütte. Alpenvereinsmitglieder können auch eine Übernachtung in der Mooshütte in Betracht ziehen (versperrt - vorab AV-Schlüssel organisieren!)
Tag 3: Abstieg nach Mühldorf oder (schöner) über Roßalmscharte und Kohlmaierhütte.
Wegearten
Höhenprofil anzeigenEinkehrmöglichkeiten
Arthur-von-Schmid-HausReißeck-Hütte
Sicherheitshinweise
Keine Einkehr / Unterstandsmöglichkeit zwischen Kaponigbiwak (unversperrt, unmöbliert, keine Heizmöglichkeit, Decken und Erste-Hilfe-Kasten vorhanden) und Mooshütte (versperrt, AV-Schloss).
Für Rupertiweg-Weitwanderer: Falls die Begehung des Höhenweges nicht ratsam erscheint, kann man von Mallnitz auf dem markierten Alpe-Adria-Trail (ca. 35 km) über Obervellach – Danielsberg – Hühnersberg wandern. Beim „Kreuz“ - einer kleinen Kapelle - trifft man wieder auf den Rupertiweg. Nächtigung in den genannten Orten möglich.
Weitere Infos und Links
Für die Besteigung des Säuleckes ist ein zusätzlicher Tourentag einzuplanen.
Informationen zu den österreichischen Weitwanderwegen siehe http://www.alpenverein.at/weitwanderer/
Sperren, Wegänderungen etc.: http://www.alpenverein.at/weitwanderer/home/news/Neues_fuer_Weitwanderer.php
Start
Ziel
Wegbeschreibung
[Aus dem Wanderführer Weitwanderweg 10 - Rupertiweg, erschienen im Eigenverlag der ÖAV Sektion Weitwanderer]
Vom Arthur-von-Schmid-Haus gelangen wir rechts (gegen den Uhrzeigersinn) um den See auf einen gut markierten Weg. Dieser windet sich auf ausgelegten Steinplatten und mit zunehmender Steilheit zum Seeschartl hinauf. Die Steiganlage ist hin und wieder verblockt, doch wir finden immer guten Tritt auf den mit großer Mühe errichteten Stufen. Eine ausgesetzte, mit einem Drahtseil gesicherte Steilstufe bringt uns dann aus dem Schuttkar heraus und hinauf zum Seeschartl.
Vor uns liegt ein weites Kar, das in den hinteren Kaponiggraben ausläuft. Auf gut markiertem Steig gehen wir, leicht ausgesetzt, unter dem Tullaten Nock hinüber bis unter die Dösner Spitze, überschreiten noch einmal zahlreiche Steinplatten, bis wir auf einem kleinen Schartl stehen. Über eine Steintreppe steigen wir ab, durchqueren eine Mulde und müssen jenseits in eine weitere namenlose Scharte hinauf. Danach queren wir einen steilen felsigen Hang, der Aufmerksamkeit und Vorsicht erfordert. Wir kommen wieder auf einen sicheren Pfad, der einen Rechtsbogen bis hin zum Kaponig-Biwak im Bereich der Pfaffenberger Seen beschreibt.
Dieses über dem Unteren Pfaffenberger See stehende Biwak dient als willkommener Unterstand und Rastplatz vor allem für Bergwanderer, die von der Reißeckhütte zum Arthur-von-Schmid-Haus gehen. Das Kaponigtörl zwischen den Pfaffenberger Nocken und dem Tristenspitz erreichen wir nach einer Querung auf gutem Steig. Wir kommen dabei am Oberen Pfaffenberger See vorbei, der meist von Eis bedeckt ist, danach durch eine mäßig steile Schneemulde, zuletzt durch sehr stark verblocktes Gelände – manchmal unter Zuhilfenahme der Hände. Vom Kaponigtörl überblicken wir das Gößtal und das Hohe Gößkar mit der Hochalmspitze. Wir halten uns nun rechts, queren die Ostflanke des Tristenspitz in einem mühsamen, bei Altschnee besondere Vorsicht gebietenden Anstieg, der über feinkörniges, schmieriges Geröll zu einem Grat führt. Diese Stelle wird mit Zwenberger Törl bezeichnet.
Von hier aus können geübte Bergsteiger in Gratnähe den Tristenspitz (2930 m) ersteigen, einen wenig besuchten Gipfel, der jedoch großartige Rundblicke bietet.Wir folgen auf unserem Höhenweg zunächst dem Grat, halten uns jedoch bald auf die rechte Seite, um die Westflanke des Riekenkopfes zu queren und die Zwenberger Scharte zu erreichen. Wir steigen danach ein kurzes Stück von der Scharte ab, folgen einem durch Blockwerk führenden Steig, an imposanten Felstürmen vorbei, bis wir moosige, feuchte Grasmulden betreten und zu einer großen Quelle kommen. Von hier erreichen wir in etwa ½ Std. die Mooshütte und müssen dabei der Staumauer des Stapniksees folgen, in dessen grünem Wasser sich bei Schönwetter die Wände des Riekener Sonnblicks (2876 m), des Zaubernocks (2944 m) und des Großen Stapniks (2872 m) spiegeln. Eisenreste erinnern hier an die einstige Großbaustelle. Von der Mooshütte aus könnte das Große Reißeck (2965 m) über die Kalte-Herberg-Scharte erstiegen werden, wenn dies nicht erst später vom Riekentörl aus geplant ist. (Letzteres wird aber ob der Länge und Mühsamkeit wohl eher dem nächsten Tag vorbehalten bleiben.)
Bodenmarkierungen leiten uns vorbei am Kesselesee zum Riekentörl, von wo aus wir das Hochtal mit dem Kleinen und Großen Mühldorfer See sowie im Hintergrund die Kleine Leier (2662 m) und die Hohe Leier (2774 m) erblicken. Auf unserem Weg steigen wir schließlich vom Riekentörl bis nahe an die genannten Seen hinab und gelangen in etwa ¾ Std. zur Reißeckhütte (2287 m), die sich von der nackten, unmittelbar hinter der Hütte aufragenden Staumauer des Großen Mühldorfer Sees abhebt.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahnhof Mallnitz. Der Zustieg vom Bahnhof zum Arthur-von-Schmid-Haus ist durchgängig markiert (Weg 10 - Rupertiweg).
Anfahrt
Der Wandererparkplatz des Arthur-von-Schmid-Hauses befindet sich auf 1450 m Seehöhe und ist von Mallnitz aus beschildert (nähe Bahnhof).Parken
Mallnitz Bahnhof, Wandererparkplatz Dösener Tal.Koordinaten
Buchempfehlungen des Autors
10 Rupertiweg: Vom Böhmerwald zu den karnischen Alpen, von: OEAV Sektion Weitwanderer, Verlag: OEAV WW, EAN: 9995170100265
erhältlich bei freytag & berndt (Webshop)
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Ausrüstung
Der Höhenweg verläuft größtenteils über Blockgestein. Rutschfeste Sohlen sind bei der ohnehin langen Tour Pflicht, da man sonst unterwegs zuviel Zeit für die Suche nach dem "sicheren" nächsten Schritt aufwendet.
Allgemeines: Regen-, Kälte-, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Paket, Mobiltelefon (Euro-Notruf 112), ausreichend Flüssigkeit, GPS oder Wanderkarte der Region
Statistik
- 5 Wegpunkte
- 5 Wegpunkte
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