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In der 2. Länge des "Fiehrerweges".

Read me! - zum Gebrauch der topoguide.de-Führer

Vor Gebrauch bitte aufmerksam lesen!

Schwierigkeitsbewertung

Der von uns angegebene Schwierigkeitsgrad (UIAA) weicht nahezu immer von den Angaben der Erstbegeher oder gängigen Führerpublikationen ab. Wir haben versucht, eine möglichst objektive Bewertung abzugeben. Dass dies natürlich herzhaft diskutiert werden kann, versteht sich von selbst. Da wir mitten im Frankenjura leben, liegt es nahe, dass wir uns im steilen Gelände wohler fühlen als auf Platten und somit etwaige Bewertungen dieser Tourenkategorien abweichend empfunden werden können. Jedoch sollte dies beim international erfahrenen und neutralen Beobachter den Drittelgrade-Bereich nicht übersteigen.

 

Empfohlenes Kletterniveau (eKN)

Die wichtigste Änderung ist die Angabe eines empfohlenen Kletterniveaus (eKN). Zwar wird in den meisten Führern mittlerweile ein obligater Schwierigkeitsgrad angegeben, doch ist der nur für bestimmte Einzelpassagen einer Route von Bedeutung und sagt wenig über die Gesamtanforderung aus. Daher haben wir uns entschieden, eine »Wohlfühlbewertung« anzugeben. Denn eine Route besteht ja aus mehr als nur einigen Einzelpassagen!

Ist eine Tour anhaltend schwer aber sehr eng gebohrt, würde man den Ausstieg sicher auch mit einem deutlich niedrigeren als dem Freikletterniveau erreichen. Es erscheint uns jedoch wenig sinnvoll, sich ständig A0 hochzuziehen – oder aufgrund zu knapp bemessener Führerangaben hochziehen zu müssen –, nur um eine bestimmte Tour gemacht zu haben! Wie sagte schon Paul Preuß: »Man muss den Schwierigkeiten, die man auf sich nimmt, nicht nur gewachsen, sondern deutlich überlegen sein.«

Für passionierte Mehrseillängenkletterer liegt dies ohnehin auf der Hand. Wer im Klettergarten den halben Nachmittag einen Achter ausbouldert, wird wohl kaum eine Zehnseillängenroute mit anhaltenden Schwierigkeiten in diesem Grad vernünftig zu Ende bringen. Schon gar nicht, wenn dort die Sicherungen noch selbst anzubringen sind.

Sterne

Die Anzahl der Sterne gibt unsere subjektive Gesamteinschätzung wieder. Sie sollte somit nicht als alleiniges Tourenauswahlkriterium herangezogen werden. Wir bewerten hierbei die Schönheit der Kletterei und Felsqualität, die Linienführung, die mögliche und vorhandene Absicherung sowie die Länge der Tour.

Tourenkategorien

  • Plaisirtour – Hierunter verstehen wir eine kompletteingerichtete Tour, die keine großen Anforderungen an eigenständige Absicherung und Routenfindung stellt.
  • Genusstour – In diese Kategorie gehören leicht abzusichernde Touren in gutem Fels bis maximal zum VI. Schwierigkeitsgrad. Es werden jedoch durchaus alpine Erfahrung und Spürsinn für die Routenwahl verlangt.
  • Sportklettertour – Abgesehen von den reinen Bohrhakentouren haben wir auch weniger gut gesicherte Touren in den gehobeneren Schwierigkeitsgraden als Sportklettertour bezeichnet.
  • Alpinklassiker – Das Spektrum reicht hier vom historischen Denkmal bis zur modernen und von unten erstbegangenen Tour. In der Regel sind sowohl die Absicherung als auch die Routenfindung und der Umgang mit nicht immer solidem Gestein anspruchsvoll.

Angaben

  • Länge - Sie bezieht sich auf die gesamte Kletterlänge und nicht auf die Höhe der Wand.
  • Zeitangaben - Hier haben wir meist die von uns benötigten Zeiten angegeben. Sie können selbstverständlich problemlos unter- oder überboten werden.
  • Zustieg - Die Zustiegszeit versteht sich vom Parkplatz oder der Hütte zum Einstieg.
  • Abstieg - Die Abstiegszeit ergibt sich vom Ende der Tour zurück zum Ausgangspunkt.
  • Parkplatz - Unter dem Parkplatz ist, wenn nötig oder vorhanden, eine Hütte erwähnt.
  • Hütte - Die Zeitangabe ist die benötigte Zugangszeit vom Parkplatz zur Hütte.
  • Beste Zeit - Die beste Zeit ist der von uns als ideal angesehene Zeitraum, wobei dieser je nach Verhältnissen, Wetterlage, persönlichem Wärme- oder Kälteempfinden natürlich auch variieren kann.

