Lüsener Fernerkogel (3.299m) & Lüsener Spitze (3.230m) von Lüsens
Schneemenge: Sobald man die Loipe am Fernerboden hinter Lüsens verlässt, findet man sich zwischen kaum eingeschneiten Stauden und Steinen wieder. Am ersten, felsdurchsetzten Aufschwung wurden viele Steine bereits durch Skifahrer herausgearbeitet. Ohne Steinkontakt kommt man kaum rauf bzw. wieder runter.
Oberhalb der ersten Steilstufe in der Mauer dann auch extrem wenig Schnee: Felsplatten, Eisplatten und Sharks wechseln sich ab. Aufstieg und Abfahrt sind teils nur in engen Korridoren sinnvoll. Am Gletscherbecken oben dann auch wenig Schnee. Der Übergang vom Gletscher in die Senke unterhalb des Gipfels der Lüsener Spitze ist nur für versierte Geher mit Ski machbar. Am kurze, südseitigen Gipfelhang der Lüsener Spitze mehr Steine als Schnee.
Die Plattige (aka Rote) Wand vom Lüsener Ferner hinauf zum Rotgratferner schaut besser aus. Dort wurde mehr Schnee expositionsbedingt durch die NW-Stürme vom Feber abgelagert. Am Rotgratferner selbst ebenfalls bessere Schneelage und am Gipfelanstieg zum Fernerkogel schaut es schneemäßig auch ok aus.
Schneequalität: Großteils schlecht. Nur auf den Gletschern oben ca. 10 cm Pulver auf kompakter Unterlage - dort sind schöne Schwünge möglich. In der Mauer oft Steinslalom oder von Skifahrern erzeugte unregelmäßige, ungut zu fahrende Schneeoberfläche. In der letzten Steilstufe am unteren Ende der Mauer inzwischen stark ausgefahren, steindurchsetzt, hart und sehr glatt. In den letzten, flachen Hängen zur Loipe hinaus wieder besser: Pulverl auf Regenkruste.
Besonderheiten: Für Skitourengeher ohne exzellente Aufstiegstechnik (Perfekte Gewichtsverlagerung und Skibelastung, perfekter Stockeinsatz, richtig zugeschnittene Felle) ist die Steilstufe vom Fernerboden in die Mauer hinauf durch den Schneemangel und die zahlreichen Befahrungen inzwischen sogar mit Harscheisen eine echte Herausforderung und psychologisch nicht besonders angenehm mit den Felsabsätzen darunter. Für die meisten ist es dort wahrscheinlich sinnvoller zufuß raufzustapfen.
Fazit: Kurze Abschnitte sind sehr anspruchsvoll im Aufstieg. Die Abfahrt lohnt sich kaum über den Großteil der Tour. Steinkontakt in der Mauer ebenfalls mehrfach möglich. Landschaftlich dafür wie immer top und ganz oben nette Pulverschwünge. In Summe würde ich eher auf bessere Verhältnisse warten und für Neuschnee im Sellrain beten.
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