Absicherung – Absicherbarkeit

Auf die Absicherung haben wir ein besonderes Augenmerk gelegt. In der Kopfleiste ist nur eine Kurzform angegeben, während im Text nochmals eine detaillierte Beschreibung, auch für zusätzlich benötigtes Material, erfolgt. Bei den Ständen und Zwischenhaken »ZH« ist die Art der Haken (Bohrhaken »BH« oder Normalhaken »NH«) angegeben. Eine Absicherung wie im heimischen Klettergarten sollte in alpinen Touren allerdings nicht erwartet werden.

Die Gesamtbeurteilung (super / gut / mäßig) ergibt sich aus der Kombination von vorhandener Absicherung in Form von Bohr- und Normalhaken mit der eigenen Absicherung durch Friends und Keile. Letzteres hängt natürlich vom Können und der Erfahrung jedes einzelnen Kletterers ab und kann somit abweichend empfunden werden. Wenn in der Kopfleiste nur Absicherung und nicht Absicherbarkeit steht, bedeutet dies, dass es eine reine Bohrhakentour ist.

Gesamtbeurteilung der Absicherung

Diese ist unterteilt in:

  • super – Alle 1 bis 2 Meter steckt in der Regel ein Bohrhaken. Hier genügt eine kleine Auswahl an mobilen Sicherungsgeräten. Geringes Verletzungsrisiko bei Stürzen.

Achtung: Auch wenn eine Tour komplett selbst abgesichert werden muss, und alle 1 bis 2 Meter eine verlässliche Sicherung angebracht werden kann (z.B. Granitrisse), haben wir die Absicherbarkeit als super bezeichnet.

  • gut – Die Stände sind in der Regel vorhanden oder einfach einzurichten. Meist ist alle 2 bis 4 Meter ein Haken vorhanden, oder es kann eine verlässliche Zwischensicherung angebracht werden. Weitere Abstände zwischen den Sicherungspunkten sind selten. Das Verletzungsrisiko bei Stürzen ist als mittel bis hoch einzustufen.
  • mäßig – Die Tour ist meist an den entscheidenden, schweren Stellen ausgerüstet, muss jedoch über weite Strecken zusätzlich selbst abgesichert werden. Dennoch kann nicht immer, wo gewünscht, eine Sicherung angebracht werden. Perfekter Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten, eventuell sogar Hammer und Haken, zwingend erforderlich. Dem Schwierigkeitsgrad sollte man reichlich gewachsen sein. Stürze bleiben nicht ohne Verletzungsfolgen!

Gestein und Felsqualität

Gestein

Wir unterscheiden zwischen Kalk, Dolomit, Granit, Gneis, Porphyr und Quarzit.

 

Felsqualität

Was die Felsqualität angeht, haben wir einen harten Bewertungsmaßstab festgelegt. Sie ist unterteilt in:

  • super – sollte allen Ansprüchen gerecht werden, außergewöhnlich schönes und festes Gestein.
  • gut – einzelne lose Steine oder brüchige Passagen sind nicht ausgeschlossen, trotzdem überdurchschnittlich gute Felsqualität.
  • mäßig – unter Umständen längere brüchige Passagen, schwer zu kletternde oder ungewöhnliche Felsstruktur.

Anforderung

Die Anforderung bewertet die Gesamtanforderung unter Berücksichtigung aller erwähnten Faktoren, wie zum Beispiel Kletterlänge mit Zu- und Abstieg, Schwierigkeit, Absicherung, Ausrichtung der Wand, Wettergefahren, Rückzug, Gesteinsqualität etc.

  • extrem – Voraussetzung ist der perfekte Umgang mit modernen Sicherungsgeräten sowie Hammer und Haken, langjährige Erfahrung in alpinen Gebieten, auch in Bezug auf Wetterkunde, sichere Beurteilung der objektiven Gefahren und Einschätzung des persönlichen Kletterkönnens. Ein eingespieltes Team ist die beste Voraussetzung für ein Gelingen der Tour. Überdurchschnittliche Fitness und psychische Ausgeglichenheit als Reserve für Grenzsituationen nötig.
  • schwer – Mehrjährige Erfahrung und Einschätzung der objektiven Gefahren nötig! Perfekter Umgang mit modernen Sicherungsgeräten ist unerlässlich. Eine eingespielte Seilschaft sowie überdurchschnittliche Kondition sind von großem Vorteil.
  • mittel – Mit einiger Erfahrung sollte die Tour keine unüberwindbaren Probleme darstellen. Der Umgang mit modernen Sicherungsgeräten muss dennoch gut beherrscht werden. Solide Grundkondition nötig.
  • einfach – Diese Touren empfehlen wir dem Genusskletterer oder angehenden Alpinisten. Für alle, die das empfohlene Kletterniveau (eKN) haben, sollten keine unlösbaren Probleme, auch in punkto Absicherung, auftauchen. Hier lassen sich bei kalkulierbarem Risiko Erfahrungen im Umgang mit Friends und Keilen sammeln. Gute Grundkondition nötig.

Ausrüstung

Als Standardausrüstung, soweit nicht anders angegeben, wird folgendes Material benötigt:

  • mindestens 6 Friends (1 Satz) und ggf. ein kleines Keilsortiment. Sehr oft hat sich die Investition in einen »Mikro-« Friend der Gr. 0,3 bezahlt gemacht. Als Service hätten wir hier gerne konkrete Herstellerangaben gemacht. Seitens der Bergsportindustrie war man jedoch nicht bereit, sich dafür auch nur mit einem Satz zu revanchieren!
  • 10–12 vorwiegend lange Expressschlingen
  • 2 lange, 2 kurze Bandschlingen. In den Dolomiten 1 Kevlarschlinge für Sanduhren.
  • 50-Meter-Doppelseil für Halbseiltechnik bzw. einen eventuellen Rückzug und zum Abseilen.

Für kurze Firnzustiege gibt es mittlerweile Leichtsteigeisen und Pickel, die als Fliegengewichte bei Bedarf dennoch ausreichend Sicherheit bieten. Von außerordentlicher Bedeutung ist das Gewicht des »Luders«, falls es mit zum Gipfel muss. Wir haben festgestellt, dass weniger oft mehr ist, in diesem Fall: Schnelligkeit bedeutet Sicherheit. Es fängt schon bei leichten Bergtretern an, setzt sich fort über die leichte Windjacke, die auch Regenschutz bietet, und endet bei der Essensration, wo jeder selbst herausfinden muss, was ihm schnell die benötigte Energie liefert.

Am wichtigsten ist das »Trinksüppchen«, als isotonischer Durstlöscher angereichert mit bestem Bergwasser, das Muskelkrämpfe und Dehydrierung verhindern soll.

Für große Touren ist es unerlässlich, sich mit Hammer und Haken vertraut zu machen. Eine gute Biwakausrüstung versteht sich hier von selbst.

Noch ein Wort zum Verbandskistchen, das gerade bei kurzen Sportkletterrouten gerne im Rucksack oder Auto zurückbleibt. Was passiert, wenn... Wir haben wenigstens ein Pflaster, eine Binde, Kompresse und ein sauberes Tuch dabei, was kaum etwas wiegt und zur Not auch in die Hosentasche passt.

Die Topos sowie, wenn nötig, die Reservekleidung sollten wasserdicht verpackt sein. Vielleicht werden sie auch nach einem Regenschauer noch gebraucht.

Biwak / Übernachtung

Mittlerweile gibt es zwar auf vielen Hütten ausreichend große Portionen aber oft genug nur zu überzogenen Preisen. Deshalb weisen wir nach wie vor auf geeignete Biwak-/Zeltplätze hin. Wir erwähnen ebenfalls, ob Wasser vorhanden ist und bei längeren Touren natürlich auch die besten Biwakplätze in den Touren selbst.

Eine Übernachtung im »Hotel One Thousand Stars« hat außerdem den Vorteil, dass maximal der Kletterpartner schnarcht und man den Aufbruch nicht nach der oft(zu) späten Frühstücksausgabe richten muss. Vor dem Errichten eines Biwaks/Zeltlagers bzw. vor dem Übernachten auf Parkplätzen muss sich jederüber die vor Ort gültigen Vorschriften und Gesetze informieren. Jegliche Haftung wird hiermit ausdrücklich von uns abgelehnt.

Aktualität der Beschreibungen und Updates

Aktualität der Beschreibungen

Unter jedem Topo geben wir als Stand das Jahr an, in dem wir die Tour geklettert haben. Je länger dies zurückliegt, desto eher können die Routenführung, Absicherung, etc. sich inzwischen verändert haben.

Updates

Vor Tourenantritt lohnt es sich, auf unserer Webseite mal nach den Updates zu schauen!

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